Erwecken der Sehnsucht nach dem Haddsch zum altehrwürdigen Haus – Teil 1

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Aller Lobpreis gebührt Allâh, Der Seinen anbetend Dienenden den Haddsch zu Seinem altehrwürdigen Haus vorgeschrieben und die Sehnsucht nach dem Besuch bei ihm zu einem Begleiter für sie gemacht hat. Möge Allâh denjenigen, durch den Allâh den Weg erleuchtet, sowie dessen Familie, Gefährten und diejenigen, die diesen in gütiger Weise bis zum Tage des Jüngsten Gerichts folgen, in Ehren halten und ihnen Wohlergehen schenken!

 
Allâh der Erhabene erklärt Seinen anbetend Dienenden den Haddsch zu Seinem altehrwürdigen Haus nur einmal im Leben zur Pflicht und macht ihn zu einer der fünf Elementarpflichten des Islâm, auf denen dieser beruht, und zwar gemäß den Worten des Propheten : „Der Islâm wurde auf fünf Elementarpflichten errichtet.“Unter Anderem erwähnte er: den Haddsch zur Harâm-Moschee.“ (Überliefert von Al-Buchârî und Muslim)
 
Der Haddsch ist durch Qurân, Sunna und Konsensus eine feste Pflicht. Jemand, der leugnet, dass der Haddsch eine Pflicht ist, während er unter den Muslimen lebt, ist ein Islâm-Leugner. Jemand, der ihn jedoch unterlässt, aber anerkennt, dass er eine Pflicht ist, ist nach der ausschlaggebenden Meinung kein Islâm-Leugner. Er ist indes ein Sünder und begeht eine der Todsünden.
 
Da die Seelen von Natur aus für die Liebe zur Heimat und zur Nicht-Trennung von ihr geschaffen sind, erweckt Allâh den Wunsch nach dem Haddsch in starker Weise und bestimmt für ihn grandiose Vorzüglichkeiten und große Belohnungen, denn der Haddsch erfordert das Sich-Trennen von der Heimat und von Vertrautem, wie etwa Familienangehörigen, Vermögen, Freunden und nächsten Verwandten. Dies beinhaltet ebenso das Anspornen der Menschen zum Haddsch zu diesem Haus und dessen Besuch sowie die Sehnsucht nach dem Sehen dieser Stätten, an denen die Offenbarung und die Botschaft des Gesandten hinabgesandt wurden.
 
Mein Glaubensbruder, beeile dich und zögere nicht!
 
- Allâh der Erhabene sagt: „... Und der Menschen Pflicht gegenüber Allâh ist der Haddsch zum Hause, wer den Weg dorthin ermöglichen kann. Und wer Islâm-Leugner ist, so ist Allâh wahrhaftig der Welten unbedürftig!“ (Sûra 3:97)
 
- Der Prophet sagte: „Beeilt euch den Haddsch durchzuführen! Denn niemand von euch weiß, was mit ihm geschehen wird.“ (Überliefert von Ahmad und Abû Dâwûd) 
 
- Der Prophet sagte ebenso: „Wer den Haddsch vollziehen möchte, der soll sich beeilen. Denn vielleicht erkrankt er, oder er verliert das Verkehrsmittel, oder er sieht sich einer Beschäftigung ausgesetzt.“ (Überliefert von Ahmad und Ibn Mâdscha, und von Al-Albânî für akzeptabel erklärt)
 
- Umar ibn Al-Chattâb sagte: „Ich fing damit an zu den Städten Leute zu schicken, um denjenigen zu sehen, der die Fähigkeit hat und den Haddsch nicht durchführt. Dann schreiben sie ihm die Schutzsteuer vor. Sie sind doch keine Muslime, sie sind doch keine Muslime!“ (Von Ibn Hadschar für authentisch erklärt)
 
- Alî ibn Abû Tâlib sagte: „Mehrt das Umschreiten dieses Hauses, bevor ihr daran gehindert werdet!“
 
- Al-Hasan Al-Basrî sagte: „Die Leute praktizieren noch die Religion, solange sie den Haddsch verrichten und sich der Gebetsrichtung zuwenden.“
 
Der Haddsch hebt das auf, was man vor ihm getan hat:
 
- Amr ibn Al-Âs berichtete: „Als ich mich zum Islâm bekannte, ging ich zum Gesandten Allâhs und sagte: Strecke deine Hand aus, damit ich dir den Treueid leiste! Als er seine Hand ausstreckte, nahm ich meine Hand zurück. Daraufhin fragte der Prophet: Was ist mit dir, o Amr? Ich entgegnete: Ich will eine Bedingung stellen. Er fragte: Welche Bedingung ist das? Ich erwiderte: Dass meine Sünden vergeben werden. Da sagte der Prophet: O Amr, weißt du nicht, dass der Islâm das aufhebt, was man vor ihm getan hat, und dass die Hidschra das aufhebt, was man vor ihr getan hat, und dass der Haddsch das aufhebt, was man vor ihm getan hat?“ (Überliefert von Muslim)
 
Der Haddsch ist eine Reinigung von den Sünden:
 
- Abû Huraira berichtete: „Ich hörte den Propheten Folgendes sagen: Wer den Haddsch unternimmt und während diesem keinen Beischlaf (Rafath) und keine Missetat begeht, der entfernt sich von seinen Sünden, wie am Tage, an dem seine Mutter ihn zur Welt brachte.“ (Überliefert von Al-Buchârî)
 
- Der Wortlaut des obigen Hadîthes lautet bei Muslim: „Wer zu diesem Haus kommt ...“ Dies umfasst auch die Umra. Bei Ad-Daraqutnî heißt es: „Wer den Haddsch und die Umra verrichtet ...“ Beim arabischen Wort Rafath handelt es sich um Geschlechtsverkehr oder offenes Erwähnen des Geschlechtsverkehrs oder unzüchtige Rede.
 
- Al-Azharî sagte: „Rafath ist ein allgemeines Wort, das all das bedeutet, was der Mann von der Frau sexuell braucht ... Wie am Tage, an dem seine Mutter ihn zur Welt brachte bedeutet, dass er sündenfrei ist.“ Ibn Hadschar sagte: „Es ist offensichtlich, dass kleine Sünden und Todsünden sowie Missetaten vergeben werden.“
 
Der Haddsch gehört zu den besten wohltätigen Taten:
 
- Abû Huraira berichtete: „Der Prophet wurde gefragt: Welche Tat ist am besten? Er antwortete: Der Glaube an Allâh und an Seinen Gesandten. Darauf fragte man weiter: Welche dann außer dieser? Er antwortete: Der Kampf um Allâhs willen. Man fragte weiter: Welche dann außer dieser? Er antwortete: Ein fromm verrichteter Haddsch.“ (Überliefert von Al-Buchârî und Muslim)
 
- Abû Asch-Scha'thâ sagte: „Ich betrachtete die wohltätigen Taten und fand, dass das rituelle Gebet den Körper ermüdet. Und das Fasten ebenfalls. Das Almosen vernichtet das Geld und der Haddsch ermüdet beides.“
 
 

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