Das rituelle Gebet - Teil 9

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Allgemeine Anmerkungen zum Gebet

 

Wie bereits erwähnt, sollten das Gemüt des Muslims stets mit dem Gedenken Gottes und die Zunge mit dem Aussprechen von Lobpreisungen und der Verherrlichung Gottes beschäftigt sein. Neben den bereits erwähnten Gebetsarten gibt es viele weitere Anlässe, zu denen der Prophet Muhammad das Gebet nachdrücklich empfahl. Zu diesen Anlässen zählen folgende:

 

1. Lang anhaltender strömender Regen.
2. Dürre und Regenknappheit.
3. Mond- oder Sonnenfinsternisse.

 

Zu diesen Anlässen ist der Muslim gut beraten, so viele Gebetseinheiten und so lange er möchte zu beten.

 

Zu anderen Anlässen äußert er bestimmte Worte, ohne sich der beschriebenen gewöhnlichen Gebetsform zu bedienen. Mit diesen Worten drückt er Gott gegenüber Dankbarkeit aus, Wertschätzung für Seine Gunsterweise, Hoffnung auf Ihn und Verlass auf Seine Hilfe, Gedenken Seiner und Bitten um Seine Barmherzigkeit. Zu diesen Anlässen zählen:

 

1. Geburt.
2. Eheschließung.
3. Zeitpunkt des Zu-Bett-Gehens und Aufstehens.
4. Verlassen des Hauses und Rückkehr.
5. Betreten und Verlassen der Toilette.
6. Antritt einer Reise oder das Betreten einer Stadt.
7. Reiten oder Fahren.
8. An-Bord-Gehen auf ein Schiff.
9. Notlagen.
10. Blick in ein Spiegelglas oder in einen Spiegel.
11. Zeitpunkt nach dem Baden oder der Gebetswaschung.
12. Erhalt der ersten Erntefrüchte.
13. Friedhofsbesuche.

 

Zu all diesen Anlässen ist der Muslim gut beraten, Gotts mit angemessenen und passenden Formulierungen zu gedenken und damit seine Gefühle und Nachdenklichkeit auszudrücken.


 
Für diese Anlässe gibt es bestimmte Gebete. Man kann jedoch auch beliebige Worte verwenden, die einem bekannt sind, solange man damit Gott lobpreist und Seiner gedenkt. Im Folgenden gibt es einige weitere konkrete Beispiele, die als geeignetes Muster verwendet werden sollten:

 

Vor dem Essen oder Trinken sagt man:

 

„Bi-smi-llâh!“
Dies bedeutet: „Im Namen Gotts!“
Nach einer Mahlzeit sagt man:
„Al-Hamdu-li-llâhi-lladhî at'amanâ wa saqânâ wa dscha'alanâ Muslimîn!“
Dies bedeutet:
„Der Lobpreis gebührt Gott, der uns gespeist und getränkt und zu Muslimen gemacht hat!“

 

Beim Krankenbesuch sagt man:

 

„Adhhibi-l-ba's Rabba-n-nâs wa-schfi Anta As-Schâfî; lâ Schifâ'a illâ schifâ`uk schifâ`an lâ yughâdiru Saqamâ!“
„Nimm das Leid hinfort, o Herr der Menschen! Und heile! Du bist der Heiler. Es gibt keine Heilung außer der Heilung, die Du gewährst; gewähre Genesung, die kein Leiden zurücklässt!“

 

Die Fâtiha (Die Eröffnende oder Al-Hamd)
„Bi-smi-llâhi-r-Rahmâni-r-Rahîm
Al-hamdu-li-llâhi-rabbi-l-'Âlamîn   
Ar-Rahmâni-r-Rahîm
Mâliki Yaumi-d-Dîn
Iyâka na'budu wa iyâka nasta'în
Ihdina-s-Sirâta-l-mustaqîm
Sirâta-lladhîna an'amta 'alaihim, ghairi-l-maghdûbi 'alaihim wa la-d-dâllîn (Amîn).”
Dies kann wie folgt übersetzt werden:
Im Namen Allâhs, des Allerbarmers, des Barmherzigen.
(Alles) Lob gehört Allâh, dem Herrn der Welten,
dem Allerbarmer, dem Barmherzigen,
dem Herrscher am Tag des Gerichts.
Dir allein dienen wir, und zu Dir allein flehen wir um Hilfe.
Leite uns den geraden Weg,
den Weg derjenigen, denen Du Gunst erwiesen hast, nicht derjenigen, die (Deinen) Zorn erregt haben, und nicht der Irregehenden!

