Die Psychologen bestätigen, dass ein psychopathischer oder verbrecherischer Charakter sich grundsätzlich aus einem nicht intakten familiären Milieu ergibt. Dies erfolgt entweder durch den Verlust der Mutter mit dem Tod oder der Ehescheidung oder deren Fernsein von ihren Kindern außerhalb des Hauses oder durch den Verlust des Vaters ob der oben erwähnten Gründe oder durch den Verlust der Familie, also des Vaters und der Mutter.
Es besteht kein Zweifel, dass ein natürliches familiäres Milieu als einer der Hauptfakoren bei der sozialen Erziehung und beim korrekten psychologischen Wachstum eines Kindes betrachtet wird.
Es gibt keine Meinungsverschiedenheit, dass die elterliche Fürsorge in einer früheren Epoche der Kindheit wichtig ist. Der Kontakt zum Kind ist also von großer Bedeutung, weil dieser die Erziehung des Kindes und die Bildung seines Charakters beeinflusst. Der Verlust der Sorge für die Kinder seitens der Eltern, insbesondere der Mutter, führt den Kindern gegenüber zweifellos zu vielen Nachteilen.
Die Frage lautet nun: Was meinen wir mit Sorge und Zärtlichkeit?
Wir wollen hier dem Kind nur Liebe, Zärtlichkeit, Fürsorge und abgewogene gemäßigte Zuneigung verleihen, die dem Kind das Gefühl der Sicherheit und der Ruhe sowie Selbstvertrauen und Vertrauen zu Anderen gewährt und ihm bei seiner Stabilität und seinem Wachstum in einer korrekten psychischen Weise hilft. So setzt es danach sein Leben in einer erfolgreichen Weise fort, und zwar ob der psychischen Energie an Zärtlichkeit und gemäßigter Liebe.
Nun fragen wir uns: Gibt es Auswirkungen, die aus übermäßiger Härte und Verzärtelung resultieren?
Die übermäßige Härte, die im Schlagen und Bestrafen besteht, und das Kritisieren des Verhaltens haben schlechte psychische und soziale Auswirkungen auf die Kinder.
Verzärtelung, übermäßiger Schutz und die Übertreibung bei der Pflege des Kindes haben ebenso schlechte Einflüsse auf den Charakter des Kindes.
Die Grundlage lautet auf Mäßigkeit zwischen diesem und jenem. Eine Mutter soll also streng ohne Gewalt und feinfühlig ohne Schwäche sein.
Eine muslimische Mutter ist barmherzig gegenüber ihren Kindern. Sie benötigen nämlich Umarmung in feinfühliger Weise, Liebe und aufrichtige Zärtlichkeit, damit sie in einer gesundheitlichen psychischen Weise heranwachsen, die von Krankheiten, Krisen und Problemen frei ist.
Seelische Bedürfnisse der Kinder
Der Bedarf an Liebe, Zärtlichkeit und Sicherheit zählt zu den wichtigsten seelischen Bedürfnissen der Kinder, insbesondere der Wunsch nach Geborgenheit. Die Kinder entwickeln sich in ihrem Leben erst weiter, wenn sie Ruhe finden und Sicherheit fühlen. Denn Unruhe, Angst und Instabilität resultieren aus dem Verlust von Sicherheit und Liebe.
Die islâmische Erziehung setzt voraus, dass Zärtlichkeit der Eltern, insbesondere der Mutter, zum Gefühl der Sicherheit und der Ruhe seitens des Kindes erforderlich ist. Sie ist auch ob der Zunahme des Vertrauens des Kindes zu seiner Mutter, zu sich und zur Gesellschaft insgesamt erforderlich. Das Lob der Frauen aus Quraisch seitens des Propheten in der folgenden auffälligen Geschichte bestätigt die Notwendigkeit der Mutterliebe.
Wird dieses Angebot abgelehnt?
Es geht um Umm Hâni, nämlich Fâchita bint Abû Tâlib , die Schwester des Fürsten der Gläubigen Alî ibn Abû Tâlib und die Kusine des Gesandten Allâhs väterlicherseits sowie die Überliefererin des Hadîthes der Nachtreise. Der Islâm trennte sie von ihrem Ehemann Hubaira, von dem sie sich scheiden ließ, als sie vier Söhne hatte. Dann verlobte sich der Gesandte Allâhs mit ihr und sie sagte: O Gesandter Allâhs! Du bist mir wahrhaftig lieber als mein Gehör und mein Augenlicht. Das Recht des Ehemannes ist groß. So fürchte ich, entweder einige meiner Angelegenheiten und die Angelegenheiten meiner Söhne zu vernachlässigen, falls ich zu meinem Ehemann [sie meint den Gesandten Allâhs] gehe, oder das Recht meines Ehemannes zu vernachlässigen, falls ich zu meinen Söhnen gehe.“ Da lobte sie der Prophet , dankte ihr dafür und sagte: „Die besten Frauen sind die rechtschaffenen Frauen aus Quraisch, die am meisten Mitleid mit den Waisenkindern fühlen und die am meisten für den Besitz ihrer Männer sorgen.“ (Überliefert von Al-Buchâri und Muslim.)
