Die Aufgabe der Moschee zurückrufen - Teil 2

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Die Moschee muss als Gemeindezentrum fungieren, wozu sie schon immer bestimmt war, gemäß dem Umfang der Bedürfnisse und Fähigkeiten der Menschen. Dem Zuständigkeitsbereich der Moschee und deren Nebengebäuden sollten so viele der zahlreichen religiösen, sozialen, erzieherischen und fürsorglichen Rollen und Funktionen wie möglich zugeschrieben werden. Viele andere Funktionen und Rollen werden unvermeidbar auf andere soziale Institutionen verteilt. Einige mehr und andere weniger. Gemeinsam mit diesen anderen sozialen Institutionen und Einrichtungen muss die Moschee bei der Umwandlung und Wiederbelebung der muslimischen Gesellschaften richtungsweisend sein. Die Moschee wird eine institutionelle Vereinigung anführen, die alle Segmente und Schichten der Gesellschaft repräsentiert. Daraus geht hervor, dass weder die Moschee als Institution selbst noch die anderen sozialen Institutionen isoliert von der Moschee in der Lage sind, die Glückseligkeit der Muslime und der islâmischen Gesellschaft wiederzubeleben. 

 

Die Moschee und andere Institutionen müssen gemeinsam auf das Allgemeinwohl der Muslime hinarbeiten. Sie sollten keine ideologische und konzeptuelle Zweiteilung untereinander akzeptieren. Sie sollten eher das gleiche Weltbild, die gleiche Sichtweise und die gleiche Aufgabe haben, wobei ihre jeweiligen Verfahren und Strategien unterschiedlich sein werden. Sie sollten nicht gegenseitig im Widerspruch stehen, wobei der eine den anderen zu schwächen oder zu zerstören versucht. Sie dürfen sich zudem gegenseitig nicht verschwören und zu übertreffen versuchen. Gewiss muss das gleiche Beziehungsmuster von den zwei einflussreichsten Gruppierungen der Gesellschaft angenommen und befolgt werden: Die Gelehrten und die Herrscher, die grundsätzlich für nahezu alle Institutionen, Gremien und Einrichtungen in der Gesellschaft verantwortlich sind. Alles andere als dieses Szenario würde Schwäche und eine Katastrophe für alle bedeuten.

 

Außerdem müssen Moscheen dazu ermächtigt werden, die Melder und Vernichter aller religiösen und kulturellen abwegigen Glaubensvorstellungen, Traditionen und Erneuerungen zu werden. Die ganze Gesellschaft, angetrieben und angeführt von der Macht und dem Charisma der Institution Moschee, muss diesen Tendenzen und deren Protagonisten, die Anzeichen der Neigung zur Schaffung, Praktizierung und Unterstützung derartig abscheulicher Glaubensvorstellungen und Bräuche aufweisen, entschlossen entgegentreten. Alles in der islâmischen Gesellschaft, sei es innerhalb oder außerhalb des Geltungsbereichs der Moschee, wird der Autorität der Moschee unterworfen – das heißt der Autorität, die sie verkörpert, sprich der Autorität des Islâm. Von der Moschee entspringen sie alle auf die eine oder andere Weise, und zu ihr kehren sie für die Überprüfung und Bestätigung ihrer Identitäten, Gesittung und Bräuche zurück.

 

Gewiss ist der Gott der Moschee auch der Gott von allem anderen. Muslime können nicht Allâh in der Moschee anbeten, jedoch außerhalb andere Götter, Gottheiten oder Götzen anbeten oder verehren. Gleichermaßen können Muslime nicht die Weltanschauung, Prinzipien und Werte des Islâm in der Moschee propagieren oder für das höchste Gut halten, jedoch außerhalb andere Weltanschauungen, Prinzipien und Werte befürworten und für das höchste Gut halten. Muslime können nicht in ihren Moscheen Gläubige und Allâhs anbetend Dienende sein, jedoch außerhalb beispielsweise Materialisten und Selbstverherrlicher beim Handeln, Genussmenschen in Freizeit und Unterhaltung, Betrüger und Aufschneider in den Massenmedien, extreme Karrierestreber in der Bildung und Individualisten und Narzisten zu Hause sein. Im Islâm müssen das Leben in seiner Gesamtheit als anbetendes Dienen und die ganze Erde als Moschee betrachtet werden. Ein Muslim muss sich in all seinen weltlichen Beschäftigungen lediglich als ein seinen Schöpfer und Herrn Allâh anbetend Dienenden sehen.

