Hat der Qurân die Authentizität des Evangeliums bezeugt?

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Die Christen verbreiten zahlreich die zweifelhafte Aussage, dass der Qurân die Authentizität ihrer Evangelien bezeuge und dass es von Allâh herabgesandte Bücher seien. Viele Unwissende sind dem zum Opfer gefallen. Sie berufen sich dabei auf Verse aus dem Qurân, unter Anderem:

 

- auf die Anordnung Allâhs, nach ihm zu walten: „Und so sollen die Leute des Evangeliums nach dem walten, was Allâh darin herabgesandt hat...“ (Sûra 5:47).

 

- auf die qurânischen Beschreibungen des Evangeliums, dass es ein Buch der Rechtleitung, des Lichts und der Ermahnung für die Gottesfürchtigen sei: „…und Wir gaben ihm das Evangelium, in dem Rechtleitung und Licht sind, und das zu bestätigen, was von der Tora vor ihm (offenbart) war, und als Rechtleitung und Ermahnung für die Gottesfürchtigen.“ (Sûra 5:46).

 

- auf die Verdeutlichung des Qurân, dass die Handlung nach dem Evangelium ein Grund für die Freude im Diesseits und im Jenseits ist: „Wenn sie nur die Tora und das Evangelium und das befolgten, was zu ihnen (als Offenbarung) von ihrem Herrn herabgesandt wurde, würden sie fürwahr von (den guten Dingen) über ihnen und unter ihren Füßen essen...“ (Sûra 5:66).

 

Es blieb nicht dabei, sondern Allâh wies Seinen Propheten Muhammad zusätzlich an, sich auf das Evangelium zu stützen: „Wenn du über das, was Wir zu dir (als Offenbarung) hinabgesandt haben, im Zweifel bist, dann frag diejenigen, die vor dir die Schrift lesen...“ (Sûra 10:94).

 

Sie führen noch weitere Verse an, die das Evangelium authentisieren und für wahr erklären sollen.

 

Nun tauchen zwei wichtige Fragen auf:

 

1. Glauben die Christen an den Qurân, so dass sie sich auf ihn berufen dürfen?

Wenn dem nicht so ist, wie können sie sich dann auf den Qurân berufen, wo sie doch nicht an seine Authentizität glauben? Die Berufung einer Person auf etwas, was sie für falsch hält, zeigt doch, dass man dem Falschen zustimmt und es für richtig erklärt. Es ist unmöglich zu sagen, dass ihre Berufung auf den Qurân der Berufung der Muslime auf das Evangelium trotz der Ungültigkeitserklärung der christlichen Glaubensgrundlagen ähnelt. Die Sichtweise des Muslims über das Evangelium unterscheidet sich nämlich von der des Christen über den Qurân. Die Sichtweise des Christen ist darauf aufgebaut, dass der Qurân falsch ist und Allâh dem Erhabenen fälschlicherweise zugeschrieben wurde. Im Gegensatz dazu sieht der Muslim das Evangelium der Christen als Überlieferungen über Jesus an, in denen es Richtiges und Falsches gibt. Der Muslim beruft sich auf das Wahre darin und lehnt das Falsche ab.

 

2. Sind die Christen der Überzeugung, dass die Beschreibungen des Evangeliums im Qurân auf das zutreffen, was sie an Evangelien in ihren Händen halten?

 

Wenn nicht, dann dürfen sie sich bezüglich der Authentizität der Evangelien nicht auf den Qurân berufen, weil es sich von dem unterscheidet, was der Qurân für wahr erklärt und bezeugt hat.

Wenn die Antwort lautet, dass die Beschreibungen des Evangeliums im Qurân mit den Beschreibungen ihrer Evangelien übereinstimmen, ist zu sagen: Dies entspricht nicht der Realität, weil der Qurân Beschreibungen des Evangeliums erwähnt hat, die nicht mit den Beschreibungen der Evangelien, die sich in den Händen der Christen befinden, übereinstimmen. Dies wird durch mehrere Dinge deutlich:

 

a. Allâh hat das Evangelium im Qurân als etwas von Ihm Herabgesandtes beschrieben: „... Und Er hat (auch) die Tora und das Evangelium (als Offenbarung) herabgesandt.“ (Sûra 3:3).

Die Christen glauben dies nicht, sondern denken, dass das Evangelium von den Männern Allâhs durch Eingebung des heiligen Geistes geschrieben wurde.

