Wo finde ich meine Geborgenheit? – Teil 1

  • Veröffentlicht:09.04.2013
  • Kategorie:Eheleben
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Ein junger Mann sagte: “Ich träume Tag und Nacht von der Ehe mit derjenigen, die mir meine Liebe erwidert und bei der ich Zuneigung und Geborgenheit finde. Deswegen arbeite ich neben dem Studium, um Geld zu sparen und diesen Traum erfüllen zu können.”

 

Und eine junge Frau sagte: „Ich bin jetzt vierundzwanzig Jahre alt und noch ledig. Ich fürchte, dass die Jahre schnell vergehen, ich das dreißigste Lebensjahr erreiche und zur Karawane der alten Jungfern gehören werde.“

 

Das ist der Traum eines jeden jungen Mannes und einer jeden jungen Frau und das Thema, das sie besonders ab dem Alter von zwanzig Jahren beschäftigt. Wenn du irgendjemanden in diesem Alter fragst, woran er als Erstes denke, wird er dir „die Heirat“ zur Antwort geben. Es ist ein recht schöner Traum, ein eigenes Haus zu gründen, also zu heiraten und einen Lebenspartner zu haben, mit dem man seine Hoffnungen und Träume verwirklichen, bei dem man Zuneigung und Geborgenheit finden und sich vom Brunnen der edlen Liebe satt trinken kann.

 

Liebe Leser!

 

Geborgenheit, Wohlgefühl und Liebe zwischen den Ehepartnern gehören zu den Zielen und Zwecken der Ehe. Denn die Ehe soll eine Augenweide, eine Freude für das Herz, eine Ruhe für die Seele und ein Glücksgefühl sein, wenn man das Geliebte und Gewünschte mit den eigenen Augen vor sich sieht. Es ist eine Augenweide für die rechtschaffenen Ehepartner, wenn sie sich sehen; und das höchste und unvergleichliche Glück erreichen sie beim Anblick des Tun und Lassens ihrer Kinder, egal ob diese jung oder alt sind.

 

Allâh der Erhabene sagt: „... Unser Herr, schenke uns an unseren Gattinnen und unseren Nachkommenschaften Grund zur Freude, und mache uns für die Rechtschaffenen zu einem Vorbild.“ (Sûra 25:74). Die dem Allerbarmer anbetend Dienenden hoffen, dass sie Nachkommenschaft haben werden, die ihrem Vorbild folgen; dass sie Gattinnen haben, die ihnen ähnlich, eine Augenweide und ein Grund zur Geborgenheit sind und dass sie [große] Nachkommenschaft haben, damit sich die Zahl der dem Allerbarmer anbetend Dienenden vervielfacht.

 

Ein Ziel an sich:

 

Die Beziehung zwischen den beiden Menschengeschlechtern soll auf der Basis der Zärtlichkeit und Barmherzigkeit beruhen, damit beide Partner durch ihre gemeinsame Zusammenarbeit den Zweck sowie die gesellschaftlichen und kulturellen Ziele der Ehe auf beste Weise verwirklichen können. Außerdem sollen sie beide in ihrem Familienleben die Ruhe und Geborgenheit, die Stabilität und Entwicklung erlangen, die dringend notwendig sind, um sie mit der nötigen Kraft und Energie dafür zu versorgen, die erhabensten und wichtigsten Ziele der Gesellschaft zu realisieren.

 

Der edle Qurân erklärte uns diese Perspektive in einem Stil, der uns - wenn wir uns darüber Gedanken machen - zeigt, dass das Familienleben aus islâmischer Sicht Zuneigung und Barmherzigkeit bedeutet und dass es das Ziel der Ehe ist, dass jeder Partner Ruhe und Geborgenheit bei dem anderen Partner findet.

 

Die Ehe gehört zu den Zeichen Allâhs:

 

Allâh der Erhabene erklärt, dass die Ehe zu Seinen Zeichen im Universum gehört, sogar zu den Wundern Seiner Macht. Denn mitten in der Aufzählung von Seinen Zeichen im Universum, in den Himmeln und auf der Erde sagt Allâh in der Sûra Ar-Rûm: „Und es gehört zu Seinen Zeichen, dass Er euch aus euch selbst Gattinnen erschaffen hat, damit ihr bei ihnen Ruhe findet; und Er hat Zuneigung und Barmherzigkeit zwischen euch gesetzt. Darin sind wahrlich Zeichen für Leute, die nachdenken.“ (Sûra 30:21).