 

Wenn die Moschee nicht als Gemeindezentrum dient und schlimmer noch wenn die Institution Moschee in eine institutionelle ideologische Konfrontation mit anderen Institutionen verwickelt wird, dann werden die Macht und der Wille der Menschen schlussendlich gemindert und ihr Hauptaugenmerk diffus werden. Lebenskämpfe werden ihren transzendentalen und ontologischen Sinn und ihre Bedeutung verlieren und zu gänzlich alltäglichen und belanglosen Routinen werden. Die Menschen, besonders die Kinder und die Jugendlichen, werden verwirrt hinsichtlich dessen, welcher ideologischen Einstellung man beipflichten und welche man unterstützen soll: der Einstellung der Moschee oder der Einstellung der anderen Institutionen. Als wahrscheinliche, jedoch unmögliche und sinnlose Handlungsweise werden viele Menschen versuchen, die Elemente der bestehenden ideologischen Gegensätzlichkeit oder Streitigkeit zwischen der Institution Moschee (Islâm) und den anderen Ideologien und Weltanschauungen zu verbinden. Ohnehin schon gefährlich, wird ein derartiger Kraftakt jedoch lediglich die spirituelle und mentale Verwirrung und Störung der Menschen mehren, was wiederum zu ernsthaftem Zweifeln, zu Angst und zu vollständiger Ablehnung und Zurückweisung führen kann, da Wahrheit und Falschheit sowie Licht und Dunkelheit nicht in Einklang gebracht oder verschmolzen werden können.

 

Ein Hinweis auf die ideale Beziehung zwischen der Moschee und ihren Idealen und zwischen den anderen weltlichen Angelegenheiten, die in anderen sozialen Institutionen verkörpert werden, wird in folgendem Qurân-Vers gegeben: „Sag: Wenn eure Väter, eure Söhne, eure Brüder, eure Gattinnen und eure Sippemitglieder, Besitz, den ihr erworben habt, Handel, dessen Niedergang ihr fürchtet, und Wohnungen, an denen ihr Gefallen findet, euch lieber sind als Allâh und Sein Gesandter und das Abmühen auf Seinem Weg, dann wartet ab, bis Alâh mit Seiner Anordnung kommt! Allâh leitet das Volk der Frevler nicht recht.“ (Sûra 9:24).

 

 

Alle Institutionen, Einrichtungen und Gremien in der islâmischen Gesellschaft müssen im Geist folgender Worte Allâhs zusammenarbeiten: „… Helft einander zur Güte und Gottesfurcht, aber helft einander nicht zur Sünde und feindseligem Vorgehen, und fürchtet Allâh! Allâh ist streng im Bestrafen.“ (Sûra 5:2).

 

In diesem Sinn wird vom Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) überliefert: „Das Gleichnis der Gläubigen in gegenseitiger Liebe, Zuneigung und Mitgefühl ist das eines Körpers; wenn ein Glied davon schmerzt, dann schmerzt der ganze Körper wegen Schlaflosigkeit und Fieber.“ (Muslim).

 

Er (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte ferner: „Ein Gläubiger ist für einen anderen Gläubigen wie ein Bauwerk, dessen Teile sich gegenseitig stützen.“ Der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) verschränkte darauf die Finger seiner Hand ineinander (während er dies sagte). (Al-Buchârî).

 

Die Aufgabe der Moschee zurückrufen - Teil 1

 

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