Gewiss ist der Satan in höchstem Maße eifersüchtig auf den anbetend Dienenden, wenn dieser vor seinem Herrn steht. Deshalb versucht er ihn so gut er kann abzulenken, damit dieser getadelt anstatt gelobt wird, wenn er sich von seinem erhabenen Gebetsplatz erhebt…
Ibn Al-Qayyim sagte: „Wenn der anbetend Dienende sich zum rituellen Gebet hinstellt, ist der Satan eifersüchtig auf ihn, da jener sich dann in der erhabensten Stellung befindet, die den Satan am meisten verärgert. Dies ist das Schlimmste für ihn. Deshalb ist er sehr darauf bedacht und sehr eifrig, ihn dort nicht stehen zu lassen.“ Man kann sagen, dass der Satan im Gebet wie eine Fliege ist, sprich, wenn nach ihm geschlagen wird, kommt er zurück.
Und so kommen wir zur Aussage: Ich suche Zuflucht vor dem verfluchten Satan…
Die Schlacht des Satans mit dem anbetend Dienenden wird im rituellen Gebet heftiger. Deshalb hebt er sich immer die perfekten Lösungen aller Probleme für die Gebetszeit auf. So veranlasst er den anbetend Dienenden, an diese zu denken und sich dadurch von der Andacht im Gebet ablenken zu lassen, damit er keinen Nutzen aus dem Gebet ziehe. Im schlimmsten Fall vergisst er sogar diese Lösungen nach dem Gebet. So verliert er das Diesseits und sein Jenseits!
Ibn Al-Qayyim sagte: „Er erinnert ihn im rituellen Gebet an Dinge, an die er vor Beginn des Gebetes nicht dachte. Dies kann so weit gehen, dass er eine bestimmte Angelegenheit oder ein bestimmtes Bedürfnis unter Umständen bereits vergessen hatte, und er ihn dann im Gebet daran erinnert, um sein Herz damit zu beschäftigen und ihn von Allâh dem Glorreichen und Majestätischen abzulenken. Deshalb steht er geistesabwesend im Gebet und erhält von Allâh dem Erhabenen nicht den Zuspruch, die Würde und Nähe, wie derjenige, der sich im Gebet konzentriert und dessen Gebete von seinem Herrn dem Glorreichen und Majestätischen angenommen werden. So beendet er sein Gebet im gleichen Zustand, wie er es begonnen hatte, und seine Fehler, Sünden und sein Kummer sind durch das Gebet nicht weniger geworden. Durch das Gebet werden gewiss die Sünden desjenigen verbüßt, der die Bedingungen erfüllt, vollkommen andächtig ist sowie geistig und körperlich anwesend vor Allâh dem Erhabenen steht. Wenn dieser Mensch sein Gebet beendet, empfindet er seelische Leichtigkeit und spürt, dass ihm eine Last abgenommen wurde. Auf diese Weise erlangt er so viel Energie, Ruhe und Lebensgeist, dass er sich wünscht, das Gebet nicht beendet zu haben, da es eine Freude und Annehmlichkeit für seine Seele, ein Paradies für sein Herz und seine Erholung vom Diesseits war.“
Wie oft hat dich der Satan in der Gebetsschlacht besiegt? Und wie oft hat er dich davon abgelenkt und ist dann lachend vor Freude über seinen Sieg gegen dich davongelaufen?
Allâh der Segensreiche und Erhabene informiert uns, dass die anbetend Dienenden im Jenseits es am Tag der Auferstehung bereuen werden, dass sie dem Satan gefolgt sind: „Und der Satan sagt, nachdem die Angelegenheit entschieden ist: Gewiss, Allâh hat euch ein wahres Versprechen gegeben, und ich habe euch (etwas) versprochen, es aber dann gebrochen. Und ich hatte keine Macht über euch, außer dass ich euch gerufen habe und ihr auf mich gehört habt. So tadelt mich nicht, sondern tadelt euch selbst. Ich kann euch nicht zu Hilfe kommen, und ihr könnt mir nicht zu Hilfe kommen. Ich weise es ja von mir, dass ihr mich zuvor (Allâh) beigesellt habt. Gewiss, für die Ungerechten gibt es schmerzhafte Strafe.“ (Sûra 14:22).
Nimm dich also vor den Versprechungen des Satans und seinen falschen Zugeständnissen in Acht, denn er wird sich am Tag der Auferstehung von dir lossagen!
Ammâr ibn Yâsir sagte: „Ich hörte den Gesandten Allâhs sagen: Wahrhaftig, jemand bricht auf und ihm wurde lediglich ein Zehntel von seinem Gebet, ein Neuntel, ein Achtel, ein Siebtel, ein Sechstel, ein Fünftel, ein Viertel, ein Drittel und die Hälfte davon verzeichnet.“ (Überliefert von Abû Dâwûd, und von Al-Albânî als hasan bewertet).
Der Satan schmälert also deine Belohnung entsprechend dem Anteil, den er von deiner Andacht im rituellen Gebet nimmt. Und du bemühst dich so sehr darum, gute Taten zu sammeln! Du bereitest dich also vor, indem du deine rituelle Gebetswaschung verrichtest, deine Beschäftigungen unterlässt und zur Moschee gehst und dann verlierst du das alles auf Grund deiner Geistesabwesenheit und Gedankenspiele im Gebet!
Ibn Al-Qayyim sagte: „Nach übereinstimmender Meinung der frühen Gelehrten gilt: Dem anbetend Dienenden bleibt nur das von seinem Gebet, worauf er sich besinnt und sich mit seinem Herzen konzentriert.“ Man bekommt gute Taten entsprechend der Zeit und Anstrengung verzeichnet, in der man sich demütig im Gebet befindet. Je mehr, desto mehr, und je weniger, desto weniger.
Es ist so, als bekäme man eine bestimmte Menge gute Taten, um diese im rituellen Gebet zehn Minuten lang zu verwahren und danach zu besitzen. Verwahrt man sie zwei Minuten lang und schläft man ein, stiehlt der Satan einen Teil dieser guten Taten. Dann wacht man auf und verwahrt die verbliebenen. Schläft man dann abermals ein, beginnt der Satan sich dieser zu bedienen und so weiter, bis die zehn Minuten vorüber sind…
Einige Menschen haben die Hälfte ihrer guten Taten verloren, andere lediglich einen kleinen Teil und einigen verbleibt keine einzige gute Tat!