Es handelt sich um den Prophetengefährten Chabbâb ibn Al-Aratt . Chabbâb wurde im Stamm Tamîm geboren und in Makka gefangen genommen. Umm Anmâr bint Sibâ kaufte ihn. Er war als Waffenschmied tätig und verkaufte Schwerter und aß, was seine Hand verdient hatte. Als er vom Islâm hörte, eilte er zum Propheten , damit er sich bei diesem über diese neue Religion informiere. Da öffnete Allâh seine Brust und er verkündete sein Bekenntnis zum Islâm. Somit gehört er zu den ersten Muslimen.
Chabbâb wurde verschiedenen Arten der Folterung ausgesetzt. Er hielt jedoch durch und hatte Geduld um Allahs willen. Man legte glühendes Eisen auf seinen Körper und nichts löschte das Feuer außer das sich in seinem Rücken befindliche Fett. Eines Tages fragte ihn Umar ibn Al-Chattâb nach dem, was er von den Polytheisten gekostet hatte, und darauf sagte Chabbâb: O Fürst der Gläubigen, schau mal meinen Rücken an! Umar schaute ihn sich an und sagte: Ich habe so etwas vor dem heutigen Tag noch nie gesehen. Da entgegnete Chabbâb: Es wurde mir Feuer angezündet und zu diesem Rücken gezogen und nichts löschte es außer das Fett meines Rückens.
Eines Tages verstärkte sich die Folterung bei Chabbâb und seinen unterdrückten muslimischen Glaubensbrüdern. Da ging er mit einigen seiner Gefährten zum Gesandten Allâhs , als dieser im Schatten der Ka‘ba lag, und sie sagten: O Gesandter Allâhs! Solltest du nicht um Hilfe bei Allâh für uns bitten? Solltest du nicht ein Bittgebet für uns sprechen? Da sagte ihnen der Gesandte Allâhs : „Für den gläubigen Menschen in früheren Generationen vor euch wurde ein Loch in der Erde ausgeschaufelt und er in dieses hineingesteckt. Daraufhin holte man eine Säge, setzte sie an seinem Kopf an, und er wurde damit entzwei gesägt und mit Eisenkämmen so gekämmt, dass seine Knochen und Sehnen unter dem Fleisch abgekratzt wurden. Dies hätte ihn niemals dazu gebracht, sich von seiner Religion abzuwenden. Bei Allâh! Diese Sache mit dem Islâm wird eines Tages vollbracht werden, bis der Reiter das Gebiet von Sanâ nach Hadramaut durchreist und dabei keine Furcht hat außer vor Allâh oder vor dem Wolf wegen seiner Schafe. Ihr aber habt es nur eilig.“ (Al-Buchâri). Die Worte des Propheten verstärkten den Glauben Chabbâbs und dessen Gefährten am Sieg Allâhs und am Beharren auf ihren einladenden Aufruf. Sie hatten deswegen Geduld und erwarteten die Belohnung dafür bei Allâh dem Hochmajestätischen im Jenseits.
Umm Ammâr pflegte glühendes Eisen auf den Kopf von Chabbâb zu legen, der ob der heftigen Schmerzen zu schreien pflegte. Allâh übte jedoch um Chabbâbs willen Vergeltung an dieser polytheistischen Frau, die unter der Krankheit des Heißhungers litt, der sie wie ein Hund bellen ließ. Es gab keine Heilbehandlung für diese Frau, außer dass sie ihren Kopf mit Feuer brannte. So wurde es einem seiner Tat gemäß vergolten.
Chabbâb liebte sehr seinen Islâm, so dass er seine Seele und sein Vermögen für diesen opferte. Er ging zu Al-Âs ibn Wâil, einem der nicht-muslimischen Polytheisten und verlangte von ihm den Preis der Schwerter, die er für ihn früher hergestellt hatte. Da sagte Al-Âs zu ihm: Ich werde dir solange nichts geben, bis du die Religion Muhammads verleugnest. Chabbâb erwiderte ihm: Nein, bei Allâh! Ich werde Muhammad nicht verleugnen, bis Allâh dich sterben lässt und wiedererweckt. Daraufhin sagte Al-Âs spöttisch: Dann warte solange ab, bis ich sterbe und wiedererweckt werde, denn bis dahin werde ich Vermögen und Kinder erhalten, dann werde ich dir die Schuld zurückzahlen! Danach informierte Chabbâb den Propheten , woraufhin Allâh den folgenden ehrwürdigen Qurân-Vers hinabsandte, der diesen Polytheisten missbilligte: „Was meinst du wohl zu demjenigen, der Unsere Zeichen verleugnet und sagt: Mir werden ganz gewiss Besitz und Kinder gegeben?“ (Sûra 19:77). (Ibn Sa‘d und Al-Buchârî).
