Wunder während der Hidschra

  • Veröffentlicht:01.12.2011
  • Kategorie:Hidschra
4857 1836
Allâh der Allmächtige entsandte den Propheten mit der Rechtleitung und der Religion der Wahrheit und verhieß ihm Sieg und Unterstützung. Es ist also keine Überraschung, dass Seine göttliche Hilfe sich gelegentlich in der Form von Wundern manifestierte. So war es der Fall während der Hidschra (Auswanderung nach Madîna) des Propheten , was wir in diesem Artikel behandeln werden.
 
Der Gefährte des Propheten auf dieser Reise [Abû Bakr ] berichtete: “Wir ritten die ganze Nacht bis zum Mittag am folgenden Tag auf einem Pfad, der kein Anzeichen von Leben zeigte. Wir sahen einen riesigen Stein, der Schutz gab und nicht im Sonnenlicht lag, daher stiegen wir dort ab. Ich ebnete einen Platz für den Propheten und breitete eine Tierhaut aus, damit er darauf liegen konnte. Ich sagte zu ihm: 'Schlaf, o Prophet Allâhs! Ich werde für dich Wache halten.' Also schlief er.“
 
Aber dann - so erzählt Abû Bakr – erschien ein Schafhirte und es schien, als würde er vorbeiziehen; so fragte er den Mann nach etwas Milch. Da wachte der Prophet auf, trank etwas Milch und fragte: „Ist es nicht Zeit zu gehen?“ Abû Bakr antwortete bejahend und sie zogen am Nachmittag weiter. Von dort aus begann Surâqa ibn Mâlik sie zu verfolgen, weil sie über flaches und festes Land ritten.
 
Die Geschichte von Surâqa:
 
Surâqa ibn Mâlik berichtete, was dann passierte, und über das prophetische Wunder, von dem er persönlich Zeuge wurde:
 
“Als der Prophet Makka verlassen hatte, versprachen die Quraisch einhundert Kamelstuten für denjenigen, der ihn zurückbringen würde. Während ich mit meinen Stammesleuten saß, kam ein Mann von unserem Stamm und sagte uns: 'Ich sah drei Reiter, die vor einiger Zeit an mir vorbeizogen. Ich glaube, es waren Muhammad und seine Gefährten.' Ich zwinkerte ihm zu um ihm zu signalisieren, dass er aufhören solle. Ich warf ein, dass es andere Leute seien, die losgezogen waren um nach etwas zu suchen, dass sie verloren hatten (damit ich der einzige sein würde, der zu ihnen geht.) Der Mann sagte 'Vielleicht!' und schwieg dann.“
 
Beim Versuch den Propheten und Abû Bakr zu fassen, berichtet Surâqa , wie er sie fand; aber dann sank sein Pferd jedes Mal in den Sand, wenn es sich ihnen näherte, bis er seine Absicht änderte und den Propheten bat, für ihn ein Bittgebet zu sprechen. Er sagte zu Abû Bakr , dass er Surâqa fragen solle, was dieser wolle, woraufhin Letzterer sagte: 'Ich möchte ein Dokument als Beweis zwischen mir und dir (dass wir uns trafen und dass mir die Muslime nicht dafür schaden sollen, dass ich dich verfolgte.)' Der Prophet wies Abû Bakr an es aufzuschreiben, was er auf einem Pergament oder einem Knochen tat und an Surâqa übergab, der es behielt und nach Hause zurückkehrte und niemandem mitteilte, was geschehen war. Nach der Einnahme Makkas, trat er zum Islâm über, und erst dann gab er sein Treffen mit dem Propheten bekannt... viele Jahre später.
 
Surâqas Überlieferung ist vielleicht der persönlichste Bericht der Hidschra. Er überlieferte, wie er sich dem Propheten und Abû Bakr näherte, hörte, wie der Prophet den Qurân mit Aufmerksamkeit rezitierte, während Abû Bakr Wache hielt. Er überlieferte ferner, dass sie, als er ihnen Essen anbot, es ablehnten etwas zu nehmen; alles, worum sie Surâqa baten, bestand darin, ihren Aufenthaltsort geheim zu halten. Zusammen mit dem Vorfall mit seinem Pferd ließ ihn dies seine Aggressivität gegenüber dem Propheten abklingen, obwohl er sie vor kurzem aktiv verfolgt hatte.
 
Wunder im Zelt von Umm Ma´bad:
 
Ein weiteres Wunder fand im Zelt von Umm Ma'bad in Quyaid statt , an dem der Prophet und Abû Bakr vorbeigingen. Sie fragten ihren Gastgeber nach etwas zu essen, aber sie entschuldigte sich, indem sie sagte, dass sie nur eine magere, trocken stehende Ziege habe. Der Prophet nahm die Ziege, berührte ihren Euter und sprach ein Bittgebet zu Allâh dem Allmächtigen. Er melkte sie dann, bis die Behälter mit Schaum bedeckt gefüllt waren, und jeder trank davon.
 
Zugegebenermaßen gibt es Schwächen in der Überlieferung dieser Geschichte, außer in der Version des Gefährten Qais Ibn An-Nu'mân As-Sakûni , der sagte: “Als der Prophet und Abû Bakr heimlich Makka verlassen hatten, hielten sie am Platz von Abû Ma'bad an , der sagte, 'Bei Allâh, wir haben keine Melkziege, weil all unsere Schafe trächtig sind.' Der Prophet fragte: „Was ist mit der Ziege?“ Als sie ihm gebracht wurde sprach er ein Bittgebet zu Allâh dem Allmächtigen sie zu segnen. Und dann melkte er sie und Milch floss in große Behälter. Er überreichte es dann zum Trinken an Abû Ma'bad und alle Anderen tranken (auch, bis sie satt waren.) Abû Ma'bad fragte: 'Bist du derjenige, von dem die Quraisch behaupten, dass du ein Abtrünniger bist?' Der Prophet antwortete: 'So behaupten sie.' Der Mann sagte: 'Ich bezeuge, dass du mit der Wahrheit gekommen bist,' und er schlug vor, dass er auch mit ihnen reist. Der Prophet warnte: 'Nein, nicht, bis du hörst, dass wir uns im Land von Madîna fest etabliert haben.'“
 
Und so zog Abû Ma'bad später nach Madîna, nachdem er Zeuge dieses handfesten Wunders geworden war, das ihn dazu brachte, den Islâm anzunehmen.
 
Im Allgemeinen waren der Prophet und Abû Bakr vorsichtig, wenn sie zu jemanden sprachen, den sie auf dem Weg trafen. Als Letzterer über seinen Wegbegleiter gefragt wurde, antwortete er lakonisch: 'Dies ist mein Führer.' Die Person, die fragte, nahm dann an, dass Abû Bakr auf den Propheten als seinen Reiseführer verwies, wobei er eigentlich sagen wollte, dass er der Führer auf dem Weg des Guten war.
 
Als sie die Küstenstrecke auf ihrer Hidschra nahmen, wurden die Wunder, die stattfanden, die Mittel, durch die Allâh der Allmächtige den Propheten unterstützte und ehrte, was eine bedeutende Rolle bei der Errichtung der Säulen Seiner gesegneten Religion spielte.

Verwandte Artikel