Verrichten wir den Haddsch und verändern wir uns nicht?

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Aller Lobpreis gebührt Allâh dem Herrn der Welten, und möge Allâh den edelsten Gesandten, unseren Propheten Muhammad, sowie dessen Familie und Gefährten alle zusammen in Ehren halten und ihnen Wohlergehen schenken! Und nun zum Thema:

 

In dieser grandiosen besonderen Zeit des Haddsch und in den Zeiten der Vorbereitung, des Beginns und sogar des Beendens dieser wichtigen Elementarpflicht sowie durch einen Blick auf frühere mehrere von uns erlebte Jahre schicken wir einen aus dem Herzen kommenden Tadel an unsere gütige Umma, der im Folgenden besteht: Wie kommt sie aus allen Gegenden der Welt zum Verrichten dieser Anbetungshandlung, die viele Weisheiten und Erfordernisse in sich birgt, und kehrt sie danach genau so, wie sie war, zurück, ohne dass sie ihren Zustand mit Allâh in allen Angelegenheiten verbessert, an den vollständigen Rechtsnormen Seiner Religion festhält, sich bemüht und Ihm anbetend dient, wie das anbetende Dienen sein soll, sowie Ihm dem ob der Erhabenheit über jeden Mangel Gepriesenen hilft, damit Er ihr durch Seine Gunstbezeigung zum Sieg verhilft und sie ihre Stärke, Herrlichkeit, Einigung und Eintracht zurückbekommen und den Sieg über ihre Feinde erringen sowie sie vor deren Übeln und Listen schützen lässt. Der Erhabene sagt: „... Wenn ihr Allâh(s Sache) helft, hilft Er euch ...“ (Sûra 47:7). Und der ob der Erhabenheit über jeden Mangel Gepriesene sagt: „... Allâh ändert nicht den Zustand eines Volkes, bis sie das ändern, was in ihnen selbst ist ...“ (Sûra 13:11).

 

Unser Tadel wird strenger, denn die Umma begeht dies, wobei sie mit ihren eigenen Augen unsere Situation sieht und diesen unseren bitteren Tatbestand erlebt, der als der heftigste und bedrängendste Tatbestand, den sie im Verlauf ihrer Geschichte erlebte, betrachtet wird. Bei diesem Tatbestand erniedrigte sich die Umma, wurde sie verachtet und setzen sich das Schlachten ihrer Bürger und deren Misshandlungen auf der ganzen Welt fort. Es gibt keine umfassende tatsächliche Lösung für das Beenden dieser Tragödien, außer der Rückkehr der Umma zur Wahrheit ihrer Religion und ihrem vollständigen Festhalten an ihr.

 

In unserer Umma gibt es viel Gutes. Sie setzte sich jedoch einer Unachtsamkeit, einer List, einer Irreführung und einer großen Betäubung seitens der Feinde der Religion und deren Anhänger aus, so dass die Mitglieder der islâmischen Umma das Begehen vieler Sünden als angenehm empfinden und auf ihnen beharren sowie zuweilen nicht verspüren, dass sie Allâh dadurch nicht zufrieden stellen.

 

Die Umma wandte sich davon ab, dass sie sich ernsthaft um die Verbesserung ihrer Angelegenheiten bemüht und die Mittel für ihre Entwicklung und die Verbreitung ihrer richtigen Glaubensgrundlage sowie ihres göttlichen einladenden Aufrufes in den fernsten Teilen der Erde einhält.

 

Es besteht kein Zweifel daran, dass für den Fall, dass unsere Umma diese große Elementarpflicht des Haddsch nutzt und die Haddschis bei ihrer Rückkehr die Weisheiten des Haddsch und die vielen wichtigen Lehren aus ihm in ihrem Leben in die Praxis umsetzen, zu deren wichtigen eine aufrichtige Reue gehört, der Tatbestand der Umma verbessert wird und die Umma ihre Stärke wiedererlangt. Es ist Allâh nicht schwer, dass sich der Sieg der Umma verwirklicht und sie durch die Erlaubnis Allâhs innerhalb bestimmter Jahre die Welt führt.

 

Ab dem Eintritt in den Ihrâm-Zustand fangen die Weisheiten und die Lehren an:

 

- Der Ritus des Eintretens in den Ihrâm-Zustand erinnert uns an die Entfernung vom Fehlverhalten des Diesseits und die Reinigung von einer Vergangenheit, bei der wir Sünden begingen und nachlässig waren.