Chabbâb liebte das Wissen und strebte nach dem Hören des Qurân und dessen Verbreiten unter seinen muslimischen Brüdern. An den ersten Tagen des einladenden Aufrufs lernte Chabbâb den Qurân zusammen mit Sa‘îd ibn Zaid und dessen Ehefrau Fâtima bint Al-Chattâb, als Umar ibn Al-Chattâb zu ihnen trat.
Als die Auswanderung [nach Madîna] kam, folgte Chabbâb eilends der Anweisung des Propheten und wanderte nach Madîna aus. Dort schloss der Gesandte Brüderschaft zwischen ihm und Tamîm, dem Diener von Chirâsch ibn As-Samma . Chabbâb beteiligte sich an allen Feldzügen des Gesandten und zeigte auf ihnen seine Tapferkeit und Ritterlichkeit. Er liebte den Einsatz um Allâhs willen und nahm an den Eroberungen zur Zeit von Abû Bakr und Umar ibn Al-Chattâb teil.
Chabbâb ließ sich in Kûfa nieder und baute sich ein bescheidenes Haus, in dem er ein asketisches Leben führte. Trotz dieses schlichten Lebens glaubte er, dass er vom Diesseits viel bekommen habe. So pflegte er über die reichliche Versorgung des Diesseits für sich zu weinen. Er pflegte sein ganzes Vermögen an einen bekannten Ort in seinem Haus zu legen, damit jeder Bedürftige unter seinen Gefährten, die bei ihm eintraten, von diesem Vermögen nähme. Bei seiner Krankheit, an der er verstarb, kamen zu ihm einige Prophetengefährten und sagten: „Freue dich, o Abû Abdullâh! Du wirst beim Gesandten Allâhs an der Wasserquelle sein!“ Chabbâb schaute den oberen und unteren Teil seines Hauses an und sagte: „Aber was ist für dieses Haus, da der Gesandte Allâhs sagte: Es genügt einem von euch etwas wie der Proviant eines Reisenden. (Ibn Mâdscha), und ich hatte zur Zeit des Gesandten Allâhs keinen Dirham, während es nun in der Ecke meines Hauses 40.000 Dirham gibt!“
Chabbâb verlangte sein Leichentuch. Als er es sah, weinte er und sagte: „Hamza hatte aber kein Leichentuch, außer ein Gewand, das schwarzweiß gestreift war. Wenn man damit seinen Kopf bedeckte, blieben seine Füße bloß, und wenn man seine Füße bedeckte, blieb sein Kopf unbedeckt. Dann bedeckte man damit seinen Kopf und legte auf seine Füße Idhchir (eine wohlriechende Pflanze).“
Einige seiner Gefährten traten bei ihm ein. Da sagte er zu ihnen: „Ich habe in dieser Kiste 80.000 Dirham. Bei Allâh! Ich habe diese weder eingepackt noch einen Bettler gehindert dies zu nehmen.“ Dann weinte er. Man fragte ihn: „Warum weinst du?“ Er erwiderte: „Ich weine, weil meine Gefährten starben, während das Diesseits von ihnen nichts verringerte. Wir blieben, aber nach ihnen, sodass das Diesseits keine Stellung bei uns hat, außer dass wir sterben.“ Im Jahre 37 nach der Hidschra starb Chabbâb und er wurde in Kûfa begraben. Als Alî ibn Abû Tâlib vom Sifîn-Feldzug zurückkehrte, kam er am Grab von Chabbâb vorbei und sagte: „Allâh erbarme sich Chabbâbs! Denn er nahm den Islâm auf eigenen Wunsch an, wanderte in Gehorsam gegenüber Allâh aus, lebte als Sich-Bemühender um Allâhs willen und wurde hinsichtlich seines Körpers viel geprüft.“