Einheit der Muslime - Teil 2

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b) Wenn Menschen miteinander über eine Angelegenheit streiten, dann sollen sie alles vor Allâh und Seinen Gesandten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) (den Qurân und die Sunna) bringen. Und sie müssen dies tun, bevor sie nach einer anderen Lösung suchen, denn eine andere Lösung ist kein Gehorsam gegenüber Allâh und Seinem Gesandten. Rafî ibn Chadîdsch (ein Gefährte des Propheten) sagte: „Der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) verbot uns etwas, was zwar nützlich für uns wäre, doch der Gehorsam gegenüber Allâh und Seinem Gesandten ist angemessener für uns.“ Er äußerte dies, weil Allâh der Allerhöchste sagt: „Weder für einen gläubigen Mann noch für eine gläubige Frau gibt es, wenn Allâh und Sein Gesandter eine Angelegenheit entschieden haben, die Möglichkeit, in ihrer Angelegenheit zu wählen. Und wer sich Allâh und Seinem Gesandten widersetzt, der befindet sich ja in deutlichem Irrtum.“ (Sûra 33:36).

 

Wenn es zum Streit kommt, dann sollen wir diesen vor Allâh und Seinen Gesandten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) bringen. Allâh der Allerhöchste sagt im Qurân: „O die ihr glaubt, gehorcht Allâh und gehorcht dem Gesandten und den Befehlshabern (oder: den Verantwortlichen) unter euch! Wenn ihr miteinander über etwas streitet, dann bringt es vor Allâh und den Gesandten, wenn ihr wirklich an Allâh und den Jüngsten Tag glaubt. Das ist am besten und am ehesten ein guter Ausgang.“ (Sûra 4:59)

 

Immer wenn es zur Zeit des Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) einen Streit gab, gingen die Menschen zum Propheten, damit dieser zwischen ihnen richte, und sie empfanden keinerlei Groll in ihren Herzen und fügten sich vollständig. Nachdem der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) verstorben war, waren es die Gelehrten unter den Prophetengefährten , wie Abdullâh ibn Mas'ûd, Ibn Abbâs, Mu'âdh usw. Die zweite und dritte Generation nach dieser fragte die Erben des Gesandten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) … die Religionsgelehrten des Islâm. Diese Gelehrten sind nicht lediglich Leute, die ein wenig Wissen über den Islâm besitzen. Es sind Leute, die das Wissen, die Frömmigkeit und die Angewohnheiten vom Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) erbten. Und sie folgten dem Weg der Prophetengefährten und nicht ihren eigenen Gelüsten.

 

c) Allâh der Allerhöchste ordnet uns an, nicht dem Weg der Leute der Schrift vor uns, also der Juden und der Christen, zu folgen, sondern stattdessen der Offenbarung Allâhs, dem Qurân und der Sunna. Wenn man im Westen lebt, dann ist es sehr einfach, in unserer Religion für das Wohlgefallen anderer Kompromisse einzugehen und dabei zu denken, dass man Da'wa macht, was die wichtigste Aufgabe der Leute ist, die für muslimische Gemeinden verantwortlich sind. Unsere Aufgabe ist es, die Wahrheit in der schönsten Weise zu übermitteln, ohne die Botschaft zu verdrehen oder beim Weg des Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) Abstriche zu machen! Das Ziel ist nicht, die Einzelheiten zu diskutieren, sondern vielmehr diesen Richtlinien beizupflichten und sich immer auf sie zu beziehen!

 

d) Einer der Hauptgründe für Uneinigkeit unter muslimischen Gemeinden ist, dass einige Leute, die nicht dazu befähigt sind, die Religion zu lehren und über sie zu sprechen, dies dennoch mit vollem Eifer tun. Ich stelle die Absichten nicht in Frage. Wir sollten immer positiv über andere denken. Es geht um die Richtigkeit dessen, was gesagt wird. In der Religion des Islâm gibt es keine Heiligen. Keiner Person außer dem Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) darf ohne Wenn und Aber gefolgt werden. Vielmehr müssen wir mit Wissen reden, für das wir viele Jahre mit Lernen verbracht haben. Wir sollen jeden und jedermanns Fachgebiet respektieren! Ein Arzt soll derjenige sein, der über gesundheitsbezogene Themen spricht, und nicht ein Ingenieur und vice versa. Noch wichtiger als unsere körperliche Gesundheit ist unsere Religion. Wir können die Wahrheit nicht automatisch erkennen, vielmehr müssen wir sie zuerst studieren! Denn Angelegenheiten der Offenbarung gehen mit Dingen einher, die Menschen mit ihren eigenen Augen nicht sehen. Sie müssen sich lediglich dem fügen, was Allâh von ihnen verlangt. In einem Hadîth Qudsî sagt Allâh: „O Meine anbetend Dienenden! Ihr alle seid irregeleitet, außer diejenigen, die Ich rechtleite. Deshalb bittet Mich um Rechtleitung und Ich werde euch rechtleiten!“ (Sammlung authentischer Hadîthe von Muslim).

 

Ohne dass wir unser Ego in die Schranken weisen, auf unseren Knien in den Häusern Allâhs sitzen und nach Wissen in der Religion streben, können wir dies niemals erlangen. Das Wissen in der Religion kann nicht auf Sitzbänken in Universitäten gelehrt von Nicht-Muslimen oder nicht-praktizierenden Muslimen erlangt werden, sondern vielmehr von Gelehrten, die sowohl Wissen als auch demütige Ehrfurcht vor Allâh besitzen. Sie lehren in Allâhs Häusern … den Moscheen. Studierende des Wissens verbringen Jahre damit, auf ihren Knien in den Moscheen zu sitzen, und erlangen von diesen erfahrenen Gelehrten sowohl Wissen als auch Benehmen. Diese erfahrenen Gelehrten taten jahrelang dasselbe und lernten von den früheren Generationen – eine verbundene Kette von Gelehrten, die bis zum Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) zurückreicht. Es war die Gepflogenheit der Muslime, ihre Gelehrten wegen des Wissens in der Religion, das sie besaßen, zu respektieren, wenngleich die Menschen niemandem außer dem Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) blind folgen sollen. Doch diese Gelehrten erklärten den Menschen den Weg des Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken). Mu'âdh sagte: „Außer für folgende drei Dinge würde ich mich nicht nach dem Diesseits sehnen: Das Nachtgebet, an einem heißen Sommertag zu fasten und mich auf meinen Knien zwischen die Gelehrten in den Versammlungen des Wissens zu drängen.“

 

Die Aufgabe des zum Islâm Aufrufenden, Imâms usw. besteht darin, die Worte der Gelehrten wiederzugeben und nicht Dinge selbst zu interpretieren, indem diese Kette von Gelehrten, die bis zum Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) zurückreicht, respektiert werden soll!

 

Wir müssen dem Wissen über die Religion gegenüber demütig sein, weil es das beste Wissen ist, da es die Interpretation der Worte des Allerhöchsten, … Allâhs, ist! Und die Deutung des beliebtesten Geschöpfes … des Propheten Muhammad (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken).

 

Wenn wir diese Prinzipien einhalten, dann wird alles gut … so Allâh will. Möge Allâh uns rechtleiten, um die Wahrheit zu sehen und gemäß dieser zu handeln!

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