Den edlen Prophetengefährten Hassân ibn Thâbit ibn Al-Mundhir Al-Ansârî nannte man auch den Dichter des Gesandten Allâhs. Seine Beinamen waren Abû Abdurrahmân, Abû Al-Walîd und Abû Al-Husâm. Er war ein Meister unter den Dichtern. Seine Gedichte wurden in der Zeit vor dem Islâm sehr geschätzt. Abû Ubaida sagte über ihn: „Hassân hat den anderen Dichtern gegenüber drei Vorzüge: Er war der Dichter der Ansâr in der Zeit vor dem Islâm, der des Propheten zur Zeit der Prophetenschaft und der des ganzen Jemen im Islâm.“
Der Prophet brachte ihm ein Rednerpodest in die Moschee, auf dem er die Gedichte vortrug. Er sagte: „Allâh unterstützt Hassân mit dem heiligen Geist (d.h Gabriel) in dem, womit er den Gesandten Allâhs verteidigt!“ Überliefert von Ahmad und At-Tirmidhî.
Da die Götzendiener über den Islâm und den Propheten spotteten, sagte er zu ihm: „Spotte [über die Götzendiener] und der Engel Gabriel ist mit dir!“ Überliefert von Al-Buchârî.
Er sagte ihm ferner: „Spotte über die Quraisch, denn das ist für sie härter als der Schuss eines Pfeils!“ Überliefert von Imam Muslim.
Von Âischa (möge Allah mit ihr zufrieden sein) ist überliefert: „Als Hassân den Propheten darum bat, die Quraisch zu verspotten, fragte dieser: Und was ist mit meiner Abstammung? Er entgegnete: Bei Allâh, ich werde dich aus ihnen herausziehen, wie ein Haar aus dem Teig herausgezogen wird!“ Überliefert von Al-Buchârî.
Der Prophet sagte zu ihm: „Geh zu Abû Bakr, denn er kennt die Vorfahren des Volkes [Quraisch] besser als du!“ Hassân pflegte dann zu Abû Bakr zu gehen, um von ihm ihre Vorfahren zu erfahren. Als die Quraisch das Spottgedicht von Hassân über sie hörte, sagten sie: „An diesem Gedicht hat sicherlich Ibn Abû Quhâfa [Abû Bakr] teil!“ Hassân spottete über Abû Sufyân folgendermaßen:
„Du hast über Muhammad gespottet und ich habe darauf geantwortet. Bei Allâh ist die Abrechnung dafür.
Du hast über einen Reinen, Frommen, der wahren Religion Folgenden, von Allâh als vertrauenswürdig Erklärten gespottet, dessen Charakter Treue widerspiegelt.
Mein Vater, meine Mutter und meine Ehre sind der Ehre Muhammads ein Schutz vor euch.“
Hassân beschrieb den Propheten folgendermaßen:
„Wenn seine Stirn im Dunkel erscheint, leuchtet sie gleich brennendem Licht.
Wer könnte so sein wie Ahmad, der Wahrheit folgend und den Nichtmuslim warnend?“
Umar kam vorbei, als er in der Moschee Gedichte vortrug. Er sagte: „Trägst du so ein Gedicht in der Moschee des Gesandten Allâhs vor?“ Hassân entgegnete: „Ich habe Gedichte vorgetragen, als in ihr jemand saß, der besser ist als du.“ Da schwieg Umar. Überliefert von Al-Buchârî und Imâm Muslim.
Man sagte zu Hassân: „Deine Gedichte sind im Islâm schwach geworden, o Abû Al-Hussâm.“ Er sagte: „Der Islâm verbietet die Lüge. Und das Gedicht wird durch die Lüge ausgeschmückt. Das gute Gedicht baut auf übertriebenen Beschreibungen und unrechtmäßigen Ausschmückungen auf. Dies alles sind Lügen.“ Hassân verstarb zur Zeit des Kalifen Alî im Alter von 120 Jahren. Sechzig davon verbrachte er in der vor-islâmischen Zeit der Ignoranz und sechzig im Islâm.