Die Frage lautet nun: Warum sind die Frauen aus Quraisch die besten Frauen?
Der Gesandte Allâhs antwortete auf diese Frage. Der Grund dafür ist deren Mitgefühl und Zärtlichkeit für die Kinder in Verbindung mit der Sorge für den Ehemann und Bewahren des Vermögens, das er besitzt.
Möchtest du, liebe muslimische Mutter, zu den besten Frauen gehören?
Wer von uns möchte dies nicht! Dann folge dem Weg der Frauen aus Quraisch und Umm Hâni , auf deren Mitleid mit ihren Kindern und deren Sorge für ihren Ehemann und dessen Vermögen der ehrwürdige Hadîth hinweist.
Dies stellt die Vorgehensweise unserer Religion dar, die will, dass die Mutter eine Quelle der Liebe und der Zärtlichkeit, eine Stelle der Sympathie und der Fürsorge und Woge von Interesse, Aufopferung und Pflege ist.
Dieses Gefühl verwirklicht sich für die muslimische Umma, im Gegensatz zur westlichen Gemeinschaft, die das materielle Leben absorbierte und von ihrer ständigen tätigen Arbeit erschöpft ist. Und deshalb fühlt sie nicht dieses familiäre Gefühl.
Frau Salma Al-Haffâr, eines der Mitglieder der Frauenbewegungen in Syrien, drückte all dies nach ihrem Besuch in Amerika mit folgenden Worten aus: „Es ist zu bedauern, dass eine Frau die größte und herrlichste Sache verliert, die ihr die Natur verleiht.“, wenn auch dieser Ausdruck falsch ist, weil Allâh, der Erhabene, allein der Verleiher ist. „Ich meine ihre Weiblichkeit und Freude; denn die ständige Arbeit lässt sie ihre kleinen Kinder verlieren, die die natürliche Zuflucht für eine Frau und einen Mann gleichermaßen darstellt, wobei es nicht möglich ist, dass deren Wohlgeruch sich ohne die Mutter verbreitet. In den Häusern und in der Obhut der Familie liegen nämlich die Freude der Gesellschaft und der Individuen, die Quelle der Inspiration, des Guten und der einzigartigen Leistung.“
Ein praktisches Programm für eine zärtliche Mutter
Um den Bedarf des Kindes an Liebe, Zärtlichkeit und Sicherheit decken zu können, sollst du, liebe muslimische Mutter, die folgenden Schritte befolgen:
1. Küssen: Ein Kuss beweist nämlich die Barmherzigkeit gegenüber diesem jungen Kind und bestätigt die Liebesbeziehung zwischen einem alten Mann und einem Jungen. Dabei handelt es sich um eine von unserem Gesandten feste überlieferte Sunna. Es wurde von Âischa überliefert, dass sie sagte:„Einige Beduinen kamen zum Propheten und fragten: Küsst ihr eure Knaben? Die Muslime erwiderten: Ja! Daraufhin meinten die Beduinen: Wir aber küssen unsere nicht. Da sagte der Prophet : Ich kann euch nicht helfen, wenn Allâh euch die Barmherzigkeit entrissen hat.“ (Von Al-Albâni im Sahîh-Werk der Sunan ibn Mâdscha für authentisch erklärt.)
Abû Huraira überlieferte, dass Al-Aqra ibn Hâbis den Propheten Husain küssen sah. Da sagte er: „Ich habe zehn Kinder, aber ich habe niemals eines von ihnen geküsst. Daraufhin sagte der Gesandte Allâhs : Wer keine Barmherzigkeit erweist, dem wird auch keine Barmherzigkeit erwiesen.“ (Von Al-Albâni im Sahîh-Werk der Sunan Abû Dawûd für authentisch erklärt.)