 

- Wir sagen: "Labbaika Allâhumma Labbaik (Hier bin ich zu Deinen Diensten, o Allâh, hier bin ich zu Deinen Diensten)! Es gehört dann zu deren größten Bedeutungen, dass wir uns Dir, o unser Herr, bei allen Angelegenheiten unseres Lebens zuwenden, Deinen Anweisungen gehorchen, den Vorschriften Deiner Religion, mit der Du für uns bei all unseren Angelegenheiten zufrieden bist, zur Verfügung stehen, Dich lieben, Dir gegenüber aufrichtig sind und an Dein Eins-Sein glauben!"

 

- Die Zungen sprechen oft Takbîr (die Worte "Allâh ist größer") aus. Und wie viele Bedeutungen gibt es, die man aus den Worten des Takbîr schlussfolgert! Allâh ist der Höchste und der Majestätische und die Anweisung Allâhs ist am größten. Das, was Allâh will, muss das Größte sein.

 

- Wir umschreiten die Ka’ba und übernachten in Minâ. Dann brechen wir nach Arafa und dann nach Muzdalifa auf und kommen wir wieder nach Minâ. Wir bewegen uns zu allen Riten des Haddsch, wie es uns angewiesen wurde, und zwar aus Gehorsam gegenüber Allâh dem ob der Erhabenheit über jeden Mangel Gepriesenen und als Verwirklichung des anbetenden Dienens, das bei den verschiedenen Angelegenheiten unseres Lebens realisiert werden soll, seien diese Angelegenheiten Glaubensgrundlagen, Gedanken, Moral, Konzeptionen, Handlungen oder Verhaltensweisen.

 

- Das dreitägige Bewerfen der Steinsäule erinnert uns an das Fortsetzen unseres Kampfes gegen den Satan und die Nicht-Nachgiebigkeit gegenüber dessen Verführung und dessen Wegen. Dies gilt als Gewöhnen von uns an das Hüten vor ihm und seinen Helfern unter den Satanen der Menschen, die eine hauptsächliche Lanzenspitze beim Planen des Satans und bei den Wegen dessen Irreführung darstellen, die Umma des Islâm verdarben und noch verderben, sie sich von der Wahrheit ihrer Religion weit entfernen lassen und durch ihre verschiedenen Mittel die Aufforderungen der Scharî‘a verfälschen.

 

- Wenn wir die Opfertiere schlachten, erinnern wir uns an den nahen Freund Allâhs Abraham und dessen Sohn Ismâ‘îl und nehmen wir beide als Vorbild, als beide nicht gezögert haben, gegenüber dem Schöpfer dem ob der Erhabenheit über jeden Mangel Gepriesenen Folge zu leisten und das durchzuführen, wozu Er sie angewiesen hatte.

 

- Das Abrasieren der Kopfhaare stellt das äußerste Erniedrigen und den äußersten Gehorsam gegenüber der Anweisung des ob der Erhabenheit über jeden Mangel Gepriesenen und die Anerkennung des Gehorsams Ihm gegenüber dar, dessen Verwirklichung an allen Tagen unseres Lebens wir brauchen.

 

- Der ganze Haddsch mit seinen zahlreichen Riten, bei denen sich das Bemühen und das Ertragen verschiedener Beschwernisse deutlich zeigen, erinnert uns an die Spitze des Islâm, nämlich den Kampf, der in der Umma an dem Tag schwach wurde, an dem die Umma sich von der Tatsache des Islâm bei vielen Angelegenheiten weit entfernt hat, so dass sie seine Spitze (den Kampf) nicht erreichen kann. Würden wir doch unsere Seelen zur Neugier auf das Erreichen dieser Spitze erziehen, während wir – Gemeinschaft und Individuen – vorher und danach den Kampf brauchen, so dass wir das Bekämpfen unserer Seelen hinsichtlich deren Ermutigen zum Gehorsam gegenüber Allâh, zum Festhalten an Seinen Aufforderungen und zur Umsetzung Seiner Scharî‘a in die Praxis realisieren können!

 

- Der ganze Haddsch erinnert uns auch an die große Pflicht, die wir in dieser Zeit, in der wir leben, dringend brauchen, nämlich die Pflicht zum einladenden Aufruf zu Allâh und Bemühen um Seinetwillen, was viele Menschen vergessen haben, als ob sie keine Pflicht für sie sei. Beim Haddsch erinnern wir uns und denken über die Geschichte des ersten Menschen nach, der unter den Menschen zum Haddsch aufrief, nämlich der Vater der Propheten Abraham , indem wir aus seinen Bemühungen, Anstrengungen, Mühen, Reisen, Abreisen und Aufopferungen für den einladenden Aufruf, das Einhalten der Religion und deren Verbreitung Lehren ziehen.

