Besinnliches zum Haddsch – Teil 1

1657 733

1. Vor dem Haddsch und der Umra sollte der Muslim:

 
a. seinen Glauben (Aqîda) von jeglichen Aspekten des großen oder kleinen Schirk (Beigesellen von Partnern zu Allâh) reinigen, weil der Schirk die Taten einer Person zerstört;
 
b. seinen Haddsch einzig und allein sowie aufrichtig Allâh widmen;
 
c. aufrichtig all seine Sünden bereuen;
 
d. sich Wissen über den Haddsch und dessen Riten aneignen;
 
e. erlaubte Mittel benutzen um diese große Reise zu finanzieren und das mitnehmen, was er brauchen wird (damit er nicht während des Haddsch betteln muss um seine Bedürfnisse zu erfüllen);
 
f. all seine Schulden aufschreiben und sie in seinem islâmischen Testament aufführen;
 
g. sich von jeder Art von Unrecht lossagen, das er vielleicht Anderen angetan hat;
 
h. die Bedürfnisse seiner Familienmitglieder sichern, die er zu Hause lässt;
 
i. sich den wissenden und aufrechten Muslimen anschließen und sich von den Häretikern fernhalten;
 
j. das Gebet während der Reise und während des Haddsch zu seiner Zeit und wie vorgeschrieben verrichten;
 
k. seine Zunge vor übler Nachrede, Streitigkeiten und Vorwürfen bewahren;
 
l. seinen Bart wachsen lassen und ihn nicht für den Haddsch oder aus anderen Gründen rasieren, weil dies verboten ist;
 
m. daran denken, dass es Männern nicht erlaubt ist Gold zu tragen (das gilt auch für Ringe).
 
2. Haddsch ist eine Reise, die von den Propheten und Gesandten vor dir unternommen wurde. Diejenigen, die den Weg der Propheten nehmen, verherrlichen den Tauhîd (Monotheismus) von Allâh und verherrlichen Sein Haus. Es gibt jedoch diejenigen, die kommen um den Haddsch zu verrichten, während deren Herzen an Anderes neben Allâh gebunden sind. Sie rufen die Toten und die Rechtschaffenen an. Dies ist das Gegenteil von Tauhîd, weil es bedeutet, Allâh Partner zuzugesellen. Befreie also deine Absicht von jeglicher Art der Anbetung zu Anderen außer Allâh! Bereue und verrichte den Haddsch mit einem aufrichtigen Herzen, in Ergebung gegenüber Allâh und im Gedenken dessen, was Abraham und sein Sohn Ismâ'îl sagten, als sie das Fundament von Allâhs Haus – der Ka'ba – errichteten: „Unser Herr, mache uns Dir ergeben und von unserer Nachkommenschaft eine Dir ergebene Gemeinschaft! Und zeige uns unsere Riten und nimm unsere Reue an! Du bist ja der Reue-Annehmende und Allbarmherzige.“ (Sûra 2:128).
 
3. Du begibst dich auf eine Expedition zu Allâhs Haus und kehrst vielleicht zu deinem Haus zurück oder vielleicht nicht. Also führe diese Reise so durch, wie Allâh es will! Denke an die nächste Reise, die sicher kommen wird, die zum Treffen mit Allâh dem Erhabenen führt. In der Tat wirft dies Fragen auf, wie: Was habe ich für jenen Tag vorbereitet? Folge ich Allâhs Anweisungen? Praktiziere ich die Sunna von Muhammad ? Kenne ich wirklich Allâh? „Und rufe neben Allâh keine andere Gottheit an! Es gibt keine Gottheit außer Ihm. Alles ist vergänglich - außer Seinem Angesicht. Ihm gehört das Urteil, und zu Ihm werdet ihr zurückgebracht.“ (Sûra 28:88).
 
4. Wenn du beginnst die Talbiya zu rezitieren, dann denke an die Anweisung Allâhs an den Propheten Abraham: „Und rufe unter den Menschen zum Haddsch auf, dass sie zu dir kommen zu Fuß undauf jedwedem schlanken Reittier aus jedweder fernster Gegend!“ (Sûra 22:27). Die Talbiya, die du aussprichst, ist als Antwort auf des Propheten Abrahams Bekanntmachung, Allâhs Haus der Anbetung zu besuchen.
 
5. Wenn du Makka betrittst, denke daran, dass du dich im sakrosankten Bezirk befindest: „Haben Wir ihnen denn nicht eine feste Stellung in einem sicheren sakrosankten Bezirk verliehen, zu dem die Früchte jeder Art zusammengetragen werden als Versorgung von Uns aus? Aber die meisten von ihnen wissen nicht.“ (Sûra 28:57). Man sollte sich vornehmen zu bereuen, eine gute Meinung von Allâh besitzen und hoffen, dass Allâh einem Sicherheit vor Seiner Strafe gibt.
 
6. Du wirst durch eines der Tore die Haram-Moschee betreten. Dann wirst du dich dort vor dem prachtvollen Haus Allâhs des Erhabenen befinden – der Ka'ba. Nun siehst du, was du dir für lange Zeit erhofft hast zu sehen. Danke Allâh, dass Er dies möglich machte, und hoffe, dass Er dir die größte Belohnung gewähren wird, Sein majestätisches Antlitz am Auferstehungstag zu sehen! Diese Dankbarkeit liegt nicht darin, nur „Al-Hamdu lillâh“ zu sagen, sondern auch darin, dass du Allâh während des Haddsch und für den Rest deines Lebens gehorchst.
 
7. Du beginnst deinen Tawâf mit dem Wissen, dass es eine großartige Zeit ist Allâh den Erhabenen zu verherrlichen. Gedenke Seiner mit Seinen Namen, Eigenschaften und Handlungen! Wenn du dich in diesem Zustand (Tawâf) befindest, versuche außerdem über die Zeit nachzudenken, als der Prophet Muhammad daran gehindert wurde, genau das zu tun, was du in diesem Augenblick tust! Denke darüber nach, was er tat, als er die Götzenstätte freiräumte, die die Anbetung Anderer neben Allâh bedeutete! Alle Götzen wurden zerstört. Beschäftige dich daher selbst mit Du'â (Bittgebeten)! Bitte Allâh den Erhabenen dich zu befähigen, dem richtigen Glauben zu folgen, am Weg der Salaf (rechtschaffenen Altvorderen) festzuhalten und dich in diesem Zustand sterben zu lassen! Bitte Allâh dich von allen Arten des Schirk (Götzendienerei) und der Bid'a (unerlaubter Erneuerung) zu schützen!
 
 

 

Verwandte Artikel