Symptome für abgestumpfte Herzen – Teil 1

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Jede Krankheit hat ihre Symptome. Durch das Erkennen dieser Symptome kann man schwere Krankheiten leicht früh entdecken. Die auffälligsten Symptome des harten Herzens sind folgende:

Gelähmte Wahrnehmung: Das harte Herz wird weder durch den Qurân geläutert noch durch die Erkenntnis von Allâhs Zeichen belebt. Der Grund dafür ist, dass die Wahrnehmung abgestumpft ist und nicht mehr funktioniert.

 

Ibn Al-Dschauzî sagte: „Als ich den Vers Sag: Was meint ihr, wenn Allâh euer Gehör und euer Augenlicht (weg)nähme und eure Herzen versiegelte, wer ist der Gott außer Allâh, der es euch zurückgeben könnte? Schau, wie Wir die Zeichen verschiedenartig darlegen! Dennoch wenden sie sich hierauf ab. (Sûra 6:46) sah, ist mir ein Hinweis aufgefallen, der mich beinahe um den Verstand gebracht hätte: wenn nämlich im Vers das Gehör und das Augenlicht selbst gemeint sind, so ist das Gehör das Instrument zur Wahrnehmung des Gehörten und das Augenlicht das Instrument zur Wahrnehmung des Gesehenen. Beide [das Gehör und das Augenlicht] leiten das Wahrgenommene an das Herz weiter, das es überdenkt und Lehren daraus zieht. Wenn das Gehör und das Augenlicht die Schöpfung wahrnehmen, werden sie an das Herz weiterleiten, dass diese die Existenz des Schöpfers beweisen, zum Gehorsam Ihm gegenüber anhalten und vor Seiner Strafe im Falle des Ungehorsams warnen.

 

Wenn damit aber das Gehör und Augenlicht gemeint sind, dann geschieht dies [die gestörte Wahrnehmung] dadurch, dass die wahrgenommenen Tatsachen wegen der Gelüste nicht mehr richtig erkannt werden. Der Mensch wird durch die Beraubung des Sinnes dieser Instrumente bestraft, und so sieht er zwar physisch, und doch ist es so, als ob er nichts gesehen hätte; er hört zwar, und doch ist es so, als ob er nichts gehört hätte. Das Herz ist gegenüber allem, was ihm schadet, wie betäubt. Es weiß nicht, was von ihm verlangt wird, es wird nicht davon beeinflusst, dass es vergänglich ist. Ihm nutzen weder die deutlichen Belehrungen noch weiß es, wo es ist, was es soll und wohin es geführt wird. Das Herz kümmert sich instinktiv um die diesseitigen Interessen, aber es macht sich keine Gedanken um den Verlust seines Jenseits, und so zieht es keine Lehre aus seinen Gefährten und Freunden, und es bereitet sich nicht auf seine Reise vor. Wir nehmen unsere Zuflucht bei Allâh dem Gepriesenen vor der Beraubung des tieferen Sinnes dieser Instrumente, denn das ist wahrhaftig das Schlimmste, was einem Menschen geschehen kann.“ (Aus Said Al-Châtir, S. 105).

 

Blind, taub und stumm: Es gehört zur Härte des Herzens, „dass es taub ist und kein Gehör für das Rechte hat, stumm ist und das Recht nicht spricht und blind ist und das Rechte nicht sieht. Die Beziehung des Herzens zum Recht ist wie die Beziehung des Ohres eines Tauben zu den Stimmen, die Beziehung der Augen eines Blinden zu den Farben und die Beziehung der Zunge eines Stummen zum Reden. Daher wissen wir, dass die richtige und wahre Taubheit, Stummheit und Blindheit die des Herzens sind und dass die anderen Sinnesorgane dem Herzen dabei folgen. Denn nicht die Augen werden blind, sondern blind werden die Herzen, die in den Brüsten sind. Dies soll keineswegs heißen, dass die Augen nicht blind werden, sondern damit ist gemeint, dass die wahre Blindheit eigentlich die des Herzens ist und dass die Blindheit der Augen im Verhältnis dazu bezüglich der Stärke und Vollkommenheit so geringfügig ist, dass man es gar nicht beachten kann.“ (Aus: Al-Dschawâb Al-Kâfî [die befriedigende Antwort], S. 82 mit Veränderung).