 

Die Schriften können nicht alle Ermahnungen, Lektionen und die zu ziehenden Lehren aus dieser grandiosen Elementarpflicht fassen. All dies ist indes ein Aufruf zur Veränderung und zum Bemühen sowie zum Ausgang zu dem, was Allâh bei allen Aspekten des Lebens zufrieden stellt. Der Haddsch ist eine Schule, ja sogar eine Universität, bei der die Umma zum Bemühen und zur Arbeit bei all dem erzogen wird, was ihr nutzt, ihre Angelegenheit verbessert und ihre Stellung erhöht.

 

Der Erhabene sagt: „Weder ihr Fleisch noch ihr Blut werden Allâh erreichen, aber Ihn erreicht die demütige Ehrfurcht Ihm gegenüber von euch...“ (Sûra 22:37).

 

Man sagte zu Al-Hasan Al-Basrî: „Die Belohnung eines fromm verrichteten Haddsch ist die Vergebung.“ Da sagte er: „Das Zeichen dafür besteht darin, dass man die schlechten Handlungen unterlässt, die man vorher zu tun pflegte.“

 

Dieser Haddsch ist ein großes Erscheinungsbild der Erscheinungsbilder unserer Religion. Allâh hat dir Gunst erwiesen, dass Er dich diese Pflichtdurchführung erleben ließ. Du gehörst also durch die Erlaubnis Allâhs zu denjenigen, die von ihren Sünden wie am Tag weit entfernt sind, an dem ihre Mutter sie zur Welt brachte, als ob du eine reine weiße Seite wirst. Beschmutze also diese reine Seite nicht mit Sünden, zu denen du zurückkehrst und nach deiner Heimfahrt auf ihnen beharrst!

 

Der Erhabene sagt: „Und seid nicht wie jene, die ihr Garn, nachdem es fest gesponnen war, wieder in aufgelöste Strähnen bricht ...“ (Sûra 16:92).

 

Erinnere dich, dass zu den Zeichen der Annahme deines Haddsch, der dein Ziel und deine Hoffnung darstellt, gehört, dass dein Zustand nach ihm besser ist, indem du dich reumütig Allâh zuwendest, dich um jedes Gute bemühst und von jedem Schlechten weit entfernt hältst, zu Allâh einladend aufrufst, ob des Einhaltens Seiner Religion und Seiner Scharî‘a nach bestem Können kämpfst und dich ernsthaft um die Mittel des Fortschrittes deiner Umma bemühst!

 

Gib Acht, o Besitzer der weißen Seite, beobachte dich selbst, lege all deine Handlungen der Scharî‘a vor und prüfe sie sorgfältig, damit du nicht zu denjenigen gehörst, die auf einer Sünde beharren und dies nicht spüren oder dieser Sünde keine Aufmerksamkeit schenken!

 

Die Seiten sollen mit Erlaubnis Allâhs rein bleiben. Wir sollen uns sogar um die Mehrung deren Lauterkeit und Reinheit bemühen, damit wir Allâh begegnen und uns über die große Freude freuen sowie unserer Umma beim Weg des Wohlergehens, der Stärke und des Sieges helfen.

 

Der Erhabene sagt: „Und es wird ihnen zugerufen: Siehe, das ist das Paradies. Es ist euch zum Erbe gegeben worden für das, was ihr zu tun pflegtet.“ (Sûra 7:43)

 

Ebenso sagt der ob der Erhabenheit über jeden Mangel Gepriesene: „Allâh hat denjenigen von euch, die den Glauben verinnerlichen und rechtschaffene Werke tun, versprochen, dass Er sie ganz gewiss als Statthalter auf der Erde einsetzen wird, so wie Er diejenigen, die vor ihnen waren, als Statthalter einsetzte, dass Er für sie ihrer Religion, der Er für sie zugestimmt hat, ganz gewiss eine feste Stellung verleihen wird, und dass Er ihnen nach ihrer Angst (, in der sie gelebt haben,) statt dessen ganz gewiss Sicherheit gewähren wird. Sie dienen Mir anbetend und gesellen Mir nichts bei. Wer aber danach ungläubig ist, jene sind die Frevler.“ (Sûra 24:55).

 

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