Die Anbetungshandlung, die Vermögen und Körper beansprucht

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Der Haddsch ist eine Anbetungshandlung, dessen Verrichtung mehrere Elemente einschließt:

 
Ist der Haddsch diejenige Anbetungshandlung, die sowohl finanzielle als auch körperliche Fähigkeit umfasst, wie es im Titel dieses Artikels steht? Und wieso?
 
Erstens: Lass mich dich an diesen bekannten Hadîth erinnern, den wir alle schon als Kinder kannten, nämlich: "Der Islâm wurde auf fünf (Pfeiler) gegründet: Das Zeugnis, dass es nichts Verehrungswürdiges außer Allâh gibt und dass Muhammad der Gesandte Allâhs ist (das heißt, dieses Zeugnis auszusprechen und dessen Sinn zu begreifen. Das ist die Aufgabe der Zunge, des Herzens und der sonstigen Körperteile. Das ist der erste Pfeiler), das genaue Verrichten des rituellen Gebets (Das ist der zweite Pfeiler. Das ist die Aufgabe des Herzens und des Körpers. Begeht der Körper irgendeine Tätigkeit, die zum Wesen des Gebetes nicht gehört, wie beispielsweise das Essen und das Reden, so ist das Gebet nicht gültig), das Entrichten der Zakâ (Das ist der dritte Pfeiler, nämlich einen Betrag aus dem Vermögen an einen bestimmten Personenkreis zu verteilen, falls dieses das bestimmte Mindestmaß beträgt. Diese Anbetungshandlung ist rein finanziell. Einige meinen indes, sie sei auch eine körperliche Anbetungshandlung. Dies bestreite ich jedoch, denn es könnte sein, dass sie von dem mit dem Einziehen der Zakâ beauftragten Beamten eingesammelt wird, während die zum Zakâ-Entrichten verpflichteten Menschen zu Hause sind. Es kann aber auch sein, dass die Zakâ durch eine Überweisung entrichtet wird), das Ramadân-Fasten (das ist der vierte Pfeiler, nämlich die Enthaltsamkeit vom Essen und Trinken innerhalb seiner bestimmten Zeit. Dieser Pfeiler ähnelt vielleicht dem des rituellen Gebetes. Stimmt! Aber betrachte den fünften Pfeiler, nämlich) nach dem Hause zu pilgern, insofern man dazu in der Lage ist.“ (Von Al-Buchârî überliefert.)
 
Der Haddsch bedeutet wörtlich "das Sich-Begeben zu einem bestimmten Platz". Der Haddsch ist die Fahrt zum sakrosankten Hause Allâhs, um bestimmte Riten während bestimmter Zeiten zu verrichten. Das verlangt aber sowohl finanzielle als auch körperliche Fähigkeiten: Der Tawâf um das Hause Allâhs ist wie ein rituelles Gebet zu betrachten, das rituelle Gebet am Arafa-Tag, nämlich während des Ihrâm-Zustandes, ist eine der größten Anbetungshandlungen. Sowohl das Verrichten der größten Haddsch-Riten als auch das rituelle Gebet als auch das Entrichten der Abgaben deuten darauf hin, dass der Haddsch eine Anbetungshandlung ist, die finanzielle und körperliche Fähigkeiten verlangt. Manchmal ist diese Anbetungshandlung mit Herz, Tränen und manchmal sogar mit Blut und Krankheiten verbunden. Sie vereint in sich Geduld, Pünktlichkeit, Selbstkontrolle, Barmherzigkeit, Mitleid, Stärke, Ausdauer, Träume und Sehnsucht der Massen nach dem sakrosankten Haus. Der Haddsch gilt für Millionen von muslimischen Armen als ein Traum, den sie durch das Anblicken verwirklichen wollen. Deshalb ist es ja wohl ein gutes Recht, dafür Geld und Mühe zu opfern.
 
