Lehren aus der Hidschra - Teil 7

  • Veröffentlicht:01.12.2011
  • Kategorie:Hidschra
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20. Der Prophet belohnte Umm Ma'bad

 
Es ist überliefert, dass die Schafe von Umm Ma'bad sich vermehrten, bis sie einige von ihnen nach Al-Madîna brachte. Ihr Sohn erkannte Abû Bakr , der an ihnen vorübergezogen war. Er sagte: 'O meine Mutter, dies ist der Mann, der diesen gesegneten Mann begleitete!' Sie ging zu ihm und sagte: 'O Diener Allâhs, wer ist der Mann, den du begleitetet hast?' Abû Bakr erwiderte: 'Du kennst ihn wirklich nicht?' Sie antwortete: 'Nein!' Abû Bakr  sagte: 'Es ist der Prophet.' Er brachte sie zum Propheten , der ihr Essen und Geschenke gab.
 
In einer anderen Überlieferung heisst es: 'Sie ging mit Abû Bakr zum Propheten und bot ihm etwas Käse und Gegenstände der Beduinen an. Daher überreichte der Prophet ihr Kleidung und gab ihr Geschenke (und sie nahm den Islâm an).'
 
Der Autor von Al-Wafâ erwähnte, dass sie mit ihrem Ehemann auswanderte und dass ihr Bruder Chunais den Islâm annahm und am Tag der Einnahme Makkas gemartert wurde.
 
21. Der großartige Vorfall Abû Aiyûb Al-Ansâris
Abû Aiyûb  sagte:
 
'Als der Prophet zu meinem Haus kam, bevorzugte er es, im unteren Stockwerk zu leben, während Umm Aiyûb und ich im oberen Stockwerk lebten. Abû Aiyûb sagte jedoch zum Propheten : 'Mögen mein Vater und meine Mutter für dich geopfert werden! Ich verabscheue es, im oberen Stockwerk zu leben, während du im unteren bist. Ziehe deshalb bitte ins obere Stockwerk und wir werden ins untere ziehen!' Der Prophet sagte jedoch: „Wir bevorzugen das untere Stockwerk wegen der vielen Leute, die uns besuchen kommen.“ Wir beugten uns dem Wunsch des Propheten.
 
Abû Aiyûb überlieferte: 'Eines Nachts zerbrach einer unsere Krüge und das Wasser übergoss das obere Stockwerk. Umm Aiyûb und ich wischten das Wasser mit einem Stück Samt auf, das unsere einzige Decke war, aus Furcht, dass es zum Propheten durchsickern und ihm schaden würde.'
 
22. Die Auswanderung Alîs , der damit begann das Gute in der neuen Gemeinschaft zu gebieten und das Schlechte zu verbieten
 
Alî folgte dem Propheten nach Al-Madîna, nachdem er die dem Propheten anvertrauten Gegenstände in Makka deren Besitzer zurückgegeben hatte. Er erreichte Qubâ zwei oder drei Nächte nach dem Propheten der noch immer dort weilte. Er blieb zwei Nächte in Qubâ und brach dann an einem Freitag mit dem Propheten nach Al-Madîna auf.
 
Während der zwei Nächte, die er in Qubâ verbrachte, bemerkte Alî , dass ein Mann jede Nacht zum Haus einer muslimischen Frau ging, die keinen Ehemann hatte. Der Mann klopfte an die Tür und dann kam die Frau heraus und nahm etwas von ihm. Alî betrachtete dies als verdächtig. Daher ging er zu dieser Frau und fragte, 'O Dienerin Allâhs, wer ist der Mann, der jede Nacht an deine Tür klopft und dir dann einen unbekannten Gegenstand gibt, wo du doch eine muslimische Frau ohne Ehemann bist?' Sie entgegnete: 'Es ist Sahl ibn Hunaif ibn Wahb. Er weiß, dass ich eine muslimische Frau bin und dass ich keinen Mann habe, der sich um meine Angelegenheiten kümmert. Deshalb zerbricht er die Götzen seines Volkes in der Nacht und bringt mir dann das Holz, damit ich es nutze.' Alî erinnerte sich bis zu seinem Tod im Irak immer an diese edelmütige Tat des Sahl ibn Hunaif ibn Wahb .
 
23. Die Hidschra (Auswanderung) des Propheten war ein Wendepunkt in der Geschichte der Menschheit
 
Die Hidschra des Propheten aus Makka nach Al-Madîna war das größte Ereignis in der Geschichte der Menschheit. Es änderte den Kurs des Lebens und die Methode, der die Menschen folgten und die sie in Form von Gesetzen, Regeln, Traditionen, Bräuchen, Moralvorstellungen, Verhalten des Einzelnen und der Gemeinschaft, Glaubensvorstellungen, Anbetungshandlungen, Wissen, Wissenschaft, Unwissenheit, Fehlhgehen, Rechtleitung, und Gerechtigkeit adoptierten.
 
25. Hidschra ist Gesetzmäßigkeit der ehrenwerten Gesandten
 
Die Hidschra Allâhs zuliebe ist eine uralte Gesetzmäßigkeit. Die Hidschra unseres Propheten war kein Präzedenzfall im Leben der Gesandten , damit ihr Glauben siegreich blieb. So wie der Prophet von seinem Heimatland der Da'wa zuliebe auswanderte, um diese zu erhalten und eine fruchtbare Umgebung zu gründen, die sie akzeptiert, darauf eingeht und sie verteidigt, wanderte eine Anzahl von Propheten vor ihm aus deren Heimatländern aus den gleichen Gründen aus, derentwegen unser Prophet auswanderte.
 
Das Durchführen der Da'wa in einem unfruchtbaren Land dient dieser nicht. Vielmehr hindert es sie, behindert ihren Fortschritt und beschränkt sie vielleicht auf enge Kreise. Der edle Qurân beinhaltet einige Geschichten der Auswanderung von Gesandten und deren Anhängern aus früheren Nationen, um uns zu verdeutlichen, dass dies einer der Wege Allâhs des Allmächtigen in der Da'wa ist. Wenn eine Barriere zwischen den Gläubigen und seinen Glauben gesetzt wird und wenn sein Dasein und seine Existenz verachtet und seine Persönlichkeit und Ehre verletzt werden, ist er verpflichtet dem gleichen Beispiel zu folgen.
 
 

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