Das erstaunliche Potenzial muslimischer Frauen

  • Veröffentlicht:04.01.2017
  • Kategorie:Frau
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Muslimische Frauen haben das Potenzial, der muslimischen Gemeinschaft auf vielfältige Weise Vorteile zu bringen. Die Umma leidet in dieser Zeit sehr und die muslimischen Männer und Frauen müssen sich erhobenen Hauptes den Herausforderungen stellen und den Stolz dieser Gemeinschaft wiederherstellen. Viel Arbeit ist noch zu tun und keine Zeit ist zu verschwenden. Bei näherer Betrachtung einiger Beispiele aus der Geschichte wird deutlich, welche bedeutende Rolle Frauen für das Wohl der Gesellschaft gespielt haben.

 

Die Frau als Gelehrte

 

Frauen haben die Fähigkeit zu lernen, sich in verschiedenen Fachgebieten auszuzeichnen und das angeeignete Wissen zum Wohle der Umma einzusetzen. Die Umma benötigt dringend weibliche Gelehrte, die in der Lage sind, die Frauen und die Gemeinschaft zum Guten zu führen. Möglicherweise stuft man die islâmischen Wissenschaften etwas geringer ein als andere Fachgebiete, aber es ist an der Zeit, dass die islâmischen Wissenschaften wieder ihren eigentlichen Platz einnehmen. Das schönste Beispiel weiblicher Gelehrsamkeit ist natürlich Aischa bint Abû Bakr. Es gibt eine ganz bestimmte Weisheit, die Allâh in ihr junges Alter legte, als sie den Propheten heiratete, denn sie lebte noch fünfzig Jahre nach seinem Ableben. Während seiner Lebenszeit erlangte sie das Wissen aus den zwei wichtigsten Quellen der Rechtleitung, dem Qurân und der Sunna des Propheten .

 

Nach seinem Tod verbrachte sie die nächsten fünfzig Jahre mit der Unterweisung der Menschen, der Überlieferung, dem Ermahnen und der Unterstützung anderer. Aischa ist eine von vier Personen, die mehr als zweitausend Aussprüche des Propheten überlieferten. Viele Prophetengefährten profitierten von ihren Kenntnissen. Abû Mûsa Al-Asch’ari sagte: „Wenn wir Schwierigkeiten hatten, einen Hadîth zu verstehen, brachten wir ihn zu Aischa und sahen, dass sie exakte Kenntnis darüber besaß.“

 

Sie war eine der ersten Wissenschaftlerinnen in der islâmischen Rechtslehre und eine von drei Frauen des Propheten, die den ganzen Qurân auswendig konnten. Ferner war sie eine in der Medizin bewanderte Frau, aber auch eine Pädagogin und Rhetorikerin. Im Allgemeinen spielte sie eine wichtige Rolle in der Übermittlung des Qurân und der Sunna zusammen mit einem Meer an Wissen. Sie ist ein lehrreiches Beispiel für den Beitrag, den eine muslimische Frau zum Wohle der Umma leisten kann. Wir müssen unsere jungen Frauen dazu ermuntern, zu einer Aischa der Neuzeit zu werden.

 

Die Frau als Wohltäterin

 

Die islâmische Rechtslehre erkennt die Eigentumsrechte und alle vermögensrechtlichen Befugnisse einer Frau vor und nach ihrer Heirat an. Sie ist in der Lage, nach freiem Ermessen zu handeln, ihre Vermögenswerte zu vermieten und ihr Eigentum nach Belieben zu gebrauchen, ohne dass andere sich einmischen dürfen.

 

Aus diesem Grund wurden einige muslimische Frauen sehr reich. Im Laufe der Geschichte setzten Frauen ihre Mittel für die Sache des Islâms und für das Wohl der muslimischen Umma ein. Chadîdscha bint Chuwailid ist ein schönes Beispiel für diese Art von Freigebigkeit. Sie war die erste Frau des Propheten und eine äußerst reiche Geschäftsfrau.

 

Ihre Unterstützung für den Propheten lässt sich vielfach belegen, einschließlich der finanziellen Hilfe, denn sie gab ein Großteil ihres Vermögens für seinen Aufruf zum Islâm her. Der Prophet sagte über Chadîdscha: „Sie glaubte an mich, als die Menschen mich verwarfen. Sie hielt mich für ehrlich, als die Menschen mich der Lüge bezichtigten. Und sie unterstützte mich mit ihrem Vermögen, als die Menschen mir nichts gaben.“ (Überliefert von Al-Buchârî und Muslim.)

 

Es gibt viele weitere Beispiele für Wohltäterinnen, die wir der islâmischen Geschichte entnehmen können. Fâtima Al-Fihrî (gest. 880) erbte ein beträchtliches Vermögen und nutzte es im Jahre 859 zum Bau einer Schule und Moschee in Qarawiyîn in Marokko. Diese Moschee und Schule wurde in Marokko für die nächsten tausend Jahre zum Zentrum islâmischer Gelehrsamkeit und ist dort die älteste Universität. Dieser Bau war auch gleichzeitig eine der weltweit ersten Universitäten, die akademische Abschlüsse verlieh. Maryam bint Asch-Schams (gest. 1313), Baraka bint Abdullâh (gest. 1372) und Al-Udar Al-Karîma aus dem Jemen (gest. 1360) bauten auch bedeutende Schulen und Moscheen. Banafscha Ar-Rûmiya (gest. 1008) sanierte Bagdad, ließ ihre eigene Schule bauen und gründete eine Stiftung.

 

Viele Frauen haben das finanzielle Potenzial, der Umma auf vielfältige Weise einen Nutzen zu stiften, so wie es unsere frommen Vorfahren auch taten. Die muslimische Gemeinschaft benötigt dringend Schulen, Moscheen und Wohlfahrtseinrichtungen.

 

Den muslimischen Mädchen muss der richtige Umgang mit finanziellen Werten und die Bedeutung des Spendens bereits im jungen Alter vermittelt werden. Wir müssen sie ermuntern, eine Chadîdscha der Neuzeit zu werden.

 

Muslimische Frauen haben im Laufe der islamischen Geschichte eine wichtige Rolle in der Gesellschaft eingenommen. Sie waren Ärztinnen, Pädagoginnen, Gelehrte, Wohltäterinnen, Sozialarbeiterinnen und Verwalterinnen. Sie haben dabei geholfen, das Bild des Islâms zu formen und trugen wesentlich zur islamischen Zivilisation bei. All dies geschah, während sie ihre Bescheidenheit, ihre Würde und ihre Ehre nicht verloren. Sie haben ein enormes Potenzial. Es ist an der Zeit, alle Möglichkeiten zu nutzen und dem Islâm einen würdigen Platz im Weltgeschehen zu schenken.

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