Die Menschen brauchen sich in diesem Leben gegenseitig. Ein Mensch ist nicht in der Lage, allein zu leben. Dies bedeutet, dass dieser Mensch den Anderen etwas gibt, was sie brauchen, und er von ihnen etwas Anderes nimmt, was er braucht.
Der Prophet möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken! hat seine Gemeinschaft angewiesen, dankbar und nicht undankbar zu sein. Von Dschâbir ibn Abdullâh ist überliefert, dass er sagte: „Der Gesandte Allâhs sagte: Wem etwas gegeben wird und wer etwas findet, der soll es damit vergelten. Und wer nichts findet, der soll loben. Denn wer lobt, der hat gedankt. Und wer es verschweigt, der ist undankbar. Und wer sich mit etwas schmückt, was ihm nicht gegeben wurde, der ist wie jemand, der zwei Gewänder der Lüge trägt.“ (Von Al-Albânî als gut eingestuft)
Wenn die Anderen jemandem Gutes tun und nur Undankbarkeit erhalten, ist dies ein Beweis für Gemeinheit und Minderwertigkeit der Seele. Denn die edlen Seelen kennen weder Leugnung noch Undankbarkeit, sondern gestehen den Bevorzugten immer aufrichtig deren Vorzug zu.
Der unedle Mensch aber rebelliert durch das Gute nur noch mehr. Wenn der Mensch die guten Dinge, die ihm von Allâh oder den Geschöpfen zukommen und die sein Herz bestätigt, nicht mit seiner Zunge bestätigt, ist er undankbar und leugnet die Gnaden.
Undankbarkeit ist ein Grund dafür, ins Feuer einzutreten:
Wenn die Undankbarkeit und das Leugnen der Güte Angewohnheiten des Menschen sind, beschreitet er damit einen Weg, der ins Feuer führt möge Allah uns davor bewahren! Von Abdullâh ibn Abbâs ist überliefert, dass er sagte: „Der Prophet sagte: Mir wurde das Feuer gezeigt. Die meisten seiner Bewohner waren Frauen, die undankbar sind. Man fragte: Sind sie Allâh gegenüber undankbar? Er sagte: Sie sind dem Gefährten gegenüber undankbar und der Güte gegenüber undankbar. Wenn du einer von ihnen das ganze Leben gegenüber gütig bist und sie daraufhin von dir eine Sache [,die sie nicht mag] sieht, sagt sie: 'Ich habe von dir noch nie etwas Gutes gesehen!'“(Überliefert von Al-Buchârî)
Wer den Menschen nicht dankt, dankt nicht Allâh:
Von An-Nu‘mân ibn Baschîr ist überliefert, dass er sagte: „Der Gesandte Allâhs sagte in einer Kanzelrede: Wer für das Geringe nicht dankbar ist, ist für das Große nicht dankbar. Wer den Menschen nicht dankt, dankt nicht Allâh. Das Reden über die Gnade Allâhs ist Dankbarkeit und es zu lassen ist Undankbarkeit. Die Gemeinschaft ist eine Barmherzigkeit und die Zerstreuung eine Qual.“ (Von Al-Albânî als gut eingestuft)
Auf diese Weise wies der Prophet seine Gemeinschaft an, dankbar zu sein und dem zu danken, der einem gibt. Man soll sogar für ihn Bittgebete sprechen, damit man sicher ist, dass man es ihm vergolten hat. Von Abdullâh ibn Umar ist überliefert, dass der Prophet möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken sagte: „Wer bei Allâh Schutz sucht, den schützt! Und wer euch für Allâh fragt, dem gebt! Und wer euch einlädt, dessen Einladung nehmt an! Und wer zu euch mit etwas Gutem kommt, dem vergeltet es! Und wenn ihr nichts findet, um es ihm zu vergelten, dann sprecht Bittgebete für ihn, bis ihr überzeugt seid, dass ihr es ihm vergolten habt!“ (Von Al-Albânî als authentisch eingestuft)
Undankbarkeit ist ein Grund für die Bestrafung und das Vergehen der Gnade:
Al-Asma‘î sagte: „Ich hörte einen Beduinen sagen: Die Sünde, die am schnellsten bestraft wird, ist die Undankbarkeit gegenüber dem Guten.“