Der kluge wissende Mensch sollte nur Gutes ausgeben, weil der Prophet sagte: "Wahrhaftig! Allâh ist gut und akzeptiert deshalb nur Gutes!“ (von Muslim überliefert). Das heißt, Allâh ist vollkommen und akzeptiert das ausgegebene Geld nicht, es sei denn, dass es sich um Geld handelt, das man erlaubterweise verdient hat. In diesem Sinne sagt Allâh Seinen gläubigen anbetend Dienenden: "O die ihr den Glauben verinnerlicht! Gebt aus von den guten Dingen aus eurem Erworbenen!“ (Sûra 2:267). Das heißt aus dem Erlaubten, das mit keinem Unerlaubten vermischt ist.
 
Es ist jedem bekannt, dass es äußerst wichtig ist, dass man nur vom erlaubterweise erworbenen Geld aufwendet und isst. Es gibt jedoch diejenigen vielen Pilger, denen die Zungen wehtun, nämlich wegen des ständigen Talbiya-Aussprechens. Diesen Pilgern sagen die Engel möge Allah uns davor hüten): "Wieso behauptet ihr, Allâhs Ruf befolgt zu haben?! Welche Glückseligkeiten erwartet ihr dann?! Eure Speisung und ebenso eure Kleidung habt ihr euch unerlaubterweise besorgt!“
 
Wer den Haddsch unternimmt und dessen Erwerb unerlaubterweise erworben ist, dessen Haddsch ist nicht gültig. Er ist nämlich sündig. In diesem Sinne wird überliefert, dass der Prophet sagte: "Bricht ein Pilger, dessen Ausgaben erlaubterweise erworben sind, auf um den Haddsch vorzunehmen, beginnt er die Reise und sagt: ,O Allâh! Ich befolge deinen Ruf, ich befolge deinen Ruf!“, so ruft ihn ein Engel vom Himmel zu, indem er ihm sagt: 'Allâh erhört deinen Ruf und bringt dir Seligkeiten, denn dein Proviant und die Kosten deines Transportmittels sind erlaubterweise erworben. Dein Haddsch ist von Allâh gnädig angenommen und nicht abgelehnt.' Bricht er jedoch auf, um den Haddsch vorzunehmen, wobei seine Ausgaben unerlaubterweise erworben sind, und beginnt er die Reise und ruft: 'O Allâh, ich befolge deinen Ruf!', so ruft ihn ein Rufer vom Himmel zu, indem er ihm sagt: 'Wieso behauptest du, Allâhs Ruf befolgt zu haben?! Welche Glückseligkeiten erwartest du dann?! Deine Speisung und ebenso deine Kleidung hast du dir unerlaubterweise besorgt. Dein Haddsch ist von Allâh nicht angenommen.'“ (Der Überlieferer: Abû Huraira. Al-Albânî sagte in "As-Silsila al-Da'îfa" S. 4403: sehr schwach.)
 
Es ist bekannt, welche Wirkung der erlaubterweise erworbene Erwerb auf die Veredlung des Mannes, dessen Ehefrau und dessen Kinder hat. Diese Wirkung erstreckt sich darüber hinaus auf viele Angelegenheiten, die sowohl mit dem Diesseits als auch mit dem Jenseits viel zu tun haben. Diese Reise ist mit Fug und Recht eine Reise der Seele und des Körpers. Sie stellt die echte Auswanderung zu Allâh dar. Wegen dieser Fahrt verlässt man seine Familie, sein Vermögen und seine Lüste. Wegen dieser Fahrt erträgt man Mühe, Schwierigkeiten und Anstrengungen. Das alles macht der Pilger um Allâhs willen, aus Liebe zu Ihm, aus Sehnsucht nach Ihm und in Befolgung Seines Rufes. Dies ist keine einfache Angelegenheit: "Und rufe unter den Menschen zum Haddsch auf, dass sie zu dir kommen zu Fuß undauf jedwedem schlanken Reittier aus jedweder fernster Gegend“ (Sûra 22:27)
 
Der Haddsch ist eine Anbetungshandlung, an deren Verrichtung verschiedene Elemente teilnehmen, nämlich der Körper, das Vermögen, die Seele und die Gefühle. Davon ausgehend ist der Haddsch als eine körperliche und zugleich finanzielle Anbetungshandlung zu betrachten, mittels derer der Mensch die Nähe Allâhs sucht, indem er Geld aufwendet, sich Mühe gibt und Leiden und Schwierigkeiten auf sich nimmt. Das alles macht der Mensch zwecks Suche von Allâhs Nähe, aus Bezeigung des echten anbetenden Dienens Ihm gegenüber und in Bestätigung des Freiseins von jeder Macht außer der von Allâh. Es ist notwendig, dass wir in unserem Leben diese Bedeutungen begreifen.
 
