Die Freude auf Ramadân

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Der Lobpreis gebührt Allâh dem Herrn der Welten und möge Allâh unseren Propheten Muhammad sowie dessen Familie und Gefährten bis zum Jüngsten Tag in Ehren halten und ihnen Wohlergehen schenken! Und nun zum Thema:

Der Monat Ramadân nimmt eine großartige Stellung in den Herzen der Muslime ein, die Allâh den Herrn der Welten allein anbeten. Denn er repräsentiert für die Muslime hohe geistige Werte und großartige Empfindungen. Wie sollte es anders sein, da der Monat die Perlen und Vorzüge des ganzen Jahres enthält? Er enthält nämlich Barmherzigkeit, Vergebung, Rettung vor dem Höllenfeuer und die letzten zehn Tage, die die Nacht der Bestimmung enthalten; wer diese Nacht erreicht, der erreicht viel Gutes.

Dieser Monat bietet uns viele Möglichkeiten zur Freude, denn er verbindet zahlreiche großartige Anbetungshandlungen: Er ist der Monat des Fastens, des freiwilligen Gebets in der Nacht, des Almosens und anderer Arten des Guten.

Je näher dieser edle und gesegnete Monat kommt, desto sehnsüchtiger werden die Herzen der Gläubigen nach ihm und desto mehr freuen sie sich auf ihn und auf seine Nähe. Er ist gewiss eine großartige göttliche Gabe, und zwar nicht nur wegen der zahlreichen Belohnungen, die Allâh in ihm gibt, und nicht nur wegen der Rettung vor dem Höllenfeuer, sondern auch wegen der in ihm enthaltenen großartigen Lehren, die nur diejenigen gebührend schätzen, die die Weisheit hinter dem Fasten und dessen Vorteile und Auswirkungen auf das Herz, die Seele, den Körper und die ganze Gesellschaft kennen.

Der Monat Ramadân unterscheidet sich von den anderen Monaten durch folgende Punkte:

1. Vergebung der Sünden:

Es wurde von Abû Huraira berichtet, dass der Gesandte Allâhs möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken sagte: „Wer Ramadân aus dem Glauben heraus und aus der Hoffnung auf die Belohnung Allâhs fastet, dem werden seine vergangenen Sünden vergeben.“ (Überliefert von Al-Buchârî und Muslim).

Aus dem Glauben heraus bedeutet in dem Glauben, dass es wahr ist. Aus der Hoffnung auf die Belohnung Allahs bedeutet, dass man es nur für Allâh tut, und nicht, um von den Menschen gesehen zu werden.

2. In ihm werden die Tore des Paradieses geöffnet und die Tore der Hölle geschlossen:

Und das geschieht schon in der ersten Nacht dieses gesegneten Monats, wie dies in einem edlen Hadîth von Abû Huraira berichtet wurde, in dem der Gesandte Allâhs möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken sagte: „Wenn die erste Nacht im Monat Ramadân kommt, werden die Satane und widerspenstigen Dschinn in Fesseln gekettet, die Tore der Hölle geschlossen, bis kein Tor davon offen bleibt, und die Tore des Paradieses geöffnet, bis kein Tor davon geschlossen bleibt, und ein Rufer ruft auf: O Gutes Wollende, kommt näher; o Böses Wollende, lasst ab! Allâh rettet viele vor dem Höllenfeuer, und das jede Nacht.“ (Überliefert von At-Tirmidhî, und von Al-Albânî als authentisch eingestuft).

Der Hadîth erklärt mehrere Vorzüge dieses Monats.

3. In ihm ist eine der großartigsten Anbetungshandlungen:

Dies gehört zu den größten Anlässen zur Freude auf diesen Monat. In einem Hadîth von Abû Huraira wird berichtet, dass der Gesandte Allâhs möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken sagte: „Allâh sagt: Jede gute Tat, die der Sohn Adams verrichtet, ist für ihn selbst [vorteilhaft]. Nur das Fasten ist Meinetwegen und die Belohnung dafür wird nach Meinem Ermessen vorgenommen. Das Fasten ist ein Schutz; wenn also jemand von euch fastet, soll er während seines Fastentages weder Schändlichkeit begehen noch brüllen; und wenn jemand ihn beschimpft oder bekämpft, soll er sagen: Ich bin ein fastender Mensch. Bei Dem, in Dessen Hand die Seele Muhammads liegt, der Mundgeruch des Fastenden ist besser bei Allâh als der Duft von Moschus! Dem Fastenden stehen zwei Freuden bevor: Wenn er sein Fasten bricht, freut er sich über das Fastenbrechen; und wenn er seinem Herrn begegnet, freut er sich über sein Fasten.“ (Überliefert von Al-Buchârî und Muslim).

4. Der Muslim hat alles Recht, sich auf den Beginn dieses Monats zu freuen, auf die frohe Kunde, die Allâh der Hocherhabene für die Fastenden bereithält, denn es wurde von Sahl berichtet, dass der Prophet möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken sagte: „Im Paradies gibt es ein Tor, das Ar-Rayyân heißt. Durch dieses Tor werden die Fastenden eingehen und niemand sonst. Man wird rufen: Wo sind die Fastenden? Sie werden dann aufstehen und niemand außer ihnen wird dadurch hineingehen. Wenn sie eingetreten sind, wird es verschlossen und danach wird niemand mehr das Paradies hierdurch betreten.“ (Überliefert von Al-Buchârî und Muslim).

Mein lieber Bruder, der Monat Ramadân ist eine Freude für jeden Gläubigen. Der edle Gesandte möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken hat sie durch folgende Worte ausgedrückt: „Dem Fastenden stehen zwei Freuden bevor: Wenn er sein Fasten bricht, freut er sich über das Fastenbrechen; und wenn er seinem Herrn begegnet, freut er sich über sein Fasten.“ Und das ist wirklich die passende Zeit für die Freude, denn wie kommt es, dass sich der Gläubige nicht freut, während ihm ein Tor zum Paradies, ein Tor zur Vergebung seiner vergangenen und künftigen Sünden, und ein Tor zur Rettung vor dem Höllenfeuer geöffnet wurde, während der Gutes Wollende gerufen wird, dass er näher kommen soll, aufrichtig näher kommt zum Herrn der Schöpfung, und zwar mit allem, was dem Diener Erfolg im Dies- und Jenseits bringt!

Dies ist zweifellos der Wunsch jedes anbetend Dienenden und jedes Gläubigen. Warum soll sich der anbetend Dienende auf den Beginn dieses Monats nicht freuen, während ihm eine göttliche Gabe zuteilwurde, um sich vor dem Höllenfeuer zu retten und die Zufriedenheit Allâhs des Herrn der Welten zu erlangen?!

Wir bitten Allâh den Hocherhabenen, dass Er uns diesen Monat erreichen lässt, uns das Fasten und das freiwillige Nachtgebet erleichtert, dass Er uns unsere wenigen Taten annimmt und uns unsere vielen Sünden vergibt! Er ist gewiss dessen mächtig!

Möge Allâh unseren Propheten Muhammad sowie dessen Familie und Gefährten bis zum Jüngsten Tage in Ehren halten und ihnen Wohlergehen schenken, und aller Lobpreis gebührt Allâh dem Herrn der Welten.

 

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