 

Im Folgenden behandeln wir die Einzelheiten der gelähmten Sinne der Hartherzigen

Das Gehör: Allâh beschreibt den Zustand der Islâmleugner beim Hören der Rechtleitung damit, dass sie ihre Finger in ihre Ohren stecken. Allâh nennt die Finger metonymisch für die Fingerspitzen, denn man steckt nur die Fingerspitzen in die Ohren und nicht die ganzen Finger. Aber Er gebraucht die Finger an Stelle der Fingerspitzen, um ihren übertriebenen Willen zum Stopfen ihrer Ohren auszudrücken: Sie würden den ganzen Finger hineinstecken, wenn dies möglich wäre. Falls aber ein einziges Wort des Rechts ihre Ohren erreicht, bevor sie diese zugestopft haben, und falls ein Pfeil der Güte seinen Weg zu ihnen findet, wird es von diesen verschlossenen Ohren abgewiesen.

 

Deswegen sagt Allâh der Erhabene: „... und in ihre Ohren Schwerhörigkeit...“ (Sûra 6:25). Dies bedeutet Taubheit, die sie an der Befolgung des Rechts hindert. Wenn Allâh diese Ohren von ihrer Taubheit befreite, damit die Belehrung ihre Herzen erreichen kann, würde sie diese erreichen, aber sie würde stumpfe Herzen erreichen, die kein Licht durchlassen, es sind nämlich Finsternisse, eine über der anderen, weswegen Allâh der Erhabene sagt: „Wenn Allâh von ihnen etwas Gutes gewusst hätte, hätte Er sie wahrlich hören lassen. Und wenn Er sie hätte hören lassen, so hätten sie sich dennoch widerstrebend abgekehrt.“ (Sûra 8:23).


Das erstrebte Hören ist das der Herzen, das viel höher steht als das Hören der Ohren. Denn die Sprache besteht aus Lauten und Bedeutungen und das Hören der Laute ist der Anteil der Ohren, während das Hören der Bedeutung der Anteil des Herzens ist. Wenn das Herz nicht zuhört, dann werden die Rede und deren Inhalt nicht wahrgenommen. Allâh der Gepriesene spricht den hartherzigen Islâmleugnern das Hören der Bedeutung ab, das der Anteil des Herzens ist. Er spricht ihnen nur das physische Hören der Laute zu, das der Anteil der Ohren ist. Diese Art des Hörens nutzt dem Hörenden aber nichts, vielmehr schadet es ihm, da es ein Argument gegen ihn ist.

 

Dies wird durch folgende Worte der Schriftbesitzer an unseren Propheten zusammengefasst: „... Höre!, als ob du nicht hörtest ...“ (Sûra 4:46), das bedeutet: Versuche, uns hören zu lassen, aber wir werden von dir nichts hören, denn wir leihen dir unsere Ohren, aber unsere Herzen sind woanders. Der Hartherzige hört nichts und wenn er zuhört, dann tut er dies nicht aufmerksam. Falls er jedoch einmal aufmerksam zuhört, dann begreift er nicht, und wenn er begreift, dann handelt er nicht danach, und falls er doch einmal handeln sollte, dann lässt er seinen Taten Augendienerei und Heuchelei folgen und so werden seine Taten zurückgewiesen und er wird in Irreführung und Verzweiflung enden.

 

Ist das die qurânische Bezeichnung für das Gehör der Hartherzigen, so ist ihre Beschreibung durch den Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) ähnlich, denn er sagte: „Wehe den Trichtern der Worte, wehe den Trichtern der Worte! Wehe den Beharrlichen, die wissentlich auf ihren Taten beharren!“ (Überliefert von Ahmad und von Al-Albânî als hasan eingestuft).


Ebenso wie der Trichter, worin Flüssigkeiten von einer Seite hineingehen und von der anderen herauskommen, so ist auch der Hartherzige: Seine beiden Ohren gleichen den beiden Enden des Trichters. Die Worte kommen vom rechten Ohr hinein und vom linken heraus, ohne dass etwas davon im Herzen bleibt.

 

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