Der Herr der Mنrtyrer: Hamza ibn Abdulmuttalib

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Hamza ibn Abdulmuttalib , der Onkel des Gesandten Allâhs und dessen Milchbruder, wurde zwei Jahre vor dem Propheten geboren. Thuwaiba, die Sklavin von Abû Lahab, stillte beide. Sein Beiname war Abû Ammâra. Hamza war bereits vor der Prophetenschaft Muhammads dessen Freund, weil beide zusammenlebten und zusammen aufwuchsen.

 
Im zweiten Jahr nach der Ernennung zum Propheten nahm er den Islâm an, laut manchen Quellen aber erst im sechsten Jahr, und zwar nachdem Allâhs Gesandter im Haus von Al-Arqam ibn Abû Al-Arqam zu verweilen pflegte. Einmal war Hamza auf der Jagd, als Abû Dschahl am Gesandten Allâhs beim Safa-Hügel vorbeiging und ihn belästigte, beschimpfte und verfluchte, während Allâhs Gesandter schwieg und nichts sagte. Eine Magd von Abdullâh ibn Dschad‘ân hörte, was Abû Dschahl sagte.
 
Sie wartete, bis Hamza von seinem Ausflug zurückkehrte. Er hielt seinen Bogen in der Hand. Daraufhin sagte ihm die Magd: „O Abû Amâra, du hättest sehen sollen, was Abû Al-Hakam ibn Hischâm [Abû Dschahl] deinem Neffen Muhammad zugefügt hat! Als er ihn hier sitzen sah quälte und beschimpfte er ihn und ging darin zu weit und ließ dann von ihm ab." Hamza ärgerte sich sehr und eilte zu Abû Dschahl, der sich in einer Gruppe von Quraischiten befand. Hamza schlug ihn mit seinem Bogen auf dessen Kopf, fügte ihm eine tiefe Wunde zu und sagte ihm: „Beschimpfst du ihn, wo doch auch ich seine Religion angenommen habe und wiederhole, was er sagt? Hindere mich doch, wenn du es vermagst!" Da stand eine Gruppe von den Banû Machzûm [Abû Dschahls Stamm] auf, um Hamza zu schlagen. Daraufhin sagte ihnen Abû Dschahl: "Lasst Abû Amâra, denn bei Allâh, ich habe seinen Neffen wirklich hässlich beschimpft." (Ibn Hischâm).
 
Am nächsten Morgen ging Hamza zur Ka'ba und wandte sich Allâh bittend zu, dass Allâh sein Herz für die Wahrheit öffne. Allâh erfüllte seine Bittgebete und erfüllte sein Herz mit dem Licht der Überzeugung und des Glaubens, sodass Hamza zu Allâhs Gesandten ging, um ihm diese Angelegenheit mitzuteilen. Allâhs Gesandter freute sich sehr darüber, dass er den Islâm angenommen hatte und betete für ihn.
 
So ehrte Allâh Hamza durch den Islâm und den Islâm durch Hamza. Es war ein erneuter Sieg und eine Unterstützung für die Religion Allâhs sowie für den Gesandten Allâhs . Als die Polyteisten davon erfuhren, dass Hamza den Islâm angenommen hatte, waren sie davon überzeugt, dass Allâhs Gesandter nun über Stolz und Unterstützung verfügte, deswegen hörten sie auf, ihm Schaden zuzufügen, und begannen mit einer anderen Vorgehensweise, nämlich mit Verhandlungen. So kam Utba ibn Rabî, um mit dem Propheten zu verhandeln und diesem so viel Vermögen, Würde oder Herrschaft wie er wolle anzubieten.
 
