Vollkommenheit des Glaubens - Teil 2

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6. Das Gute gebieten und das Verwerfliche verbieten:

 

Der Muslim liebt das Gute und lädt dazu ein. Er verabscheut das Verwerfliche und rät davon ab. Er möchte die Menschen in das Paradies führen und hofft darauf, sie vom Feuer fernzuhalten. Deshalb tut er Gutes und trägt es den Menschen auf. Ebenso vermeidet er das Schlechte und weist die Menschen an, so weit er kann, dies zu unterlassen. Der Gesandte Allâhs sagte: „Wer von euch etwas Schlechtes sieht, der soll es mit seiner Hand ändern. Wenn er das nicht kann, dann mit seiner Zunge. Und wenn er das nicht kann, dann mit seinem Herzen. Und dies ist der schwächste Glauben.“ Überliefert von Imâm Muslim.

 

Und er sagte ferner: „Allâh hat keinen Propheten vor mir zu einer Gemeinschaft gesandt, ohne dass er von seiner Gemeinschaft Anhänger hatte, die seiner Sunna folgten und seine Anordnungen ausführten. Daraufhin folgen ihnen Nachfolger, die sagen, was sie nicht tun und tun, womit sie nicht beauftragt wurden. Wer sie mit seiner Hand bekämpft, ist ein Glaubender. Und wer sie mit seiner Zunge bekämpft, ist ein Glaubender. Und wer sie mit seinem Herzen bekämpft, ist ein Glaubender. Und nach diesem gibt es kein Senfkorn Glauben mehr.“ Überliefert von Imâm Muslim.

 

7. Liebe und Hass um Allâhs willen:

 

Der Muslim liebt den, der Allâh und Seinen Gesandten liebt, und hasst den, der Allâh und Seinen Gesandten hasst. Die Liebe um Allâhs willen ist eines der deutlichsten Zeichen des Glaubens. Der Prophet sagte: „Die Liebe und der Hass um Allâhs willen gehören zum Glauben.“ Überliefert von Al-Buchârî.

 

Die sich für Ihn Liebenden wird Allâh der Majestätische am Jüngsten Tag in Seinem Schatten weilen lassen, außer dem es keinen gibt. Er sagt in einem von Ihm an den Propheten übermittelten Hadîth: „Wo sind die sich für Meine Erhabenheit Liebenden? Heute lasse Ich sie in Meinem Schatten weilen, an dem Tag, an dem es keinen Schatten außer Meinen Schatten gibt.“ Überliefert von Imâm Muslim.

 

Und zu den sieben, die Allâh der Majestätische am Jüngsten Tag in Seinem Schatten weilen lässt, außer dem es keinen gibt, gehören zwei Männer, die sich um Allâhs willen lieben. Sie treffen sich um Seinetwillen und trennen sich um Seinetwillen. Überliefert von Al-Buchârî und Imâm Muslim.

 

8. Der Rat um Allâhs, Seines Gesandten, der Führer der Muslime und deren Allgemeinheit willen:

 

Der Muslim rät ständig anderen Muslimen. Der Gesandte Allâhs sagte: „Die Religion ist Ratschlag.“ Wir fragten: „Für wen, o Gesandter Allâhs?“ Er sagte: „Für Allâh, Sein Buch, Seinen Gesandten, die Führer der Muslime und deren Allgemeinheit. Überliefert von Imâm Muslim.

 

Der Muslim gibt einen Rat für Allâh, das heißt Ihm anbetend zu dienen und Ihm nichts beizugesellen, Ihm die Eigenschaften der Vollständigkeit zuzuschreiben, Ihn nicht der Eigenschaften der Unvollständigkeit zu bezichtigen sowie Seine Gnaden und Seinen Vorzug anzuerkennen und Ihm dafür zu danken.

 

Er rät für Sein Buch, indem er es als äußerst bedeutsam ansieht und es Tag und Nacht rezitiert sowie seinen Anordnungen und seinen Verhaltensregeln und seiner Ethik folgt. Er gibt der Allgemeinheit der Muslime Ratschläge und weist sie zum Guten an. Der Muslim liebt alle Menschen und sorgt sich um sie. Er wünscht ihnen Erfolg im Diesseits und Jenseits.

 

9. Das Schmücken mit Scham:

 

Der Muslim schämt sich vor Allâh und vor den Menschen. Wer sich nicht vor den Menschen schämt, der schämt sich nicht vor Allâh. Die Scham bringt nur Gutes. Der Prophet ging an einem Mann vorbei, der seinem Glaubensbruder die Scham zum Vorwurf machte. Da sagte der Prophet: „Lass ihn, denn die Scham gehört zum Glauben!“ Überliefert von Al-Buchârî und Imâm Muslim.

 

Er sagte weiter: „Die Scham ist ein Teil des Glaubens.“ Überliefert von Al-Buchârî und Imâm Muslim.

 

10. Das Wegräumen störender Gegenstände aus dem Weg:

 

Der Muslim strebt nach der Gesundheit der Menschen. Daher entfernt er, so gut er kann, alles vom Weg, was sie behindert. Er weiß, dass das Wegräumen störender Gegenstände aus dem Weg ein Teil des Glaubens ist. Der Prophet sagte: „Der Glaube besteht aus über sechzig Teilen. Der beste ist Lâ Ilâha illallâh [das Zeugnis darüber, dass es keine Gottheit außer Allâh gibt] und der niedrigste ist das Wegräumen störender Gegenstände aus dem Weg. Und die Scham ist ein Teil des Glaubens.“ Überliefert von Al-Buchârî und Imâm Muslim.

 

Dies sind Beispiele für einige Handlungen des Glaubens, die der Muslim praktizieren sollte. Wenn der Muslim sie immer durchführt, ist er ein den Glauben Verinnerlichender. Wenn er diese Handlungen vernachlässigt, ist sein Glaube seiner Nachlässigkeit entsprechend unvollständig. Der Muslim hat sich darum zu bemühen und sie zu einem Teil seines Charakters zu machen, damit er zu den erfolgreichen Gläubigen im Diesseits und im Jenseits gehört.

 

Vollkommenheit des Glaubens - Teil 1

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