O Seele, da kommt Ramadân! - Teil 2

1977 1349

Wie viel Kummer und Seufzen, Feuer, Schreien und Jammern enthalten die Gräber! Das Höllenfeuer, dem sie morgens und abends vorgeführt werden…

Wie viele gütige Brisen, Paradiesgärten und Flüsse, wie viele Stätten, Betten, Kleidung, Freude und duftende Pflanzen aus dem Paradies enthalten die Gräber!

Wie groß ist der Unterschied zwischen den Stätten der gegenüber Allâh in Ehrfurcht demütigen anbetend Dienenden und deren hohen Rangstufen einerseits und den Stätten der Nachlässigen und deren niedrigen Stufen andererseits!

Die Einen werden in den Paradiesgärten verwöhnt, während die Anderen im Höllenfeuer gepeinigt werden.

O meine Seele, wie oft warst du zur Wahrheit aufgerufen, aber du hast dich abgewandt; als der Rufer der Begierde kam, bist du ihm aber hastig gefolgt!

Ich rufe dich zum Paradies auf, und du gebietest immer noch das Böse und lässt davon nicht ab!

Du hörst den Aufruf, aber trotzdem folgst du ihm nicht!

O meine Seele, die anbetend Dienenden sind vorangegangen, und sie haben schon ihr Endziel erreicht, willst du ihnen denn nicht folgen und um die höchsten Ränge wetteifern?

Da kommen die Brisen des Glaubens näher, da weht der Wind der Paradiesgärten und da erscheinen die Gaben der Barmherzigkeit!

Weißt du, wozu das alles ist?

Es ist alles für dich, ja für dich, damit du dich deinem Herrn zuwendest und wieder zur Vernunft kommst, damit du aus deinem Schlaf und aus deiner Nachlässigkeit erwachst, damit du die Gelegenheiten des Glaubens wahrnimmst und dich an die Anbetung des Barmherzigen machst.

O meine Seele, Ramadân ist wahrhaftig das Paradies der anbetend Dienenden und die Wonnen der Liebenden.

Und du möchtest doch nicht zurückkehren! Und du möchtest doch nicht zurückkehren!

Wende dich wieder deinem Herrn zu, denn dies ist die Zeit der Barmherzigkeit! Dein Herr freut Sich auf die Reue Seines anbetend Dienenden, Er hält Seine Hand nachts hin, damit die am Tage Sündigenden bei Ihm bereuen, und hält Seine Hand tagsüber hin, damit die nachts Sündigenden bei Ihm bereuen. Der anbetend Dienende darf auf die Annahme seiner Reue hoffen, solange er nicht röchelt.

O meine Seele, dein Herr ruft nach dir: O Meine anbetend Dienenden, ihr sündigt in der Nacht und am Tage, Ich aber vergebe alle Sünden, so bittet Mich um Vergebung und Ich vergebe euch!

„Und wenn dich Meine Diener nach Mir fragen, so bin Ich nahe; Ich erhöre den Ruf des Bittenden, wenn er Mich anruft. So sollen sie nun auf Mich hören und an Mich glauben, auf daß sie besonnen handeln mögen.“ (Sûra 2:186).

Höre auf deinen Herrn und komme wieder zur Vernunft! Lass diesen Ramadân zum Schlüssel zur Änderung deines Lebens werden, mach dir aus ihm ein neues Blatt, das du um Allâhs willen mit Gehorsam und Liebe, Furcht und Hoffnung, Wünsche und Ehrfurcht, reumütiger Rückkehr und Standhaftigkeit füllst!

O meine Seele, komm näher zu den Sitzungen des Glaubens, zu den Paradiesgärten, zum ständigen Fasten und Gebet in der Nacht und zum Leben mit den Qurân-Versen, damit die Engel des Barmherzigen uns umgeben und wir somit in diesem edlen Monat zu denjenigen gehören, die Allâhs viel gedenken, und zu den vor dem Höllenfeuer Geretteten gezählt werden.

O Allâh unser Herr, führe uns bis zum Lebensende zu den rechtschaffenen Taten und hilf uns, Deiner zu gedenken, Dir zu danken und Dir gebührend anbetend zu dienen! O Allâh, nimm unsere guten Taten an!

O Seele, da kommt Ramadân! - Teil 1

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