Hamza bemühte sich fortlaufend um den Gesandten Allâhs und verteidigte ihn, bis Allâh den Muslimen die Auswanderung nach Madîna erlaubte. So wanderte auch Hamza aus. Dort verbrüderte Allâhs Gesandter ihn mit Zaid ibn Hâritha. Hamza beteiligte sich am Badr-Feldzug. Am Anfang des Kriegs griff ein Polytheist namens Al-Aswad ibn Abd Al-Aswad den Brunnen der Muslime an und sagte: „Ich verspreche Allâh, von deren Brunnen zu trinken und ihn zu zerstören oder getötet zu werden." Da stand Hamza ihm gegenüber und schlug ihn auf dessen Bein. Dann begann Al-Aswad zum Brunnen zu kriechen. Da folgte ihm Hamza und tötete ihn.
 
Danach stellten sich drei Polytheisten zum Duell auf, nämlich Utba ibn Rabî‘a, dessen Bruder Schaiba und dessen Sohn Al-Walîd ibn Utba. Daraufhin gingen zu ihnen drei junge Ansâr (Helfer), weshalb die Quraischiten riefen: „O Muhammad, lass zu uns drei von unserem Stamm antreten!" Da sagte Allâhs Gesandter : „Ubaida ibn Al-Hârith, Hamza und Alî, steht auf!" Ubaida kämpfte mit Utba, Ali mit Al-Walîd und Hamza mit Schaiba. Hamza ließ von Schaiba nicht ab, bis er diesen getötet hatte. Ebenso tat es Alî mit seinem Gegner Al-Walîd. Ubaida und Utba hingegen verwundeten sich gegenseitig. Da griffen Hamza und Alî schnell Utba mit ihren Schwertern an und töteten ihn.
 
An diesem Tag heftete Hamza eine Feder an seinen Kopf. Er kämpfte mutig weiter, sodass er viele Polytheisten tötete. Als die Schlacht zu ihrem Ende kam, war Umaiya ibn Chalaf unter den Gefangenen. Dieser fragte: „Wer ist der mit der Feder?" Man sagte ihm: „Es  ist Hamza." Da sagte er: „Er ging uns heftig zu Leibe!" Hamza erwies sich in diesem Krieg als tapfer. Deswegen nannte ihn Allâhs Gesandter : Asad Allâhi wa Rasûlihî (der Löwe Allâhs und Seines Gesandten).
 
Hind bint Utba schwor, sich an Hamza zu rächen, weil er ihren Vater Utba sowie ihren Onkel und Bruder in Badr getötet hatte. Ferner wollte Dschubair ibn Mut‘im sich an Hamza rächen, weil dieser seinen Onkel Tu‘aima ibn Udaiy getötet hatte. So sagte er seinem Sklaven Wahschî, der ein guter Speerwerfer war: „Wenn du Hamza tötest, bist du frei."
 
Im Uhud-Feldzug erwies Hamza sich als tapfer. Er kämpfte vor Allâhs Gesandten mit zwei Schwertern und sagte: „Ich bin der Löwe Allâhs." Als die Muslime sich zurückzogen, eilte Hamza dem Gesandten Allâhs zu Hilfe und bekämpfte die Polytheisten. Wahschî schlich sich an Hamza heran und traf ihn so heftig mit seinem Speer, dass er ihn tötete. So erlitt der mutige Hamza den Märtyrertod.
 
Nach dem Ende des Kriegs sah der Prophet , dass Hamzas Leichnam entstellt wurde, seine Nase und sein Ohr waren abgeschnitten und sein Bauch aufgeschlitzt. Allâhs Gesandter trauerte sehr um ihn und sagte: „Wenn es Safiya nicht verletzte, hätte ich ihn dort gelassen, bis die Tiere ihn fressen, damit er am Tag der Auferstehung aus deren Mägen aufersteht und ihm so Würde und Ehre zuteil kommen." (Abû Dâwûd)
 
Allâhs Gesandter sagte auch: "Der Herr der Märtyrer ist Hamza." (Al-Hâkim).
 

Der Prophet verrichtete für ihn und die sieben Märtyrer von Uhud das Totengebet.

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