In der Sunna des Gesandten Allâhs findet sich, was dies bezeugt. Der Prophet möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken sagte: „Drei der Kinder Isrâîl, einen an Aussatz Erkrankten, einen an Haarausfall Erkrankten und einen Blinden, wollte Allâh prüfen. Er sandte ihnen einen Engel, der zum Aussatz Erkrankten kam und fragte: Was ist dir das Liebste? Er antwortete: Eine schöne Farbe, eine gute Haut und dass das von mir verschwindet, weshalb sich die Menschen vor mir ekeln.“ Er sagte: „Da berührte er ihn, worauf sein Übel von ihm verschwand und er erhielt eine schöne Farbe und eine schöne Haut. Er fragte: Welches Vermögen ist dir das Liebste? Er antwortete: Das Kamel.“ Er sagte: „Da wurde ihm eine Kamelstute gegeben, die im zehnten Monat schwanger war. Er sagte: Möge Allâh sie dir segnen!“
Er sagte: „Dann kam er zu dem, der an Haarausfall erkrankt war und fragte: Was ist dir das Liebste? Er antwortete: Schönes Haar und dass das von mir verschwindet, weshalb sich die Menschen vor mir ekeln.“ Er sagte: „Da berührte er ihn, worauf sein Übel von ihm verschwand und er erhielt schönes Haar. Er fragte: Welches Vermögen ist dir das Liebste? Er antwortete: Die Kuh.“ Er sagte: „Da wurde ihm eine trächtige Kuh gegeben. Er sagte: Möge Allâh sie dir segnen!“
Er sagte: „Dann kam er zum Blinden und fragte: Was ist dir das Liebste? Er antwortete: Dass Allâh mir das Augenlicht zurückgibt und ich die Menschen sehen kann.“ Er sagte: „Da berührte er ihn, worauf Allâh ihm dessen Augenlicht zurückgab. Er fragte: Welches Vermögen ist dir das Liebste? Er antwortete: Schafe und Ziegen.“ Er sagte: „Da wurde ihm ein Schaf mit Jungen gegeben. So gebaren diese beiden und jenes gebar.“ Er sagte: „Dieser hatte ein Tal voller Kamele, dieser ein Tal voller Kühe und dieser ein Tal voller Schafe.“
Er sagte: „Dann kam er zu dem, der den Aussatz hatte, in seinem Abbild und seiner Gestalt und sagte: Ich bin ein armer Mann, ich verfüge über keine Verkehrsmittel für meine Reise. Heute sind mir nur Allâh und dann du Genüge. Ich bitte dich für Den, Der dir die schöne Farbe, die schöne Haut und das Vermögen gegeben hat, um ein Kamel, mit dem ich mich auf meiner Reise begnüge. Er entgegnete: Ich habe viele Verpflichtungen. Er sagte: Als ob ich dich kenne! Hattest du nicht den Aussatz, sodass die Menschen sich vor dir ekelten? Warst du nicht arm, worauf Allâh dir Vermögen gegeben hat? Er entgegnete: Ich habe dieses Vermögen nur von Vorfahr über Vorfahr geerbt. Er sagte: Möge Allâh dich zu dem, was du warst, zurückverwandeln, wenn du lügst!“
Er sagte: „Er ging zu dem, der an Haarausfall erkrankt war, in seinem Abbild und sagte zu ihm, was er zu diesem gesagt hatte. Er entgegnete ihm, was ihm dieser entgegnet hatte. Da sagte er: Möge Allâh dich zu dem, was du warst, zurückverwandeln, wenn du lügst!“
Er sagte: „Dann kam er zum Blinden in seinem Abbild und seiner Gestalt und sagte: Ich bin ein armer Mann, ich verfüge über keine Mittel für meine Reise. Heute sind mir nur Allâh und daraufhin du Genüge. Ich bitte dich für Den, Der dir das Augenlicht gegeben hat, um ein Schaf, mit dem ich mich auf meiner Reise begnüge. Er entgegnete: Ich war blind, worauf Allâh mir mein Augenlicht zurückgegeben hat. Nimm, was du willst, und lass zurück, was du willst! Denn bei Allâh, ich werde dich heute nicht für etwas plagen, was du für Allâh nimmst. Er sagte: Behalte dein Vermögen, denn ihr wurdet von Allâh geprüft! Er ist mit dir zufrieden und erzürnt über deine beiden Gefährten.“ (Von Al-Buchârî und Muslim überliefert)
Wehe dir also wegen der Undankbarkeit! Danke den Gutes Tuenden und gehöre zu denen, die ihr Wort halten! Denn der Edelmütige bewahrt die Freundschaft, selbst wenn sie nur eine Stunde besteht.