Aus dem Haddsch zu ziehenden Lehren – Teil 3

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7. Der Haddsch lehrt Geduld beim Gehorsam Allâh gegenüber: Wenn ein Muslim den Haddsch verrichtet, begegnet er vielen Schwierigkeiten und Mühen sowie Überfüllung und Erwartung für lange Zeit, was ihn an Geduld beim Gehorsam Allâh dem Allmächtigen dem Majestätischen gegenüber gewöhnen lässt, besonders, weil dem Muslim angeordnet ist, den Gehorsam dessen gegenüber seinem Herrn dem Allmächtigen und Majestätischen zu erdulden, und dies ist die großartigste Art der Geduldsarten.

Unser Herr, gepriesen sei der Erhabene, ordnet Seinen anbetend Dienenden Geduld an, indem Er sagt: "O die ihr glaubt, geduldet euch, haltet standhaft aus, seid kampfbereit und fürchtet Allâh, auf dass es euch wohl ergehen möge!" (Sûra 3:200).

Preis sei dem Erhabenen, Der, wenn Er Seine gläubigen anbetend Dienenden zur Geduld anhält, sagt: "Gewiss, den Standhaften wird ihr Lohn ohne Berechnung in vollem Maß zukommen." (Sûra 39:10).

Dies fordert jeden Muslim zu Geduld beim Gehorsam Allâh dem Erhabenen gegenüber zu jeder Zeit auf, damit er beständige Wonne in den Gärten der Wonne gewinnt.

8. Der Haddsch lässt den Muslim sich an das Bittgebet gewöhnen: Allâh ist wahrhaftig nahe und erhört den Ruf der Fragenden. Der Gesandte Allâhs erklärte, dass die Belohnung Allâhs des Erhabenen groß ist und dass Er den Ruf der Fragenden erhört und Seine anbetend Dienenden (vom Höllenfeuer) am Tag von Arafa mehr als an anderen Tagen befreit. Von Âischa wurde überliefert, dass der Gesandte Allâhs sagte: "Es gibt keinen Tag, an dem Allâh einen anbetend Dienenden aus dem Höllenfeuer mehr als am Tag von Arafa befreit." Von Muslim überliefert.

Daher spornte der Prophet zum Bittgebet an, besonders am Tag von Arafa, indem er sagte: "Das beste Bittgebet ist am Tag von Arafa und das Beste, was ich und die Propheten vor mir sagten, ist: Es gibt keine Gottheit außer Allâh allein, der keinen Partner hat, Der die Herrschaft hat und Dem der Lobpreis zusteht, Der zu allem die Macht hat." Überliefert von At-Tirmidhî, und Al-Albâni hielt den Hadîth in seinem Werk Sahîhu Al-Dschami’i As-Saghîr, Hadith Nr. 3274, für gut).

9. Der Haddsch lässt die Sünden vergeben und führt unbedingt zum Betreten des Paradieses: Dies ist eine großartige Lehre und ein bedeutender Vorteil, der die Belohnung des Freigebigen, Preis sei Ihm, beweist. Was das betrifft, dass der Haddsch die Sünden vergeben lässt, so ist dies gemäß der Aussage des ehrwürdigen Propheten : „Vollzieht Haddsch und Umra mehrmals nacheinander! Beide weisen nämlich die Armut und die Sünden ab, genauso wie der Blasebalg das Schlechte des Eisens fernhält.“ Überliefert von Ibn Mâdscha und Imâm Ahmad, und Al-Albâni hielt den Hadîth in seinem Werk Sahîhu Al-Dschami’i As-Saghîr unter der Nummer 2899 für gut).

In einer Überlieferung von An-Nasâ‘î mit einer authentischen Überlieferungskette heißt es: "Da sie die Sünden vernichten, genauso wie der Blasebalg die Schlacke des Eisens vernichtet." Auch in einer anderen Überlieferung von ihm, At-Tirmidhî und Imâm Ahmad mit einer authentischen Überliefererkette heißt es: "Da sie die Armut und die Sünden vernichten, genauso wie der Blasebalg die Schlacke des Eisens, des Goldes und des Silbers vernichtet."

Auch die folgende Aussage des Propheten beweist, dass der Haddsch die Sünden vergeben lässt: "Wer den Haddsch verrichtet und bei diesem keinen Beischlaf ausübt und keinen Frevel begeht, der wird von seinen Sünden frei, genauso wie der Tag, an dem ihn seine Mutter zur Welt gebracht hat." Von Al-Buchârî und Muslim überliefert. Die Mehrheit der Gelehrten meint (und dies ist das Richtige, so Allâh will), dass sich die Vergebung der Sünden auf die leichten Sünden beschränkt, wohingegen einige Gelehrte meinen, dass die Vergebung sogar die schweren Sünden umfasst.

Was das betrifft, dass der Haddsch ein Grund für das Eintreten ins Paradies ist, so ist dies gemäß der Aussage des ehrwürdigen Propheten , die lautet: "Die Umra bis zur Umra vergibt zwischen ihnen, und der von Allâh angenommene Haddsch hat keine Belohnung außer das Paradies." Von Al-Buchârî und Muslim überliefert.

Zur Freigebigkeit des Freigebigen, preis sei Ihm, gehört, dass Er den Haddsch sogar vom jungen Knaben annimmt und ihn dafür belohnt, auch wenn er zum Haddsch nach der Volljährigkeit noch verpflichtet ist, und zwar gemäß der Aussage von As-Sâ‘ib ibn Yazîd : "Man ließ mich den Haddsch mit dem Gesandten Allâhs beim Abschieds-Haddsch verrichten, als ich erst 7 Jahre alt war." Überliefert von Al-Buchârî.

Von Ibn Abbâs wurde überliefert, dass der Prophet einem Reiterzug in Rauhâ (zwischen Makka und Madîna) begegnete; da fragte er: "Wer sind die Leute?" Sie sagten: "Muslime! Wer bist du?" Er antwortete: "Der Gesandte Allâhs!" Da hob eine Frau einen Knaben hoch und fragte: "Ist der Haddsch für diesen gültig?" Er erwiderte: "Ja, und du bekommst auch Belohnung dafür." Überliefert von Muslim.

Zweifelsohne fordert dies die Muslime zum Wettbewerb bei den rechtschaffenen Taten und zur Vermehrung des Tuns von Gutem auf, in der Hoffnung das zu erlangen, was der Freigebige, der Erhabene, bei sich hat.

Ich bitte Allâh den Majestätischen darum, dass Er uns das Nachdenken und die Erwägung sowie das Profitieren von dem, was diese großartige Elementarpflicht an vielen Lehren und Ermahnungen besitzt, schenken möge, da Er großmütig und freigebig ist. Segen und Friede Allâhs seien mit unserem Propheten Muhammad und dessen Familie und dessen Gefährten!

Aus dem Haddsch zu ziehenden Lehren – Teil 1

Aus dem Haddsch zu ziehenden Lehren – Teil 2

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