Der Beischlaf

  • Veröffentlicht:16.01.2012
  • Kategorie:Eheleben
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Das Geschlechtsleben wurde zu einer gefährlichen Waffe umfunktioniert, die die Umma Muhammads zu bedrohen scheint. Dessen Stärke und Beeinflussung überragt der Wirkung vieler Kanonen. Wir finden uns in einem Hagel von Versuchungen und man versucht uns in Meere schlechter Triebe zu versenken.

 
Es ist zu bedauern, dass ein beachtlicher Teil der jungen Generation, die Verbindung zu Allâh nicht kennt. Demzufolge gilt das Interesse dieser jungen Menschen, nicht der wichtigen Angelegenheiten sondern vielmehr folgen sie der Bequemlichkeit und der Faulheit und ihr Eifer richtet sich bloß auf die Gelüste, denn wenn sie Geld verdienen, geben sie es für Gelüste aus, und wenn sie hohe Stellungen übernehmen, übernehmen sie diese nur zwecks der Gelüste.
 
Der stärkste Instinkt
 
Die Fleischeslust ist der stärkste Instinkt, den Allâh in Menschen einpflanzt. Um ihn zu befriedigen, bestimmt Allâh dafür die Heirat als den scharî’a-mäßigen Weg. Er sagt: Und zu Seinen Zeichen gehört, dass Er euch aus euch selbst Lebenspartner erschuf, damit ihr bei ihnen in Ruhe wohnet. Und Er hat Zuneigung und Barmherzigkeit zwischen euch gesetzt ...“ (Sûra 30:21).
 
So ist der Sex ein natürlicher menschlicher Instinkt, den Allâh in Menschen einpflanzt, ob Mann oder Frau, um sich zu vermehren und fortzupflanzen. Der Islâm legt dafür Regeln und Bestimmungen fest, damit die menschliche Nachkommenschaft nicht zum Chaos wird und damit der Islâm die Abstammungen vor dem Untergang und den Menschen vom Satan und dessen Versuchungen bewahrt.
 
Die Ansicht zum Beischlaf
 
Die Ansicht der Männer und Frauen zum Beischlaf ist je nach deren Lebensweg unterschiedlich. Bei Mädchen und Jungen hat der Sex trotz deren Unschuld, Durchsichtigkeit und mangelnder Erfahrung eine wichtige Stelle in ihrem Leben, besonders wenn sie von der Kindheit zum Erwachsenenalter und dann zur vollständigen Männlichkeit und Weiblichkeit überwechseln. Dabei fühlen sie viele Dinge, von deren Wirklichkeit sie nichts wissen. Sie wollen auch diese unbekannten Themen erkunden, über die die Erwachsenen viel reden. Außerdem will jeder von ihnen Beziehungen mit dem anderen Geschlecht bestimmen. So genießt das Thema Sexualität ihr gesamtes Denken und flirtet mit ihren Gedanken. Das kann jedoch zahlreiche Probleme verursachen, falls die Eltern nicht die Aufgabe übernehmen, ihre Kinder über die neue gesellschaftliche Rolle, an der diese sich halten sollen, aufzuklären und auf diese vorzubereiten. Die Eltern haben ihre Kinder mit wissenschaftlichen, religiösen Büchern zu versorgen, durch die sie sich bilden und sich dieses Themas bewusst werden. Die Eltern sollen auch von ihren Kindern eine gute Meinung haben.
 
Die Behandlung dieser Begierde
 
Die Jungen und Mädchen haben sich an den Prinzipien und Lehren des Islâm zu halten, wobei das Mädchen die scharî‘a-mäßige Kleidung trägt und keusch und rein bleibt, die nichtige Vermischung mit Männern vermeidet, keine Verführung verbreitet und ihre Reize nicht zeigt, damit nicht derjenige, in dessen Herzen Krankheit ist, begehrend wird.
 
Die jungen Männer sollen somit in Ehrfurcht gegenüber Allâh dem Erhabenen demütig sein, wobei sie das, was Allâh verbietet, nicht anschauen und sich von der (verbotenen) Vermischung (mit Frauen) fernhalten. Sie sollen weiterhin nicht das anblicken, was Gelüste erregt, wie zum Beispiel pornografische Filme, Bilder in minderwertigen Zeitschriften und anderen Medien, ob Fernsehen, Radio oder Zeitungen, solange sie mit der Scharî‘a Allâhs nicht im Einklang stehen.
 
Daher behandelt der Islam die Befriedigung dieser Begierde dadurch, dass man schnell heiratet, falls man dazu im Stande ist, und dass man sich durch Gehorsamkeit gegenüber Allâh und Fasten geduldet, falls man zum Heiraten nicht im Stande ist.
 
Nach der Eheschließung ist die Ansicht zum Beischlaf anders, da der Geschlechtsakt durch die Eheschließung zu einem legalen Recht wird. Die Ehepartner sollen dann Intimverkehr auf die Weise durchführen, die Allâh zufrieden stellt, also ohne Abnormität oder Abweichung.
 
Verhaltenskodex der Ehepartner
 
Für die Ehepartner bestimmt die Scharî‘a zahlreiche Verhaltensregeln, die beim Geschlechtsverkehr berücksichtigt werden sollen, damit dessen gewünschter Zweck erreicht werden kann.
 
Zu diesen Verhaltensregeln gehört das Folgende: Das Gedenken Allâhs vor dem Ausüben des Geschlechtsverkehrs, wie der Hadîth vom Propheten : „Im Namen Allâhs, o Allâh, schütze uns vor dem Teufel und halte den Teufel weg von dem, was Du uns gewährst!“ (Von Al-Buchârî und Muslim überliefert). Außerdem ist der Islâm auf das gute Zusammenleben angelegt und auf das Zeigen leidenschaftlicher Emotionen, Nachsicht sowie Sich-Halten daran, einander zuzuhören, um die Keuschheit für die beiden zu erreichen und die Lust des Mannes sowie die Weiblichkeit der Frau zu befriedigen.
 
Der Islâm fördert also die Reinigung, die Hygiene, das Sich-Schmücken und das Sich-Parfümieren seitens der Frau für ihren Mann und vice versa. Er weist auch auf Verheimlichung während des Geschlechtsverkehrs hin und fordert ebenfalls die Geheimhaltung all dessen, was sich zwischen den beiden Ehepartnern ereignet.
 

Der Islâm verachtet den Beischlaf mithin nicht - wie einige glauben - und fordert nicht, sich von ihm fernzuhalten, weil es kein Mönchtum im Islâm gibt; vielmehr betrachtet er ihn als einen natürlichen menschlichen Instinkt, für den er indes Regelungen und Verhaltensregeln aufstellt, was die Reinheit und das Zusammenhalten (des Islâm) bewahrt, damit die Gesellschaft der Offenbarungsbotschaft und des einladenden Aufrufs zum Islâm so rein und keusch bleibt.

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