Gedanken zum Respekt vor dem Alter

  • Veröffentlicht:19.07.2017
  • Kategorie:Eltern
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„Und unser Vater ist ein hochbetagter Greis.” Dieser Qurân-Vers hinterlässt einen tiefen Eindruck beim Menschen. Die wenigen Worte dieses Qurân-Verses zeichnen ein lebendes Bild vom Respekt vor dem Greisenalter und vom Benehmen der Propheten. Diese Worte sprachen die beiden Töchter des Propheten Schu'aib im Zuge ihres Gespräches mit Moses , als dieser sie fragte, warum sie dem Gedränge um den Brunnen von Madyan fernblieben.


Allâh der Gepriesene und Erhabene sagt: „Als er nun zum Wasser von Madyan kam, fand er dort eine (ganze) Gemeinschaft von Menschen, die (ihr Vieh) tränkten. Und er fand außer ihnen zwei Frauen, die (ihre Tiere) fernhielten. Er sagte: Was ist mit euch beiden? Sie sagten: Wir tränken (unsere Tiere) nicht, bis die Hirten (ihr Vieh) weggetrieben haben. Und unser Vater ist ein hochbetagter Greis“ (Sûra 28:23).

 

Es ist eine lebende Darstellung einer imposanten Szene voller Bewegung und Stimmen: man sieht eine Menschenmenge, die sich um den Brunnen drängt, zwei Frauen ziehen sich hinter dieser Menge zurück und versuchen, ihr Vieh vom Gedränge fernzuhalten, und einen kräftigen jungen Mann, der die Szene beobachtet und versucht, den beiden Frauen zu helfen. Er fragt sie, was mit ihnen sei, und voller Scham und Anstand erwidern sie: “Wir tränken (unsere Tiere) nicht, bis die Hirten (ihr Vieh) weggetrieben haben”, also erst wenn die Menge weggeht und es kein Gedränge mehr gibt. Dann führten sie als Grund an, dass sie kein Mann begleitet und sie diese Arbeit allein verrichten müssen, und zwar mit ihren Worten: „Und unser Vater ist ein hochbetagter Greis.“

 

Die Töchter bemühen sich zum Wohle ihres betagten Vaters, erdulden diese Anstrengungen um seinetwillen und halten sich vom Gedränge fern, bis die Menschenmenge auseinandergeht. Der Qurân-Vers „Und unser Vater ist ein hochbetagter Greis“, der Anstand, ihre Scham und höfliche Rede machen die Szene noch schöner und eindrucksvoller, denn diese Worte entstehen aus der Liebe, die Barmherzigkeit, Sorge und Respekt bezeugt. Diese Worte vereinen in diesem rührenden Zusammenhang und dieser beeindruckenden Situation die Rechte und den Respekt gegenüber älteren Menschen mit der aufrichtigen Sorge um den hochbetagten Vater, mit der Anständigkeit der Mädchen, die sehr angesehen sind und aus gutem Hause sind und trotzdem ausgehen, um diese Arbeit zu erledigen, und mit der starken Persönlichkeit, die aus dem Anstand, der guten Erziehung und der Intelligenz deutlich wird.

 

Dieser Dialog ist von Tugend und einem reinen Charakter begleitet, es werden keine persönlichen Interessen verfolgt. Beide Gesprächspartner benehmen sich vorbildlich. Dieses schicksalhafte Gespräch führte dazu, dass diese beiden reinen Familien durch die festesten und ehrenhaftesten Banden miteinander verbunden wurden. Und so war Moses ein vortrefflicher Ehemann, und die Tochter von Schu'aib eine vortreffliche Ehefrau und die beste Hilfe für ihren Mann bei den Schwierigkeiten auf seinem Weg und den Pflichten der göttlichen Botschaft.

 

Der Qurân-Vers “Und unser Vater ist ein hochbetagter Greis” teilt uns mit, dass es keinen Bruder gab, der diese Aufgabe hätte erledigen können. Diese Worte mit dieser Begründung deuten auf subtile Weise auf reifen und großartigen Charakter hin. All diese edlen Gefühle entspringen aus der Liebe, die zur Konsequenz hat, auf den Geliebten angemessen zu hören. In diesem Fall ist es der Gehorsam gegenüber dem alten Vater. Aus diesen genannten Gründen hat dieser Vater das größte Anrecht auf Fürsorge, Pflege, Mitleid und darauf, seinen Rechten möglichst Genüge zu leisten. Wer solch erhabene Charaktereigenschaften hat und über einen derartigen Anstand verfügt, der tut dies nicht nur für den eigenen Vater, sondern behandelt jeden alten Menschen so und sieht in ihm den eigenen Vater, so dass Respekt, Hochachtung und – wenn nötig – auch Fürsorge in ihm aufkeimen.

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