Zusammenarbeit ist ein Kennzeichen der Glنubigen - Teil 1

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Der Mensch ist ein soziales Wesen. Er neigt zur Gesellschaft mit anderen, um seine Interessen und seine Wünsche, dies kommt nur durch die Zusammenarbeit mit anderen zustande, wenn man als Individuum einer Gesellschaft  lebt. Die Interessen der Individuen, der Moschee, der Gemeinschaft etc. können nur in Zusammenarbeit auf der Grundlage von Frömmigkeit und demütiger Ehrfurcht gegenüber Allâh durchgesetzt werden. Mit einem einzigen Pfeil betreten eventuell drei Leute das Paradies. Wenn ihn der Erste nicht herstellt und der Zweite nicht vorbereitet, hat der Dritte nichts zu schießen. Daher benötigt man Gruppenarbeit, um das Ziel zu verwirklichen. Wenn wir die Ameisen und Bienen betrachten, sehen wir, dass es dort genauso ist. Damit wir den Honig aus der Wabe ernten können, arbeiten die Bienen in einem bestimmten Ablauf. Es gibt Königinnen, Arbeiterinnen und Drohnen. Wir können diesen Honig nicht nur durch die Arbeit der Königinnen erhalten. So muss sich der Muslim in seiner Gesellschaft mit seinen Brüdern verhalten. Es darf ihn nicht kümmern, ob sie ihn an den Anfang,  oder an die Nachhut gestellt haben. Er macht seine Arbeit auf die beste Weise und ist Allâh in allen Dingen gegenüber aufrichtig.

 

Schwache Zusammenarbeit… schwacher Verstand

Man hat festgestellt, dass die Leute, wenn sie nicht durch das Recht vereint, durch das Falsche geteilt werden. Und wenn sie das anbetende Dienen Allâhs nicht vereint, zerreißt sie die das anbetende Dienen des Teufels. Und wenn sie die Gnadenerweise des Jenseits nicht locken, ringen und streiten sie über die vergänglichen Genüsse des weltlichen Lebens. So ergeht es leider einigen unter uns heutzutage, der Eine hegt Hass gegen den Anderen. Wenn dies nicht geschieht, ist es bloß ein flüchtiges Kompliment. Der Grund dafür ist der schwache Verstand: „Du meinst, sie halten zusammen, doch ihre Herzen sind verschieden. Dies (ist so), weil sie Leute sind, die nicht begreifen.“ (Sûra 59:14).

 

Die Verbindung, die uns zu einem einzigen Körper werden lässt, ist die Verbindung des Islâm. Ohne diese sind wir wie in der Zeit der vorislâmischen Ignoranz oder noch schlimmer. Der Gesandte Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Kehrt nach mir nicht zum Kufr zurück, indem ihr euch gegenseitig die Köpfe abschlagt!“ Überliefert von Al-Buchârî und Muslim.

 

Angesichts des religiösen Zusammenhalts zerfallen die Verbindungen der Abstammung, des Nationalismus, des Patriotismus, der Parteizugehörigkeit und jeder Form des Fanatismus für falsche Werte. Allâh der Erhabene sagt: „Und haltet alle fest am Seil Allâhs und geht nicht auseinander! Und gedenkt Allâhs Gunst an euch, als ihr Feinde wart und Er dann eure Herzen zusammenführte, worauf ihr durch Seine Gunst Brüder wurdet...“ (Sûra 3:103).

 

Die Feinde liegen auf der Lauer

Wir erleben eine Epoche, in der die muslimische Gemeinschaft unterschiedlichen Bedrohungen ausgesetzt ist.

 

Wir leugnen nicht, dass die Gründe unserer Schwäche und heutigen Spaltung, die den Gegnern die Macht über uns verliehen haben, zahlreich sind. Dies alles hindert uns aber nicht daran, aktiv zu sein und uns auf einen Anfang zu konzentrieren. Unsere Differenzen hinsichtlich Meinungen, Rechtsschulen, König, Politik und persönliche Vorstellungen dürfen uns nicht daran hindern, die Brüderlichkeit im Glauben zu verwirklichen und auf der Grundlage von Frömmigkeit und demütiger Ehrfurcht gegenüber Allâh zusammenzuarbeiten. Anstatt dessen sollten wir alle diese Differenzen als Folge dieses großen ursprünglichen Problems sehen. Das Interesse der Vereinigung ist ein holistisches Interesse. Die Forderung der Religion nach Einigkeit und ihr Verbot, uns zu spalten, sind wichtiger und werden allem vorangestellt. So verhält sich, wer die Grenzen Allahs einhält und das Ausmaß der Gefahren erkennt, die seine Umma bedrohen. Das Blut eines Muslims ist gleichwertig mit dem irgendeines anderen Muslims, selbst der geringste unter ihnen befindet sich in ihrem Schutz. Sie sind eine Hand gegen ihre Gegner. Der Gesandte Allahs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Der Gläubige ist für den Gläubigen wie ein Mauerwerk. Sie halten sich gegenseitig.“ Dann verschränkte der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) seine Finger ineinander. Überliefert von Al-Buchârî und Muslim.

 

Von Abû Huraira ist überliefert, dass der Gesandte Allahs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Wer einem Gläubigen eine weltliche Sorge nimmt, dem nimmt Allâh eine Sorge des Jüngsten Tages. Und wer einer Person in Schwierigkeiten Erleichterung verschafft, dem verschafft Allâh im Diesseits und im Jenseits Erleichterung. Und wer eine Sünde eines Muslims verheimlicht, dessen Sünden verheimlicht Allâh im Diesseits und im Jenseits. Und Allâh hilft dem anbetend Dienenden, solange der anbetend Dienende seinem Glaubensbruder hilft.“ Überliefert von Muslim.

 

In einem weiteren Hadîth heißt es: „Jeder, der einen Muslim in Situationen im Stich lässt, in denen dessen Ehre verletzt und dessen Unverletzlichkeit missachtet wird, den wird Allâh dann im Stich lassen, wenn er Seine Hilfe erhofft. Und jeder, der einen Muslim in Situationen unterstützt, in denen dessen Ehre verletzt und dessen Unverletzlichkeit missachtet wird, den unterstützt Allâh dann, wenn er Seine Hilfe erhofft.“ Überliefert von Abû Dâwûd und anderen mit einer guten Überlieferungskette.

 

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