2. Spiel und Spaß: Dies stellt die Verhaltensweise unseres Gesandten mit den Kindern dar, das heißt, er pflegte mit ihnen zu spielen und zu spaßen. Anas überlieferte: „Der Prophet pflegte mit uns zu verkehren, so dass er zu einem meiner jüngeren Brüder sagte: O Abû Umair! Wie geht es dem Nughair (eine Art Vogel)? Er hatte einen Nughair, mit dem er spielte, wobei dieser jedoch verendet war.“ (Überliefert von Al-Buchâri und Muslim.)
Es besteht kein Zweifel, dass das Spiel gute Auswirkung auf das Kind hat.
3. Geschenke verteilen: Geschenke haben eine Auswirkung auf die Seele. Der Prophet sagte: „Beschenkt euch gegenseitig, so liebt ihr einander!“ (Von Al-Albâni im Werk Sahîh Al-Dschâmi für akzeptabel erklärt.)
4. Man kann Geschenke an die Förderung des Gehorsams knüpfen, wie etwa das Einhalten der Gebete, des Fastens und Anderes. Man kann sie auch an besondere Leistungen beim Studium und an die Änderung einiger Verhaltensweisen, wie etwa Chaos und Unordnung im Kinderzimmer knüpfen, was einem Kind beim Erledigen der Tätigkeiten in einer heiteren Laune und schnellen Weise hilft.
5. Streicheln des Kopfes: Dies stellt die Verhaltensweise unseres Gesandten dar. Er pflegte die Köpfe der Kinder und deren Wangen während seines Gesprächs mit ihnen zu streicheln. Dabei handelt es sich um eine der Formen des Mitgefühls, der Zärtlichkeit, der Liebe und der Nähe.
6. Empfang der Kinder in guter Weise sowie Prüfen ihrer Situationen: Der Prophet pflegte für seine Tochter Fâtima aufzustehen, wenn sie zu ihm kam, um sie zu begrüßen, sie zu küssen und sie auf seinen Sitzplatz zu setzen. Er machte dies außer während seiner Krankheit, an der er starb, wobei er sie zwar begrüßte und küsste, jedoch nicht aufstand. Eine Mutter soll die Zustände ihrer Kinder prüfen, nach ihnen fragen und danach, was sie nach deren Rückkehr von der Schule gemacht haben, damit sie das Gefühl der Sorge und Liebe spüren.
7. Gerechtigkeit unter den Kindern, seien sie männlich oder weiblich: Âischa berichtete: „Eine Frau kam mit ihren beiden Töchtern zu mir um zu betteln. Sie fand bei mir nichts Anderes als eine Dattel, die ich ihr auch gab. Sie nahm die Dattel und teilte sie zwischen ihren beiden Töchtern auf und aß selbst nicht davon. Dann stand sie auf und ging mit ihren beiden Töchtern hinaus. Da trat der Prophet bei mir ein und ich erzählte ihm diese Geschichte. Daraufhin sagte er: Wer wegen dieser Mädchen mit irgendetwas auf die Probe gestellt wird und ihnen dabei Gutes tut, für den sind sie ein Schutz vor dem Höllenfeuer.“ (Überliefert von Al-Buchâri und Muslim.)
8. Eine muslimische Mutter soll also Gerechtigkeit unter ihren Kindern üben und die Söhne und die Mädchen gleichermaßen behandeln, und zwar hinsichtlich der Barmherzigkeit, der Gerechtigkeit, der Fürsorge und der Zärtlichkeit. Der Prophet sagte in einem von Al-Buchâri und Muslim überlieferten Hadith: „Seid demütig in Ehrfurcht gegenüber Allâh und übt Gerechtigkeit unter euren Kindern!“
9. Aussprechen von Bittgebeten für und nicht gegen sie: Eine muslimische Mutter soll kein Bittgebet gegen ihre Kinder aussprechen, wie uns unser geehrter Gesandter anwies. Der Gesandte Allâhs sagte in einem von Muslim nach einer Aussage von Dschâbir überlieferten Hadith: „Bittet nicht gegen euch selbst sowie gegen eure Kinder und euer Vermögen, hütet euch die Stunde zu treffen, in der Allâh eure Bitten erfüllt, wenn ihr Ihn um etwas bittet!“
10. Durch die Durchführung dieses Programms erreichst du, geehrte muslimische Mutter, die besten Ergebnisse mit deinen Kindern. Beim Haus, dessen Hauptstütze der Vater und dessen Herz die Mutter ist, worin sich Liebe, Barmherzigkeit, Bewusstsein und Glaube befinden, handelt es sich um ein Haus, aus dem ein selbstbewusster gemäßigter muslimischer Mensch kommt