Zugنnge des Satans zum Herzen – Teil 2

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Huzaifa ibn Al-Yammân berichtete, dass der Gesandte Allâhs sagte: "Die Wirren werden den Herzen der Menschen angeboten wie die Matte Binse für Binse geflochten wird. Jedes Herz, das sie annimmt, wird mit einem schwarzen Zeichen markiert und jedes Herz, das sie ablehnt, wird mit einem weißen Zeichen markiert. So wird es zwei Arten von Herzen geben: Ein schwarzes aschgraues Herz wie eine umgewendete Kanne, das nichts Gutes erkennt und nichts Böses ablehnt, außer das, was nach seinem Belieben ist. Und ein weißes Herz wie ein weißer Stein, dem durch Wirren nie geschadet wird, solange der Himmel und die Erde existieren." (Überliefert von Muslim).

 

Wenn das Herz den Wirren der Begierden und Zweifelhaftigkeiten ausgesetzt wird, gibt es zwei Arten von Herzen:

 

Ein Herz, das die Versuchung, wenn diese ihm angeboten wird, annimmt, wie ein Schwamm, der das Wasser aufsaugt, und dann wird es mit einem schwarzen Zeichen markiert. Es fährt immer weiter fort, jede Versuchung, die ihm angeboten wird, aufzusaugen, bis es ganz schwarz und umgekehrt wird. Wenn das Herz schwarz und umgekehrt wird, wird es zwei schwerwiegenden Krankheiten ausgesetzt:

 

Erstens, dass ihm das Rechte und das Verwerfliche ähnlich erscheinen, sodass es das Rechte nicht erkennt und das Verwerfliche nicht ablehnt. Und vielleicht wird diese Krankheit so schwer, dass das Herz das Rechte für verwerflich und das Verwerfliche für gut, die Sunna für eine Neuerung in der Religion und die Neuerung in der Religion für eine Sunna, das Richtige für falsch und das Falsche für richtig hält.

 

Zweitens: Es lässt sich von seiner Neigung und nicht von dem, was der Gesandte mitgeteilt hat, leiten und folgt immer seinen Neigungen.

 

Und ein weißes Herz, in dem das Licht des Glaubens strahlt. Wenn ihm die Versuchung angeboten wird, lehnt es sie ab und weist sie zurück und wird dann immer leuchtender und strahlender.

 

Die Versuchungen, denen das Herz ausgesetzt werden kann, sind von zweierlei Art: entweder die Begierden oder die Scheinargumente. Erstere verderben die Absicht und den Willen, während Letztere das Wissen und die Glaubensgrundlage verderben.

 

Demgemäß teilen sich die Krankheiten des Herzens auch in zwei Arten: die Krankheiten der Begierden und die der Scheinargumente. Die Krankheit der Begierden wird in folgenden Worten Allâhs erwähnt: "... dann seid nicht unterwürfig im Reden, damit nicht derjenige, in dessen Herzen Krankheit ist, begehrlich wird, ..." (Sûra 33:32). Denn dem Kranken schadet die geringste Hitze oder Kälte oder Anstrengung, was dem Gesunden gewöhnlich nicht schadet. Und so ist auch das Herz: Wenn es krank ist, wird es von jeder kleinen Begierde oder vom geringsten Scheinargument beeinflusst, da es diese nicht abwenden kann, wenn sie es angreifen, während das gesunde und starke Herz dem Vielfachen an Begierden und Zweifelhaftigkeiten ausgesetzt wird; aber dank seiner Stärke und Gesundheit kann es sie zurückweisen.

 

Die Krankheiten der Zweifelhaftigkeiten oder Scheinargumente werden in folgenden Worten Allâhs des Hocherhabenen erwähnt: "In ihren Herzen ist Krankheit, und da hat Allâh ihnen die Krankheit noch gemehrt..." (Sûra 2:10). Qatâda und Mudschâhid sagten: "Damit ist der Zweifel gemeint."

