Vorzüge des Bittgebets
Das Bittgebet ist eine der wichtigsten Anbetungshandlungen überhaupt; es ist sogar die Anbetung selbst, wie der Prophet sagte, weil es unter Anderem die Demütigung des Bittens, des Bedürfnisses und der Armut Allâh gegenüber und die Zerbrechlichkeit vor Ihm darstellt, was das wahre anbetende Dienende vor Allâh dem Erhabenen zeigt; deswegen hat es Allâh am liebsten, wie der Prophet sagte: „Nichts ist Allâh lieber als das Bittgebet.“ Von At-Tirmidhî und Ibn Mâdscha überliefert und von At-Tirmidhî für akzeptabel erklärt.
Wenn ein anbetend Dienender seinen Herrn anruft, ist Er ihm näher als sich selbst: „Und wenn dich Meine anbetend Dienenden nach Mir fragen, so bin Ich wahrhaftig nahe! Ich erhöre den Ruf des Bittenden, wenn er Mich bittet. So sollen sie nun auf Mich hören und an Mich glauben! Vielleicht handeln sie ja besonnen.“ (Sûra 2:186).
Ibn Kathîr sagte: „Dass Allâh der Erhabene diesen Vers, der zum Bittgebet auffordert, zwischen den Fastenvorschriften erwähnt hat, deutet darauf hin, dass man sich mit dem Bittgebet am Ende des Monats [Ramadân], ja sogar täglich bei der Einnahme der Fastenbrechen-Mahlzeit, bemühen soll, wie es bei Ibn Mâdscha überliefert ist, dass Abdullâh ibn Amr berichtete, dass der Prophet sagte: „Dem Fastenden steht beim Fastenbrechen ein Bittgebet zu, das nicht zurückgewiesen wird."
Ein Bittgebet beim Fastenbrechen, das nicht zurückgewiesen wird, ein erhörtes Bittgebet im letzten Drittel der Nacht und eine Nacht, die besser ist als tausend Monate, in der also das Bittgebet besser ist als das Bittgebet in tausend Monaten; was für eine große Gunstbezeigung ist dies! Was für großartige Gaben in wenigen Nächten! Wer kann sich also beherrschen, seine Begierden zügeln, viel Gutes tun, in guten Taten wetteifern und Allâh viel anflehen und anrufen!
Nächte des Bittgebets
Wir erleben jetzt die besten Nächte, in denen sich Gaben vermehren, Gnaden herabgesandt, Fehltritte vergeben und Rangstufen erhöht werden.
Ist es dann sinnvoll, diese Nächte in Gesellschaften des Unwissens und der falschen Rede zu verbringen, also in der Zeit, in der der Herr der Welten herabsteigt, um die Bedürfnisse der Menschen zu erfüllen? Er sieht die Betenden an ihren Gebetsplätzen, wie sie andächtig, demütig, um Vergebung bittend und aufrichtig anrufend Ihn anflehen und wiederholen: „O unser Herr, o unser Herr!“ Ihre Herzen wurden vom Qurân-Hören weich, ihre Seelen sehnen sich nach dem Treffen mit dem wissenden König, ihre Augen sind vor Demut in Ehrfurcht gegenüber Allâh tränenvoll. Sind diese der Gnade Allâhs näher und Seiner Gaben würdiger oder diejenigen, die ihre Nächte im Verbotenen verbringen und nicht darauf achten, Ihn zu fragen und anzurufen?
Wahrhaftig, sie werden bestimmt viel verlieren, wo andere Erfolg erzielen – für das, was sie Schlimmes getan haben, wie schwach ihre Willenskraft und wie niedrig ihre Seelen sind, dass sie diese wenigen Nächte nicht aushalten konnen.
Wer kann die Erfolgszeit nutzen?
Jetzt ist die Erfolgszeit, in diesen Nächten werden die Wünsche erfüllt; wende dich mit deinen Wünschen an Allâh den Großartigen! Denn das Bittgebet ist eine der wert- und ehrenvollsten Anbetungshandlungen und Allâh lässt denjenigen nicht im Stich, der Ihn anruft. Der Hochgepriesene sagt: „Und euer Herr sagt: Sprecht zu mir eure Bittgebete, Ich werde euch erhören! ...“ (Sûra 40:60). Der Erhabene sagt ferner: „Ruft euren Herrn demütig flehend und im Verborgenen an! Er liebt wahrhaftig nicht die ungesetzlich Übertreibenden! Und stiftet kein Unheil auf Erden nach deren Ordnung! Und ruft Ihn in fürchtend und verlangend an! Wahrhaftig! Die Barmherzigkeit Allâhs ist den Gutes Tuenden nahe.“ (Sûra 7:55-56).
Die Beziehung zwischen Fasten und Bittgebet
Das Bittgebet ist direkt nach den Versen über das Fasten erwähnt: „Und wenn dich Meine anbetend Dienenden nach Mir fragen, so bin Ich wahrhaftig nahe! Ich erhöre den Ruf des Bittenden, wenn er Mich bittet. So sollen sie nun auf Mich hören und an Mich glauben! Vielleicht handeln sie ja besonnen.“ (Sûra 2:186). Einige Qurân-Exegeten sagten: "Dieser Vers deutet darauf hin, dass das Bittgebet eines Fastenden mit größter Wahrscheinlichkeit erhört wird, und dass die Bittgebete im Ramadân mit größter Wahrscheinlichkeit erhört werden und dass Bittgebete am Ende jedes Tages im Ramadân erlaubt sind." (At-Tahrîru wa At-Tanwîr). Allâh der Erhabene wird zornig, wenn Er nicht gebeten wird, wie der Prophet sagte: „Allâhs Zorn kommt auf denjenigen herab, der an Ihn keine Bittgebete richtet.“ Von Ahmad und At-Tirmidhî überliefert.
Allâh der Erhabene ist der Reiche und der Großzügige
Um was der anbetend Dienende auch bittet, Allâh gibt ihm mehr; von Abû Sa’îd ist überliefert, dass der Prophet sagte: „Es gibt keinen Muslim, der ein Bittgebet an Allâh richtet, das weder etwas Sündhaftes noch Bruch der Verwandtschaftsbande enthält, ohne dass Allâh ihm dafür eines von drei Dingen gibt: Entweder wird ihm sein Bittgebet unverzüglich erhört, oder es wird für ihn bis zum Jenseits aufgespart, oder es wird ihm Gleiches vom Übel hinweggenommen.“ Man sagte: „Dann machen wir viel.“ Er erwiderte: „Allâh hat noch mehr.“ Von Ahmad überliefert.
Das Bittgebet wehrt das Schicksal ab, wie der Prophet sagte: „Das Schicksal wird nur durch Bittgebete abgewehrt, und das Alter wird nur durch rechtschaffene Taten verlängert.“ Von At-Tirmidhî überliefert und als gut bezeichnet und von Al-Hâkim überliefert und von diesem als authentisch bezeichnet.
Und in einem anderen Hadîth sagt der Prophet : „Das Bittgebet hilft sowohl bei dem Geschehenen als auch bei dem noch nicht Geschehenen; also anbetend Dienende Allâhs, haltet am Bittgebet fest!“ Von Ahmad und Al-Hâkim überliefert. Allâh erhört also mehr und gibt mehr.
Die letzten Zehn und das Bittgebet - Teil 1
Die letzten Zehn und das Bittgebet - Teil 3