Die Absicht ist die Grundlage jeder Handlung

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Der Gesandte Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Die Taten richten sich nur nach den Absichten und für jedem steht nur zu, was er beabsichtigte! Derjenige, dessen Hidschra also zu Allâh und Seinem Gesandten war, dessen Hidschra war zu Allâh und Seinem Gesandten. Und derjenige, dessen Hidschra des Diesseits wegen war, um sich an ihm zu bereichern, oder wegen einer Frau, um sie zu heiraten, dessen Hidschra war folglich für das, dessentwegen er die Hidschra durchführte.“ (Al-Buchârî und Muslim).

Viele Gelehrte begannen Bücher mit diesem Hadîth. Imâm Al-Buchârî () beginnt sein Hadîth-Buch (Sahîh Al-Buchârî) mit diesem Hadîth und erklärt, dass jede Tat, die verübt wird, ohne Allâhs Wohlgefallen anzustreben, ungültig ist und nicht belohnt wird.

Man kann sagen, dass sich die ganze Religion um diesen Hadîth dreht. Imâm As-Schâfi’î () sagte: „Dieser Hadîth stellt ein Drittel allen Wissens dar.“

Muslimische Gelehrte sind hinsichtlich der Grenzen der Aussage des Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken): „Die Taten richten sich nur nach den Absichten.“ unterschiedlicher Meinung. Viele der späteren Gelehrten sind der Meinung, dass die Grenze ist, dass die Tat durch die Absicht ordnungsgemäß oder zulässig verrichtet wird. Damit ist gemeint, dass eine vorgeschriebene Handlung einer Absicht bedarf. Was gewohnheitsmäßige Taten wie essen, trinken, bekleiden usw. betrifft, so bedürfen diese keiner Absicht.

Einige sagen, „Taten“ muss hier in seiner Allgemeingültigkeit verstanden werden. Deshalb ist nichts davon ausgenommen. Andere überliefern, dass dies die Aussage der Mehrheit ist, womit die Mehrheit der frühen Gelehrten gemeint ist.

Dies findet sich in den Aussagen Ibn Dscharîr At-Tabarîs, Makkî ibn Abû Tâlib und anderer früherer Gelehrten (). Imâm Ahmad () sagte: „Es gefällt mir, dass es für jede Tat, wie etwa beten, fasten, spenden oder irgendeine rechtschaffene Tat, eine Absicht gibt, die der Tat vorausgeht. Der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: Die Handlungen basieren auf den Absichten. Und dies gilt für jede Angelegenheit.“

Fadl ibn Ziyâd () sagte: „Ich fragte Abû Abdullah [das heißt Imâm Ahmad ()], wie die Absicht einer Tat sein sollte. Er () sagte: Wenn man beabsichtigt eine Tat zu verrichten, soll man sich auf sich selbst konzentrieren, damit man es nicht der Menschen wegen (das heißt mit Prahlerei) tut.“

Es ist möglich, dass die Grenzen der Aussage „Die Handlungen basieren auf den Absichten“ darin bestehen, dass die Tat entsprechend der Absicht fehlerfrei oder fehlerhaft ist oder angenommen, abgelehnt, belohnt oder nicht belohnt wird. Dementsprechend setzt uns diese Aussage über die islâmische Norm hierzu in Kenntnis: Das Korrekte oder Inkorrekte der Handlung stimmt mit dem Korrekten oder dem Inkorrekten der Absicht überein. 

Die darauffolgende Aussage des Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) „und für jeden ist das, was er beabsichtigte“ setzt darüber in Kenntnis, dass man für seine Tat nichts bekommen kann außer das, was man beabsichtigte. Wenn man also Gutes beabsichtigte, bekommt man Gutes. Wenn man Schlechtes beabsichtigte, dann bekommt man Schlechtes. Diese zweite Aussage (des Hadîthes) wiederholt nicht nur die erste, da die erste Aussage darauf hinweist, dass das Gute oder Korrupte der Tat entsprechend der Absicht ist, die notwendig ist, damit diese Tat existiert. Die zweite Aussage weist darauf hin, dass die Belohnung für die Tat einer Person entsprechend ihrer guten Absicht ist und dass die Bestrafung für ihre Tat entsprechend ihrer schlechten Absicht ist.

Die wissenschaftliche Definition des Wortes „Absicht“

1. Um zwischen verschiedenen Arten der Anbetung unterscheiden zu können. Wie beispielsweise zwischen dem Mittags- und dem Nachmittags-Gebet oder zwischen dem Fastenmonat Ramadân und anderen Fastenanlässen oder zwischen Anbetungshandlungen und Gewohnheitshandlungen wie etwa dem Baden auf Grund ritueller Unreinheit und dem Baden zum Zwecke der Sauberkeit.

2. Um zu unterscheiden, für wen oder was die Tat verrichtet wird: Ist sie für Allâh allein, für jemand anderen außer Allâh oder für Allâh und andere neben Ihm?

