Widersprüchlichkeit der Atheisten - Teil 2

5808 1849

Der Mensch kann ohne ein Ziel in diesem Leben nicht leben. Deswegen ist jeder Mensch in diesem Leben mit der Verwirklichung seines Zieles beschäftigt, aber es sind zahlreiche, widersprüchliche und vergängliche Ziele. Ein Schüler hat das Ziel, die Prüfung zu bestehen, ein Beamter hat das Ziel, in seinem Beruf vorwärts zu kommen, ein Geschäftsmann hat das Ziel, mehr Gewinn zu erzielen, ein Forscher verfolgt das Ziel, in seinem Spezialgebiet hervorragende Ergebnisse zu erreichen, damit sie verbreitet werden und ihm Berühmtheit und Ansehen bringen, ein Politiker hat das Ziel, ein angesehenes Amt in seinem Land zu bekleiden und so weiter. Aber wenn jeder von ihnen mit sich allein ist und über seine wirkliche Zukunft nachdenkt, wird er sich fragen: Und dann? Was noch? Was kommt dann nach dem Tod? Wie kann man sich darauf vorbereiten? Wenn diese Fragen einige Menschen bedrängen, versuchen sie, sich abzulenken und sich mit kurzfristigen Zielen zu beschäftigen.

 

Während dieser Atheist also nur behauptet, dass der Glaube keinen Nutzen hat, gehen einige andere Atheisten noch weiter, indem sie behaupten, dass die Religion der Grund für das meiste Übel in der Welt sei. Dawkins z. B. zählt die Kriege zu den schlimmen Folgen der Religion, wie den arabisch-israelischen Krieg, den Afghanistan-Krieg, den Irland-Krieg und andere Kriege. Zu diesen üblen Folgen zählt er auch den Terrorismus und Fanatismus. Er widmete ein ganzes Kapitel für die Aufzählung der weltweiten protestierenden Reaktionen der Muslime auf die dänischen Muhammad-Karikaturen. Dabei wiederholt Dawkins wie in seinen anderen Werken die Einwände seiner atheistischen Vorgänger gegen die Religion.

 

Solche soll man daran erinnern, dass die beiden größten Weltkriege, in denen so viele Menschen ums Leben gekommen sind wie in keinem anderen Krieg in der Menschheitsgeschichte, nichts mit irgendeiner Religion zu tun hatten, sondern von westlichen säkularen Staaten geführt wurden, und dass die Sowjetunion damals sogar von einer atheistischen kommunistischen Partei regiert wurde.

 

Ferner soll man sie daran erinnern, dass die Besetzung vieler Länder der Welt durch die westlichen Kolonialmächte eigentlich wirtschaftliche und expansionistische Interessen hatte und die Religion dabei grässlich missbraucht wurde.

 

Man soll sie drittens daran erinnern, dass solche Kriege, die nicht religiös motiviert sind, in der ganzen Menschheitsgeschichte bekannt waren. Haben sich denn die arabischen Stämme vor dem Islâm nicht heftig bekämpft, und zwar ohne jegliche religiöse Motive?

 

Viertens soll man sie darauf hinweisen, dass nicht alle Religionen, auch wenn sie alle an die Existenz des Schöpfers glauben, auf diesem Glauben beruhen, denn der Glaube an einen Schöpfer führt als Erstes dazu, dass man zum Ergebnis kommt, dass dieser Schöpfer allein angebetet werden soll. Die meisten bekannten Religionen in der Welt außer dem Islâm sind aber in gewisser Hinsicht polytheistisch und machen Allâh den Erhabenen nicht zur Quelle ihrer Gesetzgebung. Daher ist es nicht logisch, die Handlungen dieser Religionen als den Maßstab zu betrachten, mit dem man die Existenz des hocherhabenen Schöpfers beurteilt. Wie kommt das, wo doch diese Religionen verschiedene Gesetzgebungen haben und in den Angelegenheiten der Glaubensgrundsätze so unterschiedlich sind, dass sie sich bekämpfen und anfeinden?

 

Und so betonen wir nochmals unsere schon erwähnte Ansicht, dass der Glaube an die Existenz des Schöpfers die Grundlage der wahren Religion ist. Und da die Araber, zu denen der Prophet Muhammad (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) geschickt wurde, unter allen Völkern am meisten an Allâh als Schöpfer, Versorger, Leben- und Tod-Spendenden glaubten, machte die Botschaft Muhammads diesen Glauben zur Grundlage ihres einladenden Aufrufs zur alleinigen Anbetung Allâhs. Diese übergeordnete Stellung des Glaubens an den Schöpfer ist also der Grund dafür, dass wir ihm so viel Bedeutung beimessen.

 

Fünftens sagen wir denjenigen, die die Existenz des Schöpfers unter dem Vorwand leugnen, dass die Religionen die Ursache des meisten Übels in der Welt sind: Meint ihr etwa, dass in der ganzen Welt Frieden herrschen wird, wenn alle Menschen in der Welt die Existenz des Schöpfers und des Jenseits leugnen, wo die Gutes Tuenden belohnt und die Übeltäter bestraft werden, und dass alle Menschen in Brüderlichkeit, Eintracht und Toleranz zusammenleben, dass keiner einen anderen angreift und niemand Verlangen nach dem Besitz eines anderen haben wird? Ist das denn nicht übertriebene Naivität und ein offensichtlicher Trugschluss? Erwartet nicht jeder Vernünftige, dass eher das Gegenteil stimmt?


Widersprüchlichkeit der Atheisten - Teil 1

 

 

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