 

b. Der Qurân hat deutlich dargelegt, dass die frohe Botschaft über das Kommen des Propheten des Islâm im Evangelium geschrieben steht: „die dem Gesandten, dem schriftunkundigen Propheten, folgen, den sie bei sich in der Tora und im Evangelium aufgeschrieben finden...“ (Sûra 7:157).

Die Christen glauben an keine frohe Botschaft über den Propheten des Islâm im Evangelium.

 

c. Im Qurân ist erwähnt, dass im Evangelium eine Beschreibung der Gefährten des Propheten Muhammads existiert: „... Und ihr Gleichnis im Evangelium ist das eines Getreidefeldes, das seine Triebe hervorbringt und dann stärker werden lässt, so dass sie verdicken und ebenmäßig auf ihren Halmen stehen, so dass es den Anbauern gefällt. (Dies,) damit Er die Ungläubigen durch sie ergrimmen lasse...“ (Sûra 48:29). Die Christen bekennen sich nicht zu dieser Beschreibung im Evangelium.

 

All dies lässt uns zu der Überzeugung kommen, dass das Evangelium, das der Qurân meint, das er lobt und hinsichtlich dessen er anordnet, nach ihm zu walten, ein völlig anderes ist als das, was die Christen heute in ihren Händen halten. Es ist schließlich unlogisch, dass der Qurân ein Evangelium lobt, dass sich von ihm in den essenziellen Glaubensgrundlagen unterscheidet und dem Dinge hinzugefügt wurden, die nicht dazu gehören.

 

Hier stellt sich eine wichtige Frage: Welches ist das Evangelium, über das der Qurân redet und wo ist es? Die Antwort lautet, dass es das Evangelium von Jesus ist, das Allâh auf ihn herabgesandt hat und das Seine Worte und Warnungen beinhaltet.

 

Wo es ist, wissen wir nicht. Die Christen haben es vernachlässigt, ihr Buch zu bewahren und haben es verloren und verändert. Die Geschichtsschreiber haben festgehalten, dass ihre Priester und Pfarrer vier Evangelien wählten, und zwar die des Matthäus, des Markus, des Lukas und des Johannes. Alle anderen verurteilten sie als Unglauben und verfolgten, töteten und peinigten deren Anhänger.

 

Wenn sie sagen „Die Evangelien, die sich heute in unseren Händen befinden, sind mit denen authentisch, die zur Zeit der Offenbarung des Qurân existierten. Die Christen kennen keine anderen“, dann lautet die Antwort: „Dass diese Evangelien zur Zeit der Offenbarung des Qurân existierten, bedeutet nicht, dass es nicht noch andere gab. Das Barnabas-Evangelium ist der größte Beweis dafür, da sein Inhalt allgemein, vor allem in den Glaubensgrundlagen, dem Inhalt des Qurân entspricht. Es enthält die eindeutige frohe Botschaft des Propheten des Islâm und widerspricht der Göttlichkeit des Messias.“

 

Wenn sie dagegen einwenden, dass dieses Evangelium geschichtlich nicht authentisch sei, so lautet die Antwort, dass man alles, was man über das Barnabas-Evangelium sagen kann, genauso über die Evangelien des Matthäus, des Markus, des Lukas und des Johannes sagen kann. Die Behauptung, es wurde erst kürzlich entdeckt, ist widerlegt. Es wurde in einem Erlass des Papstes Gelasius I. erwähnt, der die Bücher auflistete, die nicht gelesen werden durften. Er enthielt das Barnabas-Evangelium. Gelasius wurde Ende des 5. Jahrhunderts n.Chr. zum Papst ernannt, bevor unser Prophet Muhammad entsandt wurde.

 

Dies zeigt die Unkorrektheit der Aussage, der Qurân würde das Evangelium bestätigen, das die Christen heute in ihren Händen halten. Diese zweifelhafte Aussage zeigt, wie manche die Unwissenheit der Muslime über den Qurân ausnutzen, um ihre zweifelhaften Aussagen zu vermarkten und ihre Lügen aufrechtzuerhalten.

 

Der Muslim muss streng darauf achten, ihre Aussagen genauestens zu überprüfen und die Gelehrten dieser Themen, vor allem in den Glaubensgrundlagen, zu befragen, um seine Religion zu bewahren und sein Herz vor Schädigung und Beeinflussung durch zweifelhafte Aussagen zu schützen.

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