Die Bedeutung von „Absicht“ in der Sprache des Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) und der rechtschaffenen Vorfahren wurde allgemein verwandt, um die Bedeutung „Wollen“ zu übertragen. Im Qurân wird das Wort „wollen“ oft gebraucht, um eine Absicht zu beschreiben, wie beispielsweise in Allâhs Worten: „… Unter euch gibt es manche, die das Diesseits wollen; unter euch gibt es aber auch manche, die das Jenseits wollen…“ (Sûra 3:152). 

Er sagt ferner: „Wer immer das diesseitige Leben und seinen Schmuck will …“ (Sûra 11:15).

Er sagt weiterhin: „Halte dich geduldig zurück zusammen mit denen, die ihren Herrn morgens und abends anrufen, im Begehren nach Seinem Angesicht. Und deine Augen sollen nicht über sie hinwegsehen, indem du den Schmuck des diesseitigen Lebens begehrst! …“ (Sûra 18:28).

Manchmal wird „Absicht“ mit dem Wort „Trachten“ beschrieben, wie beispielsweise in den Worten Allâhs: „Sondern (er handelt) im Trachten nach dem Angesicht seines höchsten Herrn.“ (Sûra 92:20). 

Und: „… Und ihr gebt nur im Trachten nach Allâhs Angesicht aus…“ (Sûra 2:272). 

Hinsichtlich der zweiten Bedeutung von Absicht gibt es zahlreiche Beispiele aus der Sunna und den Aussagen der rechtschaffenen Vorfahren. Um einige zu erwähnen:

Der Gesandte (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Die Menschen werden gemäß ihren Absichten versammelt werden.“ (Ibn Mâdscha).

Er (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte ferner: „Die Menschheit wird gemäß ihren Absichten wieder auferstehen.“ (Muslim). 

Ein anderer Hadîth besagt: „Die auf dem Schlachtfeld Getöteten werden wahrhaftig gemäß ihren Absichten wieder auferstehen!“ (Ibn Abû Ad-Dunyâ).

Der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte weiterhin: „Demjenigen, dessen Sorge das Diesseits ist, wird Allâh dessen Angelegenheit zunichtemachen und Armut zwischen seine beiden Augen legen. Er wird von der Welt nichts bekommen, außer das, was für ihn geschrieben war. Demjenigen, dessen Absicht das Jenseits ist, wird Allâh dessen Angelegenheit für ihn erfassen und Zufriedenheit in sein Herz legen, und die Welt wird bereitwillig zu ihm kommen.“ (Ibn Mâdscha).

Zaid As-Schâmî () sagte: „Gewiss mag ich es, für alles, was ich tue, eine Absicht zu fassen, selbst beim Essen und Trinken.“

Sufyân At-Thaurî () sagte: „Ich bin mit nichts Schwierigerem umgegangen als mit meiner Absicht, da sie sich ständig ändert.“

Ibn Al-Mubârak () sagte: „Vielleicht wird eine kleine Tat durch ihre Absicht groß gemacht, und vielleicht wird eine große Tat durch ihre Absicht klein gemacht.“

Die drei obengenannten Aussagen sind von Ibn Abû Ad-Dunyâ in seinem Buch Die Aufrichtigkeit und die Absicht berichtet.

Imâm Ahmad () sagte, dass die Religion auf drei Hadîthen basiert:

1. „Die Handlungen basieren einzig und allein auf der Absicht.“ (Al-Buchârî und Muslim).

2. „Wer auch immer in dieser unserer Angelegenheit etwas einführt, was nicht dazu gehört, so wird dies abgelehnt.“ (Muslim).

3. „Das Erlaubte ist eindeutig und das Verbotene ist eindeutig.“ (Al-Buchârî und Muslim).

Der Islâm lehrt uns, gute Taten zu verrichten, uns von verbotenen Taten fernzuhalten und bei zweifelhaften Angelegenheiten stehen zu bleiben. Dies alles wird durch zwei Dinge perfektioniert:

Die Taten müssen in richtiger Weise gemäß den Lehren des Islâm mit dem Streben nach dem Wohlgefallen Allâhs verrichtet werden.

Fudail ibn Iyâdh () sagte über die Worte Allahs „Er, Der den Tod und das Leben erschaffen hat, damit Er euch prüfe, wer von euch die besten Taten begeht…“ (Sûra 67:2):

„Wer ist aufrichtig und genau darin? Wenn die Tat aufrichtig und fehlerhaft ist, so wird sie nicht angenommen. Ebenso wird sie nicht angenommen, wenn sie fehlerfrei und nicht aufrichtig ist. Sie wird nur dann angenommen, wenn sie sowohl aufrichtig als auch fehlerfrei ist. Sie ist aufrichtig, wenn sie um Allâhs willen, und fehlerfrei, wenn sie gemäß den Lehren des Islâm durchgeführt wird.“ 

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