Mittel, um sich einen Charakter zu erarbeiten: Das gute Vorbild

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Der Mensch neigt von Natur aus dazu, jemanden nachzuahmen. Dies kann man reell im Leben der Menschen beobachten. Wenn man viele Islâm-Leugner betrachtet, wird man sehen, dass die meisten ihr Leugnen nur von ihren Vätern oder Führern übernommen haben: „Und wenn man zu ihnen sagt: Folgt dem, was Allâh herabgesandt hat, sagen sie: Nein! Vielmehr folgen wir dem, worin wir unsere Väter vorgefunden haben. ...“ (Sûra 2:170).

 

Und sie sagen: „... Wir haben ja (bereits) unsere Väter in einer (bestimmten) Glaubensrichtung vorgefunden, und auf ihren Spuren sind wir rechtgeleitet.“ (Sûra 43:22).

 

Beabsichtigt ist nicht, über die Islâm-Leugner zu reden, sondern zu beweisen, dass der Mensch von Natur aus dazu neigt, jemanden nachzuahmen.

 

Wenn man dem Muslim also die guten Vorbilder und erhabenen Beispiele aufzeigt, wird er sie nachahmen und sich an ihnen orientieren.

 

Der Muslim ist dazu aufgefordert, sich an den guten Vorbildern zu orientieren, mit denen Allâh der Erhabene zufrieden ist. Wir sehen, dass der Qurân dem Gesandten sagt, nachdem er über einige Propheten und Gesandten geredet hat: „Das sind diejenigen, die Allâh rechtgeleitet hat. So nimm ihre Rechtleitung zum Vorbild! ...“ (Sûra 6:90).

 

Dieses fromme Vorbild hat eine wundersame Auswirkung auf den Erwerb lobenswerter Charakterzüge, und dies aus verschiedenen Gründen:

 

1. Dieses Vorbild wird von den Menschen äußerst geschätzt und bewundert: Dies weckt in der Person, der diese Ehre verwehrt ist, einen großen Antrieb, dieses fromme Vorbild in dessen Charakter und Verhalten nachzuahmen. Mit der Zeit wird dieser Charakter gewonnen.

 

2. Die Existenz frommer Vorbilder und guter Beispiele überzeugt die Anderen, dass es möglich ist, diese vortrefflichen Charaktereigenschaften zu erlangen. Dies spornt zu dem Versuch an, sich mit einem derartigen Charakter zu kleiden.

 

3. Die menschliche Seele wird durch reelle Geschehnisse viel stärker beeinflusst als durch theoretische. Daher sehen wir, dass Umm Salama, die Mutter der Gläubigen, dem Propheten riet, nach dem Friedensvertrag von Hudaibîya mit dem Rasieren des Kopfes zu beginnen. Es war nämlich eine Zeit, in der sich viele Muslime weigerten, den Kopf zu rasieren. Als sie sahen, dass sich der Prophet rasiert hatte, rasierten sie sich auch, um sich den Propheten als Vorbild zu nehmen. Aus diesem Grund hat ein früher muslimischer Gelehrter einmal gesagt: „Die Tat eines Mannes vor 1.000 Männern ist wirksamer als die Aussage von 1.000 Männern vor einem Mann.“

 

Und weil das fromme Vorbild so einen wundersamen Einfluss auf den Erwerb der lobenswerten Charakterzüge hat, sehen wir den Qurân dazu aufrufen, sich den besten Menschen als Vorbild zu nehmen: „Ihr habt ja im Gesandten Allâhs ein schönes Vorbild, ...“ (Sûra 33:21).

 

Er ist das beste Vorbild, dem normale und ehrgeizige Individuen folgen, um menschliche Vollkommenheit im Verhalten zu erreichen.

 

Der Gesandte Allâhs ist zwar bereits in die Gnaden seines Herrn eingegangen, aber Allâh hat uns seine Sunna bewahrt. Seine Geschichte ist ein ewig lebender Zeuge für seinen glorreichen Geist, seine vollkommene Seele und seinen lobenswerten Charakter. Derjenige, der sich ihn als Vorbild nehmen will, muss einfach die Geschichte des Propheten studieren und sein Handeln nach ihm ausrichten.

 

Wenn wir uns diese einzigartige Generation betrachten, die vom Propheten erzogen wurde, werden wir sehen, dass sie über die Jahre hinweg das beste Beispiel für eine muslimische Gesellschaft ist. Es gibt sogar in jeder Generation eine fromme gläubige Gruppe, die ein gutes Vorbild für denjenigen darstellt, der sich an ihnen ein Vorbild nehmen möchte.

 

Der Gesandte Allâhs sagte: „Es wird immer wieder eine Gruppe meiner Gemeinschaft geben, die sich für die Sache Allâhs unaufhörlich einsetzt und der niemand schadet, der sie im Stich lässt, bis die Anordnung Allâhs kommt und sie so ist.“ (Überliefert von Al-Buchârî und Muslim)

 

Die Personen, die die Gesellschaft bessern und erziehen möchten, müssen diese frommen Beispiele zeigen, damit die Jugend und alle Menschen sie sich in einer Zeit zum Vorbild nehmen, in der man möchte, dass unsere Vorbilder Sportler, Schauspieler oder Tänzerinnen werden.

 

Eine Universität in einem islâmischen Land hat in einer Gruppe junger Männer und Frauen eine Umfrage mit dem Titel „Was willst du werden?“ durchgeführt.

 

Es ist kaum zu glauben, dass ein großer Prozentsatz die Antwort gab, sie würden gerne Schauspieler oder Fußballspieler werden. Daher stellten die Forscher folgende Frage: „Wer wird dann Arzt, Ingenieur oder Anwalt?“

 

Unserer Meinung nach ist dies darauf zurückzuführen, dass man diese Beispiele so darstellt, als wären sie die Helden unserer Gesellschaft. Hinzu kommt das maßlose materielle Leben, das auf die meisten Gesellschaften abgefärbt hat. Ein weiterer wichtiger Grund für diese Erscheinung ist Unwissenheit. Genauer gesagt Unwissenheit über die religiösen Lehren und die Geschichte des Propheten , der Prophetengefährten, der Gelehrten und der frommen Menschen.

 

Wenn wir also zur Rückkehr zu einem Leben wie zu Zeiten der früheren frommen Muslime einladend aufrufen, meinen wir nicht die Rückkehr zum Leben mit den Kamelen, wie es manche Unwissende und verurteilende Menschen denken. Wir rufen lediglich dazu auf, zu ihrer Überzeugung und Handlung, zu ihrem Charakter und ihren Werten zurückzukehren, damit der lobenswerte Charakter vorherrscht, der schlechte Charakter ausgemerzt wird und sich die Menschen an vortrefflichen Gesellschaften erfreuen können.

 

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