Das ideologische Fundament des Islâm: Allâh - Teil 3

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Auf Grund Seiner Barmherzigkeit erlangen wir wahres Wissen und sehen das wahre Licht. Weil Er barmherzig ist, erschafft Er uns in der schönsten Gestalt und macht uns Sonne und Mond dienstbar, mit dem Erdboden und dem Wasser, mit der Erde und den Himmeln, mit den Pflanzen und den Tieren. Er ist der Schöpfer all dieser und vieler weiterer Dinge zu unserem Nutzen und zu unserer Nutzung. Er erschafft Dinge, die uns im Diesseits dienstbar sind, und verleiht dem Menschen Würde und Intelligenz, Ehre und Respekt, da der Mensch das beste aller Geschöpfe und Gottes Statthalter auf Erden ist. Die Barmherzigkeit Gottes gibt uns Hoffnung und Ruhe, Mut und Zuversicht. Sie ermöglicht es uns, für unseren Kummer und unser Leid Abhilfe zu schaffen, unsere Schwierigkeiten zu überstehen und Erfolg und Zufriedenheit zu erlangen. Die Barmherzigkeit Gottes entlastet zweifelsohne den Bekümmerten, beruhigt den Geplagten, tröstet den Kranken, stärkt den Verzweifelten und bereitet dem Bedürftigen Annehmlichkeiten. Kurz gesagt: Die Barmherzigkeit Gottes wirkt überall, immerzu und in jedem Aspekt unseres Lebens. Einige Menschen mögen sie nicht erkennen, da sie sie für selbstverständlich erachten. Doch sie ist real und wir können sie in unserem Herzen spüren und mit unserem Verstand erfassen.

 

Der liebende, barmherzige Gott vergisst uns nie, lässt uns nicht im Stich und ignoriert nicht unsere aufrichtigen Bittgebete. Auf Grund Seiner Barmherzigkeit und Liebe zeigte Er uns den rechten Weg und sandte uns Gesandte und Lehrer, Bücher und Offenbarungen – alle zu unserer Hilfe und Leitung bestimmt. Der letzte Gesandte Gottes ist Muhammad, und das einzige im Original existierende Buch Gottes ist der Qurân. Aus den Überlieferungen Muhammads und den Lehren des Qurân erfahren wir über den vergebenden Gott. Wenn jemand eine Sünde begeht oder etwas Falsches tut, dann verstößt er gegen Gottes Gesetz, begeht Gott gegenüber ein schweres Delikt und missbraucht seine eigene Würde und Existenz. Ist er jedoch aufrichtig und möchte bereuen, bedauert seine falschen Taten, will sich Gott zuwenden, bittet Gott ehrlich um Vergebung und geht offen auf Ihn zu, dann wird Gott dies gewiss von ihm annehmen und ihm vergeben. Selbst jenen, die Gott oder Dessen Einzigkeit leugnen, wird Vergebung zugesichert, falls sie ihre fehlerhafte Gesinnung erkennen und sich vornehmen zu Gott zurückzukehren. In diesem Zusammenhang heißt es im Qurân:

 

Allâh vergibt gewiss nicht, dass man Ihm (etwas) beigesellt. Doch was außer diesem ist, vergibt Er, wem Er will. Wer Allâh (etwas) beigesellt, der hat fürwahr eine gewaltige Sünde ersonnen. (Sûra 4:48).

 

Sag: O Meine Diener, die ihr gegen euch selbst maßlos gewesen seid, verliert nicht die Hoffnung auf Allâhs Barmherzigkeit. Gewiss, Allâh vergibt die Sünden alle. Er ist ja der Allvergebende und Barmherzige. Und wendet euch eurem Herrn reuig zu und seid Ihm ergeben, bevor die Strafe über euch kommt, worauf euch keine Hilfe zuteilwerden wird. Und folgt dem Besten von dem, was zu euch von eurem Herrn (als Offenbarung) herabgesandt worden ist, bevor die Strafe plötzlich über euch kommt, ohne dass ihr merkt. (Sûra 39:53-55).

 

Gott benötigt für all diese große Gunst und Güte keine Gegenleistung von uns, da Er der Nicht-Bedürftige und Unabhängige ist. Er verlangt keine Rückzahlung von uns, da wir Ihn weder belohnen noch Seine unermessliche Gunst und Gnade einschätzen können. Er verlangt von uns dagegen lediglich, gütig, dankbar und wertschätzend zu sein, Seinen Empfehlungen zu folgen und Seinem Gesetz Geltung zu verschaffen, eine angemessene Manifestation Seiner Güte und ausgezeichneten Eigenschaften zu sein sowie Seine ehrlichen Vertreter und wahrhaften Statthalter auf Erden zu sein. Er will uns nicht versklaven, da Er Derjenige ist, Der uns Würde und Ehre verleiht. Er will uns nicht unterjochen, da Er Derjenige ist, Der uns von Furcht und Aberglaube befreit. Er will uns nicht demütigen, da Er Derjenige ist, Der uns erschafft und unseren Rang über alle anderen Geschöpfe erhöht. Alle Regeln und Vorschriften, die Er uns auferlegt, sind demnach zu unserem eigenen Nutzen und Wohl. Sie sollen uns helfen, unser Leben gemeinsam in Frieden und Gefälligkeit zu genießen, in Brüderlichkeit und Zusammenarbeit. Sie dienen dazu, in den Genuss Seiner angenehmsten Gesellschaft zu gelangen und den sichersten Zugang zu ewiger Glückseligkeit zu erlangen.

 

Es gibt verschiedene Wege, Gott zu erkennen, und es gibt viel über Ihn zu sagen. Die großartigen Wunder und eindrucksvollen Wunderwerke der Welt sind wie offene Bücher, in denen wir über Gott lesen können. Ferner kommt uns Gott Selbst zur Hilfe, und zwar durch die vielen Gesandten und Offenbarungen, die Er der Menschheit herabgesandt hat. Diese Gesandten und Offenbarungen informieren uns über alles, was wir über Gott wissen müssen. Indem wir also über die Natur nachdenken, die Worte der Gesandten hören, und die göttlichen Offenbarungen lesen, können wir äußerst überzeugendes Wissen über Gott erlangen und den geraden Weg zu Ihm finden.

 

Um diesen Teil der Erörterung abzuschließen, mögen einige repräsentative Qurân-Verse angeführt werden: Allâh bezeugt, dass es keinen Gott gibt außer Ihm; und (ebenso bezeugen) die Engel und diejenigen, die Wissen besitzen; der Wahrer der Gerechtigkeit. Es gibt keinen Gott außer Ihm, dem Allmächtigen und Allweisen. (Sûra 3:18). Allâh ist der Schöpfer von allem, und Er ist Sachwalter über alles. Ihm gehören die Schlüssel der Himmel und der Erde... (Sûra 39:62-63). Allâh macht die Schöpfung am Anfang und wiederholt sie hierauf. Dann werdet ihr zu Ihm zurückgebracht. (Sûra 30:11). Ihm gehört, wer in den Himmeln und auf der Erde ist. Alle sind Ihm demütig ergeben. Und Er ist es, Der die Schöpfung am Anfang macht und sie hierauf wiederholt; das ist für Ihn noch leichter. Er hat die höchste Eigenschaft in den Himmeln und auf der Erde, und Er ist der Allmächtige und Allweise. (Sûra 30:26-27).

 

Das ideologische Fundament des Islâm: Allâh - Teil 1
Das ideologische Fundament des Islâm: Allâh - Teil 2
 

 

 

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