 

Das sind also die beiden Arten der Krankheiten des Herzens: die Krankheiten der Begierden und die der Zweifelhaftigkeiten oder Scheinargumente. Der edle Qurân bietet Heilung von beiden Arten. Denn er enthält die deutlichen und definitiven Beweise, die zwischen dem Rechten und dem Falschen unterscheiden, und beseitigt folglich die Krankheiten der Zweifelhaftigkeiten, die das Wissen, die Vorstellungen und die Anschauungen verderben, weshalb das Herz die Dinge so sieht, wie sie wirklich sind. Der edle Qurân ist somit die wahre Heilung von den Krankheiten der Scheinargumente und Zweifelhaftigkeiten. Dies hängt jedoch davon ab, ob man ihn versteht und seine Bedeutung begreift. Wem Allâh dieses Verständnis zuteil werden lässt, der wird das Rechte und das Falsche so klar und deutlich sehen können, wie er die Nacht und den Tag sehen kann.

 

Der Qurân heilt auch von den Krankheiten der Begierden durch seine Weisheiten und schönen Belehrungen, durch Anregung und Einschüchterung, durch den Aufruf zur Enthaltsamkeit gegenüber dem Diesseits und durch die Anregung zum Jenseits, und zwar durch die vielen Gleichnisse und Geschichten, die Lehren und Lektionen aller Art enthalten. Wenn das gesunde Herz dies sieht, wendet es sich allem zu, was ihm im Diesseits und im Jenseits nutzt, und von allem ab, was ihm schadet. So liebt das Herz die Rechtleitung und hasst das Fehlgehen. Der edle Qurân beseitigt also die Krankheiten, die den Willen verderben, und so wird das Herz geheilt und folglich auch sein Wille, und es kehrt zu seiner gesunden, natürlichen angeborenen Art zurück.

 

Allâh der Erhabene sagt: "Und Wir offenbaren vom Qurân, was für die Gläubigen Heilung und Barmherzigkeit ist, ..." (Sûra 17:82). Allâh der Erhabene sagt ferner: "O ihr Menschen, zu euch ist nunmehr eine Ermahnung von eurem Herrn gekommen und eine Heilung für das, was in den Brüsten ist, eine Rechtleitung und Barmherzigkeit für die Gläubigen." (Sûra 10:57).

 

Das Herz bekommt also vom Glauben und vom edlen Qurân die Nahrung, die es stärkt und läutert. Denn sowohl das Herz als auch der Körper bedürfen der Ernährung und Erziehung, damit beide wachsen, sich bessern und sich vervollkommnen können. So wie sich der Körper nur dadurch entwickelt, indem man die passende Nahrung zu sich nimmt und sich der schädlichen Nahrungsmittel enthält, so kann sich auch das Herz nur dadurch entwickeln und vervollkommnen. Und das kann man lediglich durch den edlen Qurân erreichen. Und wenn man etwas davon auf einem anderen Weg erreicht, dann ist es zu wenig, um den Zweck zu erfüllen. Das ist auch beim Pflanzen der Fall, diese beiden Dinge sind unverzichtbar. Erst dann sagt man: Die Pflanzen sind gesund und voll gewachsen.

 

Der anbetend Dienende soll daher die Zeichen des kranken und des gesunden Herzens kennen lernen, um sich über den Zustand seines Herzens vergewissern zu können. Wenn sein Herz krank ist, dann soll er mit allen Mitteln versuchen, es zu behandeln, bevor er Allâh mit einem kranken Herzen begegnet und nicht ins Paradies eingelassen wird. Und wenn sein Herz gesund ist, dann soll er es so bis zu seinem Lebensende bewahren. Und wenn sein Herz tot ist - möge Allâh der Erhabene uns davor bewahren! -, dann soll er wissen, dass Allâh der Erhabene die Toten wieder auferweckt, wie Allâh der Gepriesene sagt: "Wisst, dass Allâh die Erde nach ihrem Tod wieder lebendig macht. Wir haben euch die Zeichen bereits klargemacht, auf dass ihr begreifen möget." (Sûra 57:17).

 

Zugänge des Satans zum Herzen – Teil 1

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