Frauen und die Zeit im Ramadân - Teil 2

3771 1947

Die rechtschaffenen Vorfahren waren sehr auf ihre Zeit bedacht, weil sie von allen Menschen ihren Wert am meisten kannten. Abdullâh ibn Mas’ûd sagte: „Ich habe nichts so bereut wie den Tag, der mein Leben verringerte, ohne dass sich meine Taten darin mehrten.“

Ibn Radschab erwähnte, dass es in Makka eine anbetende Frau gab, die abends zu sagen pflegte: „O meine Seele, das ist deine Nacht, du hast sonst keine andere!“ Und so strengte sie sich [in der Anbetung] an. Und wenn der Morgen anbrach, pflegte sie zu sagen: „O meine Seele, das ist dein Tag, sonst hast du keinen anderen!“ Und so strengte sie sich an.

Ein Mann sagte einmal zu Amir ibn Abd Qais: „Bleib stehen, damit ich mit dir rede!“ Da entgegnete er: „Halte die Sonne fest!“

Meine Schwester im Islâm! Es gehört zur Barmherzigkeit Allâhs gegenüber uns Frauen, dass wir für unsere Hausarbeit, für den Schlaf, für das Essen, für die Beschäftigung mit unseren Ehemännern, für die Erziehung und das Aufpassen auf unsere Kinder und sogar für die Befriedigung eigener Bedürfnisse belohnt werden, und zwar wenn wir dadurch Allâhs Nähe suchen, auf Seine Belohnung hoffen und dadurch die Hilfe bei der Anbetung beabsichtigen. Du kannst deine Zunge mit Gedenken Allâhs beschäftigen, während du im Haushalt arbeitest oder bei irgendeiner Arbeit, bei der du Allâhs gedenken kannst. Dadurch bekommst du die Belohnung für das Gedenken Allâhs und die Belohnung für die Suche von Allâhs Nähe durch diese Arbeit.

Meine muslimische Schwester! Viele Frauen wollen gern ihre Zeit gut nutzen, aber ihnen fehlt die starke Entschlossenheit, die ihnen dabei hilft, und deswegen fragen sie nach den Mitteln, die ihr beim Nutzen der Zeit helfen. Zu diesen Frauen sagen wir Folgendes:

- Die Furcht vor Allâh und Seiner Überwachung veranlasst den Menschen dazu, seine Zeiten in Anbetungshandlungen zu verbringen und sich von verbotenen Handlungen fernzuhalten, denn es gehört zu den Namen Allâhs, was in folgendem Qurân-Vers erwähnt ist: „Gewiss, Allâh ist Allwissend und Allweise.“, und Allâh sagt auch: „Gewiss, Allâh ist Wächter über euch.“ Diese Namen des Wissens, der Umfassung und der Überwachung füllen das Herz mit dem Gefühl, dass Allâh einen bei der Bewegung und beim Stillstand sieht, und wenn der Gläubige sich bewusst wird, dass Allâh ihn kontrolliert, dann ist es besser für ihn, dass Allâh ihn dort nicht vermisst, wo Er ihn hin befahl, und dass Er ihn dort nicht sieht, wo Er es ihm verbot.

- Das Denken an den Tod: Denn wenn der Mensch an den Tod denkt, ohne die Zeit und den Ort zu kennen, an dem er von ihm überrascht wird, wird er stärker auf ein gutes Ende bedacht sein und darauf, dass Allâh ihn für Gehorsamkeit zu Sich nimmt, was ihn dann dazu treibt, sich mit rechtschaffenen Taten zu beschäftigen.

- Der Umgang mit den Rechtschaffenen, die gesunden Verstand und hohe Bestrebung haben sowie ihre Zeit gut investieren, von denen man sagen kann: Ihr Anblick erinnert euch an Allâh, ihre Worte mehren euer Wissen und ihre Handlungen erinnern euch an das Jenseits. Es sind diejenigen, von deren Gedenken die Herzen leben, auch wenn sie verstorben sind; nicht also diejenigen Lebenden, die die Herzen durch den Umgang mit ihnen sterben lassen.

- Die Kenntnis vom Wert und der Bedeutung der Zeit und von der Tatsache, dass man ihretwegen zur Rechenschaft gezogen wird und dass man ihrer bedarf; all dies veranlasst den Menschen zu mehr Arbeit.

- Sich vor der Hinauszögerung in Acht nehmen, dass man also sagt "Ich werde es in der Zukunft tun.", denn dies gehört zu den Gehilfen des Satans. Vielmehr soll man sich mit der Erledigung seiner Aufgaben beeilen, bevor man daran gehindert wird.

Ein Emir lud einmal einen rechtschaffenen Mann zum Essen ein, dieser entschuldigte sich aber damit, dass er fastete. Da sagte der Emir zu ihm: „Brich dein Fasten heute und morgen kannst du fasten!“ Da entgegnete er: „Und kannst du mir garantieren, dass ich bis morgen am Leben bleibe?“

Ja, meine Schwester im Islâm, können wir garantieren, bis morgen zu leben?

Wir sollen uns also mit den rechtschaffenen Taten beeilen und danach streben, unsere Zeit im Ramadân gut zu nutzen, denn wer seine Zeit im Ramadân nicht gut nutzt, wird es in anderen Monaten auch nicht tun.

Und der Lobpreis gebührt Allâh dem Herrn der Welten.

Frauen und die Zeit im Ramadân - Teil 1

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