Die Offenbarung Allâhs des Erhabenen - Teil 2

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Art und Weise der Offenbarung Allâhs des Erhabenen an Seine Engel:

Dem ehrwürdigen Qurân ist zu entnehmen, dass Allâh zu Seinen Engeln spricht, und zwar gemäß den Worten des Erhabenen: „Und als dein Herr zu den Engeln sagte: Ich bin dabei, auf der Erde einen Statthalter einzusetzen, da sagten  sie: Willst Du auf ihr etwa jemanden einsetzen, der auf ihr Unheil stiftet ...“ (Sûra 2:30). Und den Worten des Erhabenen: „Als dein Herr den Engeln eingab: Gewiss, Ich bin mit euch. So festigt diejenigen, die glauben!...“ (Sûra 8:12). Die Offenbarung Allahs an Seine Engel besteht darin, dass Allah spricht und die Engel hören.

Wie Allâh der Erhabene Seinen Gesandten das Wissen vermittelte:

Die Offenbarung Allâhs des Erhabenen an Seine Gesandten erfolgte durch Mittler und ohne Mittler. Die Offenbarung durch Mittler erfolgte durch den Engel Gabriel (Friede sei mit ihm), und zwar auf eine der beiden folgenden Arten:

Die erste Art bestand darin, dass der Engel wie eine Glocke dröhnend zum Gesandten kam, und dies fiel dem Gesandten Allâhs Muhammad (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) am schwersten. Die laute Stimme bewirkt Aufmerksamkeit. So bereitet sich die Seele mit all ihren Kräften auf die Aufnahme der Wirkung dieser Stimme vor. Wenn die Offenbarung zum Gesandten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) auf diese Weise herabkam, sammelte er seine Kräfte, um sie zu empfangen, auswendigzulernen und zu verstehen.

Die zweite Art besteht darin, dass der Engel zum Gesandten in der Gestalt eines Mannes kommt. Diese Art ist einfacher als die erste, denn sie ist sowohl dem Sprecher als auch dem Zuhörer genehm. Der Gesandte des Prophetentums hat hierbei ein vertrauliches Verhältnis zum Gesandten der Offenbarung und findet in ihm die gleiche Ruhe, die ein Mensch bei einem anderen Menschen findet.

Beide Arten sind in der folgenden Frage von Al-Hârith ibn Hischâm (!) an den Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) erwähnt: „O Gesandter Allâhs! Wie kommt die Offenbarung zu dir?“ Der Gesandte Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Manchmal kommt sie zu mir wie das Dröhnen einer Glocke, und dies ist für mich die schwerste Art. Gabriel verlässt mich, wenn ich alles, was er gesagt hat, in meinem Gedächtnis bewahrt habe. Manchmal erscheint der Engel vor mir in der Gestalt eines Mannes und spricht zu mir, und ich bewahre in meinem Gedächtnis, was er gesagt hat.“

Zur Offenbarung ohne Mittler gehört Folgendes: 

1. Das gute Traumgesicht während des Schlafes: Âischa sagte: „Das Erste, womit die Offenbarung an den Gesandten Allâhs begann, war das gute Traumgesicht während des Schlafs; er hat keinen Traum gesehen, der sich nicht wie das Morgenlicht bewahrheitet hat.“

Dies war eine Vorbereitung des Gesandten Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) dafür, dass die Offenbarung zu ihm in wachem Zustand kommt. Diese Art betrifft nicht den Qurân, denn er wurde gänzlich geoffenbart, als der Prophet wach war.

Zu den Beweisen dafür, dass das gute Traumgesicht während des Schlafes eine Art Offenbarung an die Propheten ist, der man folgen muss, gehört die Begebenheit mit dem engen Freund Abraham (Friede sei mit ihm), denn er sah im Schlaf, dass er seinen Sohn opfert. Der Qurân informiert über diese Begebenheit in den folgenden Worten des Erhabenen: „Da verkündeten Wir ihm einen nachsichtigen Jungen. Als dieser das Alter erreichte, dass er mit ihm laufen konnte, sagte er: O mein lieber Sohn, ich sehe im Schlaf, dass ich dich schlachte. Schau jetzt, was du (dazu) meinst. Er sagte: O mein lieber Vater, tu, was dir befohlen wird. Du wirst mich, wenn Allâh will, als einen der Standhaften finden. Als sie sich beide ergeben gezeigt hatten und er ihn auf die Seite der Stirn niedergeworfen hatte, riefen Wir ihm zu: O Ibrâhîm, du hast das Traumgesicht bereits wahr gemacht. Gewiss, so vergelten Wir den Gutes Tuenden. Das ist wahrlich die deutliche Prüfung. Und Wir lösten ihn mit einem großartigen Schlachtopfer aus. Und Wir ließen für ihn (den Ruf) unter den späteren (Geschlechtern lauten): Friede sei auf Ibrâhîm! So vergelten Wir den Gutes Tuenden. Er gehört ja zu Unseren gläubigen Dienern.“ (Sûra 37:101-111). Wäre dieses Traumgesicht keine Offenbarung, der man folgen muss, hätte Abraham (Friede sei mit ihm) keine Vorbereitungen getroffen, um seinen Sohn zu opfern, was er auch hätte durchführen müssen, wenn Allâh ihm keinen Ersatz gewährt hätte. Das gute Traumgesicht beschränkt sich nicht nur auf die Gesandten. Es kann auch den Gläubigen widerfahren, wird jedoch nicht als Offenbarung betrachtet. So heißt es in einem Hadîth: „Vom Prophetentum bleibt nichts mehr übrig außer den frohen Botschaften. Jemand fragte: Und was sind die frohen Botschaften? Er erwiderte: Die guten Traumgesichter.“

2. Die göttliche Rede hinter einem Schleier in wachem Zustand und ohne Mittler: 

Dies geschah mit dem Propheten Allâhs Moses (Friede sei mit ihm). Der Erhabene sagt: „Als nun Mûsâ zu Unserer festgesetzten Zeit kam und sein Herr zu ihm sprach ...“ (Sûra 7:143). Er sagt ebenso: „... Und zu Mûsâ hat Allah unmittelbar gesprochen.“ (Sûra 4:164). Es ist auch belegt, dass Allâh zu unserem Propheten Muhammad sprach, und zwar während der Nachtreise und dem Aufstieg in die Himmelssphären, als er in die Himmelssphären hinaufstieg und sein Herr zu ihm sprach. Die obigen Arten der Offenbarung erwähnt Allâh der Erhabene in den folgenden Worten: „Und es steht keinem menschlichen Wesen zu, dass Allâh zu ihm spricht, außer durch Eingeben (von Offenbarung) oder hinter einem Vorhang oder indem Er einen Boten sendet, der (ihm) dann mit Seiner Erlaubnis (als Offenbarung) eingibt, was Er will. Gewiss, Er ist Erhaben und Allweise.“ (Sûra 42:51).

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