Bedeutung des Glaubens im Lichte der Haddsch-Verpflichtung - Teil 2

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Drittens: Ehrung der Riten Allâhs des Erhabenen und Seiner unantastbaren Dinge

 
Allâh der Erhabene sagt nach dem Erwähnen einiger Regeln des Haddsch: „Jenes! Und wer die sakrosankten Dinge Allâhs glorifiziert, so ist es besser für ihn bei seinem Herrn ...“ (Sûra 22:30).
 
Mit den unantastbaren Dingen sind hier die Handlungen des Haddsch gemeint, auf die in folgender Aussage Allâhs des Erhabenen hingewiesen wird: „Alsdann sollen sie ihren Zustand der während des Weihezustands gebotenen eingeschränkten Körperpflege beenden und ihre Gelübde erfüllen...“ (Sûra 22:29).
 
Der Makellose sagt: „... Jenes! Und wer die Riten Allâhs glorifiziert –  so gehören sie wahrhaftig zur Demut in Ehrfurcht gegenüber Allâh in den Herzen!“ (Sûra 22:32).
 
Das Glorifizieren der Riten Allâhs gehört also allgemein zur Demut in Ehrfurcht gegenüber Allâh. Die Glorifizierung der Riten Allâhs des Erhabenen geschieht durch die Ehrung von Herzen, die Liebe zu ihnen und dem vollständigen Verrichten der Anbetungshandlung. Ibn Al-Qaiyim schrieb in seinem Werk Madâridschu-s-Sâlikîn: „Die Seele der Anbetungshandlung ist Ehre und Liebe. Wenn eines der beiden fehlt, wird sie schlecht.“ Zitat Ende.
 
Vom Propheten ist überliefert, dass er sagte: „Diese Gemeinschaft wird im Guten sein, solange sie diese sakrosankte Sache [gemeint ist die Ka'ba] ehrt. Wenn sie diese vernachlässigt, werden sie vernichtet.“ Überliefert von Ibn Mâdscha. Ibn Hadschar hat den Hadîth für akzeptabel erklärt.
 
Viertens: Die Liebe zum Propheten
 
Die Liebe zum Propheten gehört zu den bedeutsamsten Werken des Herzens und besten Teilen des Glaubens. Die Liebe zum Propheten verpflichtet dazu, ihm und seinem Weg zu folgen. Dem Propheten während der Verrichtung der Haddsch-Riten zu folgen, ist ein Grund für das Erlangen seiner Liebe. Er sagte: „Nehmt eure Riten von mir!“ Überliefert von Al-Baihaqî.
 
Indem man dem Propheten folgt, verwirklicht man die Liebe zu Allâh dem Erhabenen, wie der Makellose sagt: „Sprich: Wenn ihr Allâh liebt, so folgt mir, damit  Allah euch liebe ...“ (Sûra 3:31).
 
Fünftens: Verwirklichung der Treue zwischen den Gläubigen
 
Wie traurig ist es anzusehen, dass sich die Muslime in viele Gruppen und Sekten gespalten haben! Sie wurden in viele Länder und Gebiete zerrissen. Aus Unwissenheit hat viele auf verschiedene Weise der Stolz ergriffen. Die Pflicht des Haddsch ist die beste Behandlung dieser Spaltung und Gruppenbildung. Der Haddsch versammelt sie alle und lässt Treue, Liebe und Unterstützung zwischen den Muslimen gedeihen. Wenn sie eine einzige Quelle nach dem Quran und der Sunna zusammenführt und ihre Herzen vereint, steigert sich ihre Bindung im Haddsch und sie nähern sich mehr an. Sie sind durch eine einheitliche Kleidung und einen gemeinsamen Platz und Zeitpunkt geeint und verrichten zusammen dieselben Riten.
 
Der Haddsch stärkt die Treue unter den Muslimen. Er ist eine Schule, in der man lernt, sich zu einigen und großzügig zu sein; in der man lernt, in jeder Situation gut zu handeln, ob es sich um das Lehren eines Unwissenden, das Wegweisen eines Irrenden, das Speisen eines Hungernden, das Tränken eines Durstigen oder das Helfen eines Hilflosen handelt.
 
Der Prophet rief in seiner Talbiya (oft zu wiederholende bestimmte Worte während des Haddsch) zum Monotheismus auf, während die Götzendiener in ihrer zur Götzendienerei aufriefen. Er unterschied sich von den Quraisch beim Verlassen der Arafât-Ebene, die sie in Richtung Makka verließen. Und er verließ Arafât erst nach Sonnenuntergang, wohingegen die Götzendiener dies bereits vor Sonnenuntergang taten.
 
Als die Anhänger der Götzendienerei von Al-Masch'ar Al-Harâm respektive Muzdalifa nach Sonnenaufgang aufbrachen, unterschied sich der Gesandte Allâhs von ihnen und brach vor Sonnenaufgang auf. Der Prophet unterband alle Bräuche und Gewohnheiten aus der Zeit der Unwissenheit und Ignoranz, wie er in der Ansprache seiner letzten Pilgerfahrt sagte: „Wahrhaftig, alle Dinge aus der Zeit der Unwissenheit und Ignoranz sind nun hinfällig und unter meinen Füßen!“ Überliefert von Imâm Muslim.
 
Ibn Taimiya sagte: „Das schließt ihre Gewohnheiten und Anbetungshandlungen ein, wie zum Beispiel ihr Bittgebet zu einer Person, ihre Feste und andere ihrer Angelegenheiten.“ Zitat Ende.
 
Sechtens: Erinnern und Besinnen an den Jüngsten Tag
 
Wenn der Haddsch-Pilger sein Heimatland verlässt und die Strapazen der Reise auf sich nimmt, soll er sich an das Verlassen dieser Welt durch den Tod, an den Jüngsten Tag und dessen Ereignisse erinnern.
 
Wenn der Pilger seine Pilgerkleidung anlegt, soll er sich an sein Totengewand erinnern und daran, dass er seinen Herrn in einem anderen Gewand als dem irdischen treffen wird.
 
Wenn er in der Arafa-Ebene steht, soll er das Menschengedränge, die erhobenen Stimmen und ihre verschiedenen Sprachen betrachten und sich an den Jüngsten Tag und  der Versammlung an diesem erinnern.
 
Siebtens: Ibn Al-Qaiyim sagte: „Dieses gewaltige Stehen für Allâh gleicht dem Stehen am Jüngsten Tag, ja, es ist sogar noch gewaltiger.“ Zitat Ende.
 
Möge Allâh der Erhabene die frommen Taten von uns und allen Muslimen annehmen! Und Allâh ist Der, Der zum Erfolg leitet.
 
 

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