 

Der Erste Teil des Taschahhud

 

At-tahiyyâtu li-llâhi wa-s-salawâtu wa-t-taiyyibât
As-Salâmu 'alaika ayyuha-n-nabiyyu wa rahmatu-llâhi wa barakâtuh
As-Salâmu 'alaina wa 'alâ 'ibâdi-llâhi-s-sâlihîn
Aschhadu al-lâ ilâha illa-llâh
wahdahû lâ scharîka lah
Wa aschhadu anna Muhammadan 'abduhu wa rasûluh.”
Dies kann wie folgt übersetzt werden:
„Alle Ehrerweisungen, Gebete und alle guten Worte gehören Allâh.
Friede sei mit dir, o Prophet, und die Barmherzigkeit Allâhs und Seine Segnungen!
Friede sei mit uns und den rechtschaffenen Allâh anbetend Dienenden!
Ich bezeuge, dass es nichts Verehrungswürdiges gibt außer Allâh, Dem Einzigen, Der keine Teilhaber hat,
und ich bezeuge, dass Muhammad Sein Dieneranbetend Dienender und Gesandter ist.“

 

(Dieser Teil wird in jedem aus drei oder vier Gebetseinheiten bestehenden Gebet nach der zweiten Gebetseinheit rezitiert.)

 

Der zweite Teil des Taschahhud

 

„Allâhumma salli 'alâ Muhammadin wa 'ala âli Muhammad
Kamâ sallaita 'ala Ibrâhîma wa 'ala âli Ibrâhîm
Wa Bârik 'ala Muhammadin wa 'ala âli Muhammad
Kamâ bârakta 'ala Ibrâhîma wa 'ala âli Ibrâhîm
Fi-l-'âlamîna innaka Hamîduu Madschîd!“
Dies kann wie folgt übersetzt werden:
„O Allâh, erhebe die Erwähnung Muhammads und der Familie Muhammads,
wie Du die Erwähnung Abrahams und der Familie Abrahams erhoben hast!
Und segne Muhammad und die Familie Muhammads,
wie Du Abraham und die Familie Abrahams gesegnet hast!
In den Welten bist Du wahrhaftig der Preiswürdige, der Ruhmreiche!“

 

(Die beiden Teile des Taschahhud werden in der letzten Gebetseinheit zum Abschluss eines jeden Gebets rezitiert. Dem Ende des zweiten Teils folgen die Friedensgrüße, mit denen das Gebet beendet wird. Der zweite Teil wird im Bestattungsgebet nach dem dritten Takbîr allein verrichtet.)

 

Kurze Textstellen aus dem Qurân

 

(a) Bi-smi-llâhi-r-Rahmâni-r-Rahîm
Qul huwa-llâhu Ahad
Allâhu-s-Samad
Lam yalid wa lam yûlad
wa lam jakun lahu kufuwan ahad.”
Dies kann wie folgt übersetzt werden:
Im Namen Allâhs, des Allerbarmers, des Barmherzigen
Sag: Er ist Allâh, ein Einer,
Allâh, der Überlegene.
Er hat nicht gezeugt und ist nicht gezeugt worden,
und niemand ist Ihm jemals gleich. (Sûra 112).

 

„Bi-smi-llâhi-r-Rahmâni-r-Rahîm „Wa-l 'Asr
Inna-l-insâna lafî chusr
Illa-lladhîna âmanû wa 'amilu-s-sâlihâti wa tawâsau bi-l-haqqi wa tawâsau bi-s-sabr!“
Dies kann wie folgt übersetzt werden:
Im Namen Allâhs, des Allerbarmers, des Barmherzigen
Beim Zeitalter!
Der Mensch befindet sich wahrlich in Verlust,
außer denjenigen, die glauben und rechtschaffene Werke tun und einander die Wahrheit eindringlich empfehlen und einander die Standhaftigkeit eindringlich empfehlen. (Sûra 103).

 

Eine kurze Textstelle dieser Art wird in den beiden ersten Gebetseinheiten nach der Fâtiha rezitiert. In der dritten und vierten Gebetseinheit gibt es außer der Fâtiha keine Rezitation.

 

Es gibt viele kurze und einfache Textstellen im Qurân. Jeder Muslim sollte sich darum bemühen, so viele Textstellen wie möglich auswendig zu lernen. Er sollte außerdem die Anweisungen des Qurân lesen und studieren. Das Qurân-Lesen stellt an sich eine hochstehende Anbetungsform und eine fruchtbare Sitzung der Ergebenheit dar.


Das rituelle Gebet - Teil 8
Das rituelle Gebet - Teil 1


 

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