 

Es ist ein Zeichen, dass Er die Gattin aus dem Gatten selbst erschuf; ein Zeichen, dass Er die Gattin zur Ruhe für den Gatten machte, und ein Zeichen, dass Er zwischen ihnen Zuneigung und Barmherzigkeit setzte. Dies alles sind Zeichen für die Nachdenkenden - ein Zeichen, das es wert ist, dass wir Allâh lobpreisen.

 

Die Menschen begreifen ihre Gefühle gegenüber dem anderen Geschlecht. Die Beziehungen zwischen den beiden Geschlechtern berühren ihre Nerven und Gefühle. Diese gemischten Gefühle verschiedener Arten und Richtungen zwischen Mann und Frau beeinflussen deren Aktivitäten. Allerdings gedenken sie selten der Hand Allâhs, die ihre Gattinnen aus ihnen selbst erschuf, ihnen diese Gefühle und Emotionen verlieh und diese Beziehung zur Ruhestätte für die Seelen und Nerven, für den Körper und das Herz, zum Grund der Stabilität und Geborgenheit im Leben und im Alltag, zur Vertrautheit des Gewissens und der Seelen und zur Geborgenheit für den Mann und die Frau gleichermaßen machte.

 

Diese Beziehung wird durch den milden und feinen Ausdruck des Qurân so dargestellt, als habe er das Bild aus der Mitte des Herzens und den Tiefen der Gefühle entnommen: „damit ihr bei ihnen Ruhe findet; und Er hat Zuneigung und Barmherzigkeit zwischen euch gesetzt.“ Dadurch begreifen sie die Weisheit des Schöpfers, wenn Er die beiden Geschlechter so erschafft, dass sie zueinander passen und die natürlichen, psychischen, geistigen und körperlichen Erfordernisse des anderen Partners befriedigen, sodass jeder bei dem anderen Ruhe, Geborgenheit und Stabilität findet und sie beide in ihrem Zusammensein die Geborgenheit, Vervollkommnung, Zufriedenheit, Zuneigung und Barmherzigkeit finden. Denn ihre psychische, emotionale und organische Beschaffenheit berücksichtigt, dass jeder Partner die Wünsche des anderen befriedigt und dass sie am Ende zusammenleben und sich vermischen, um ein neues Leben in einer neuen Generation zu ermöglichen.

 

Ein psychischer und körperlicher Genuss:

 

Die Ehe bietet den Männern und den Frauen einen der großartigsten Genüsse in der Welt. Dieser Genuss besteht aus zwei Teilen: der Geborgenheit und der psychischen Ruhe sowie dem körperlichen Genuss.

 

Die Zuneigung zur Frau umfasst die seelische und die körperliche Zuneigung. Die Barmherzigkeit und die Zuneigung gehören zu den schönsten Gefühlen, die Allâh erschafft. Wenn noch das Gefühl dazu kommt, dass dieser Genuss halâl ist und ein Mittel zur natürlichen Veranlagung und zur Zufriedenheit Allâhs des Gepriesenen und Erhabenen darstellt, dann wird der Genuss vollkommen. Dies wird durch die uralte Natur der Schöpfung, durch die von Allâh im Mann und in der Frau geschaffene instinktive Neigung zueinander und durch das Begehren dieses Genusses und dieser Geborgenheit mittels der aus religiöser Sicht erwünschten Ehe unterstützt.

 

Das Begehren dieses Genusses auf erlaubten Wegen gehört zu den Mitteln, die zur Zufriedenheit Allâhs des Gepriesenen führen.

 

Diese Anschauung wird durch folgende Geschichte eines jungen Mannes bestätigt, der erzählte: „Ich habe gedacht, dass ich mich glücklich fühle, wenn ich eine Beziehung mit diesem und jenem Mädchen habe, wenn ich mit den Mädchen lache, Spaß habe und ausgehe. Aber kann man von Dornen Trauben ernten?


Nach meiner reumütigen Rückkehr hielt ich mich an den Pfad der Rechtleitung und Allâh gönnte mir eine Ehefrau. So fand ich das wahre Glück, das ich vorher nicht gekannt habe, nämlich die Gefühle der Liebe, Wärme, Geborgenheit und Zuneigung, die wir nur im Rahmen der erlaubten Ehe finden, die Allâh für Seine anbetend Dienenden vorsieht.“

 

Wo finde ich meine Geborgenheit? – Teil 2

 

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