Das ursprüngliche Spiel – Teil 2

  • Veröffentlicht:27.02.2013
  • Kategorie:Kinder
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3. Nicht um die Wette:

 

Manchmal packt unsere Kinder während des Spielens der Eifer und so sagt der eine zu seinem Freund: Los, um die Wette! Wenn ich gewinne, gibst du mir dies und das. Und wenn du gewinnst, gebe ich dir dies und das. Vielleicht sagt sogar der eine zum anderen: Los, um die Wette, Euro um Euro! Damit ist dann gemeint, dass der Gewinner einen Euro zu dem Euro erhält, den er selbst gezahlt hat. Diese Dinge gelten als Wette, die der Islâm verboten hat.

 

Hier stellt sich eine Frage: Sind alle Arten der Wette verboten? Aus dem Verbot sind Wetten ausgenommen, die zu Kriegsvorbereitungen geschlossen werden, wie das Wettrennen mit dem Kamel oder Pferd oder der Wettkampf im Schützenschießen etc. Der Beweis dafür ist folgende Aussage des Propheten , die von Imâm Ahmad und den Verfassern der Sunan-Werke überliefert wurde: „Kein Wetteinsatz außer beim Kamelreiten, Pferdereiten und Bogenschießen!“

 

Dabei gilt die Bedingung, dass die Prämie nicht von den Wettbewerbern oder nur von einem der Wettbewerber stammt. Beispielsweise kann der Staat, das Ministerium, die Schule etc. eine Prämie ausschreiben, um die Teilnehmer dazu anzuspornen, sich auf den Krieg vorzubereiten oder sich bei einem sportlichen Wettbewerb anzustrengen. Imâm Ahmad überlieferte einen Hadîth von Ibn Umar , der beweist, dass dies erlaubt ist: Der Prophet sagte : „Führt ein Pferderennen durch und gebt dem Sieger!“

 

Wir müssen diese Sache unseren Kinder deutlich machen und ihnen die verbotenen Wetten verbieten. Und nicht nur das! Wir sollten sie gleichzeitig dazu anhalten, an diesen erlaubten Arten der Wette teilzunehmen und dies unter ihnen ausrichten, damit unsere Jugend stark und edelmütig wird.

 

4. Kein Verursachen von Schaden und keine gegenseitige Schädigung:

 

Unsere Kinder lieben normalerweise das Spiel mit Tieren. Man sieht sie mit Katzen oder Vögeln spielen und ihnen Liebe und Zuneigung schenken. Vielleicht reden sie sogar mit ihnen oder erzählen ihnen Geschichten. Dies ist gut und nützlich für das Kind, weil es durch das Spielen mit den Tieren Vertrauen gewinnt und Angst abbaut. Dadurch, dass es sie füttert und tränkt, lernt es Großzügigkeit und Edelmut und durch seine sanfte Behandlung ihnen gegenüber lernt es sanft und gefühlvoll zu sein.

 

Trotz des ganzen Vergnügens und Spaßes unseres Kindes beim Spielen mit den Tieren dürfen sie den Grundsatz unseres Propheten „Kein Verursachen von Schaden und keine gegenseitige Schädigung“ nicht vergessen. Das Kind darf mit keinem Tier spielen, das ihm schaden könnte, wie mit einem Hund, der es vielleicht beißt oder durch Ablagerung seines Speichels auf dem Körper oder der Kleidung des Kindes Krankheiten überträgt. Auch wenn der Hund das Haus betritt, schadet es, weil dann die Engel fernbleiben und dessen Bewohner Segen und Barmherzigkeit vermissen werden.

 

Al-Buchârî überlieferte von Sâlim, dass dessen Vater sagte: „Der Engel Gabriel verabredete sich mit dem Propheten und verspätete sich, bis es schwierig für den Propheten wurde. Da ging er hinaus und begegnete ihm außerhalb des Zimmers. Er beklagte sich bei ihm über das, was geschehen war. Da sagte er ihm: ‚Wir betreten wahrhaftig kein Haus, in dem sich ein Bild oder ein Hund befindet!"

 

Imâm Ibn Hadschar Al-Asqalânî erklärte diesen Hadîth folgendermaßen: Der Aussage „Der Engel Gabriel verabredete sich mit dem Propheten “ fügte Âischa in ihrer Überlieferung bei Imâm Muslim hinzu: „für eine Zeit, in der er kommen werde“. Die Aussage „und verspätete sich“ findet sich im Hadîth von Âischa mit den Worten „und jene Zeit traf ein, ohne dass er kam“. Die Aussage „bis es schwierig für den Propheten wurde“ lautet bei Âischa „und in seiner Hand war ein Stock. Er warf ihn aus seiner Hand und sagte: "Allâh und Seine Gesandten brechen ihr Versprechen nicht". Die Aussage „Da ging er hinaus und begegnete ihm außerhalb des Zimmers. Er beklagte sich bei ihm über das, was geschehen war“ meint sein Verspäten. Und die Aussage Gabriels „Wir betreten wahrhaftig kein Haus, in dem sich ein Bild oder ein Hund befindet“ ist hier gekürzt und findet sich bei Âischa vollständig: Dann drehte ich mich um und da war plötzlich ein Welpe unter seinem Bett. Er fragte: „O Âischa, wann ist dieser Hund hereingekommen?“ Sie entgegnete: „Bei Allâh, ich wusste es nicht!“ Dann gab er hinsichtlich des Hundes eine Anweisung und dieser wurde hinausgebracht. Dann kam Gabriel und Muhammad sagte: „Du hattest mir versprochen und ich saß, aber du bist nicht gekommen.“ Er entgegnete: „Der Hund in deinem Haus hat mich gehindert.“

 

Es lauern weitere Gefahren für das Kind, wenn es mit einem Tier spielt: Wenn es sich in das Spiel mit diesem Tier vertieft, vergisst es möglicherweise das rituelle Gebet, das Lernen oder eine andere Pflicht, die ihm aufgetragen ist.

 

Genauso muss man dafür Sorge tragen, dass das Kind nicht den Tieren schadet. Man muss darauf achten, dass es das Tier nicht schlägt, einsperrt oder tötet. In den beiden Sahîh-Werken ist überliefert, dass Ibn Umar an zwei Jungen der Quraisch vorbeiging, die einen Vogel aufgerichtet hatten und ihn mit einem Pfeil bewarfen. Als sie Ibn Umar sahen, rannten sie fort. Da sagte Ibn Umar: „Wer hat das getan? Möge Allâh den verfluchen, der das getan hat! Und der Gesandte Allâhs hat wahrhaftig denjenigen verflucht, der etwas, was eine Seele hat, als Zielscheibe genommen hatte!“

 

So ist deutlich geworden, wie das Spiel eine wirkliche Schule für unsere Kinder sein kann, wenn es auf seinen Wurzeln basiert.

 

Das ursprüngliche Spiel – Teil 1

 

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