Dieses Ziel des Haddsch ist dasselbe Ziel aller Anbetungshandlungen im Islâm, nämlich die Ergebenheit gegenüber Allâh, die einigen Muslimen heute leider fehlt. Diese Ergebenheit manifestiert sich durch das Ablassen von allem außer von Allâh und durch die völlige Hingabe zu Ihm. Das Zurückgreifen der Menschen auf das anbetende Dienen gegenüber Allâh stärkt Fleiß und Orientierung des Menschen, so dass das Herz des anbetend Dienenden voll umfassender Wahrheit wird. Somit wird der Mensch von jedem Makel und von jeder Lüsternheit frei und rein. Wie kommt es dann, dass der Muslim, der sich in einer derartig hehren und reinen Atmosphäre befindet und sich von seinen Sünden befreien soll, seine Seele mit weiteren Sünden durch verbotene Blicke, derbe Worte, schlechte Moral, finstere Mienen und durch Ähnliches befleckt, vor allem während er mit dem Tawâf, dem Sa'î, dem Arafa-Aufenthalt und der Übernachtung in Minâ beschäftigt ist?! Nein und abermals nein! Es geziemt sich nicht weder für diesen Körper noch für diese Seele, sich derart zu erniedrigen, vor allem in der Zeit, in der alle miteinander wetteifern, um Allâhs Wohlwollen und die höchsten Ränge zu erreichen, indem sie sich allem Verbotenen enthalten, sei dies in Form von Blicken oder Worten.
 
Der Muslim sollte sich dessen bewusst sein, wie reichlich die aus der Haddsch- Verrichtung resultierte Belohnung ist! Diese Belohnung ist in keinem anderen Erdteil zu finden, was auch immer man täte, um diesen zu erlangen. Es ist die Geburt einer erleichterten guten Seele. Diese Erleichterung kann man sich anderweitig nicht verschaffen, weder in einer Klinik für psychische Heilkunde noch während eines Ausflugs oder einer Flugreise noch in einer Rundfahrt durch die Parks Asiens und Europas. Nur während des von Allâh gnädig angenommenen Haddsch verschafft sich der Mensch diese Erleichterung. Der Haddsch führt letztendlich nämlich in das Paradies, so Allâh will: Der Prophet sagte: "Wer den Haddsch verrichtet, wobei er keinen Geschlechtsverkehr und nichts Unmoralisches begeht, der kommt (rein) zurück wie an dem Tag, an dem seine Mutter ihn gebar.“ (von Al-Buchârî überliefert). Al-Buchârî überlieferte in seinem Werk, dass Abû Huraira sagte: Eines Tages fragte man den Propheten : "Welche Handlung ist besser?“ Er erwiderte: "Der Glaube an Allâh und an Seinen Gesandten.“ Man fragte ihn weiter: "Was dann?“ Er sagte: "Der Dschihâd um Allâhs willen.“ Man fragte ihn weiter: "Was dann?“ Er sagte: "Ein fromm verrichteter Haddsch.“
 
Die Gesundheit der Seele erfolgt durch ihr Zurückkehren zur guten Moral und zu den Tugenden. So erntet man die Glückseligkeiten sowohl im Diesseits als auch im Jenseits. Sind wir dazu bereit?
 
Möge uns Allâh zu allem Guten und Schönen leiten! Wahrhaftig! Mein Herr ist feinfühlig in der Durchführung dessen, was Er will. Er ist ja der Allwissende und Allweise. Und möge Allâh den Propheten Muhammad in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken!

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