Lächle und entbiete den Friedensgruß

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„As-Salâmu alaikum! (Der Friede sei mit euch)“ begann ich begeistert mit einer neuen Freundin am Telefon zu sprechen. „Wa alaikum … (Seufzen) … as-Salâm (teilnahmsloses Seufzen)“ war die Antwort. „Subhâna-llâh!“, dachte ich. Ich bin so begeistert, mit ihr zu sprechen, doch sie scheint äußerst gelangweilt oder verausgabt zu sein. Hatte sie einen schlechten Tag? Habe ich etwas falsch gemacht? Will sie nicht mit mir sprechen?

Nachdem ich sie besser kennen gelernt hatte, erkannte ich, dass ihre Antwort nichts mit mir oder ihrem Tag zu tun hatte; sie ist einfach naturgemäß eine extrem ruhige und gefasste Person.

Diese Erkenntnis war motivierend. Es bedeutete, dass ihr fehlender sichtbarer oder hörbarer Enthusiasmus nichts mit mir zu tun hatte. Ich musste es nicht persönlich nehmen. Ich konnte weiterhin anrufen. Allerdings macht nicht jeder diese Erkenntnis – vor allem wenn es in der Moschee zu Schwierigkeiten kommt.

Wie viele von uns haben eine Moschee zum ersten Mal oder zum hundertsten Mal betreten und nicht ein einziges freundliches Gesicht angetroffen? Wie viele von uns haben versucht, jemandem den Friedensgruß zu entbieten, der im Gebetsraum an uns vorbeiging und wurden lediglich ignoriert, herablassend angestarrt oder bekamen eine hastige, teilnahmslose Antwort? Wie viele von uns haben schon beschlossen, dass sie nie wieder in eben diese Moschee zurückkehren wollen, und zwar wegen all der unfreundlichen Gesichter?

Der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „O ihr Menschen! Verbreitet den Friedensgruß, ernährt die Hungrigen, pflegt die Verwandtschaftsbande und betet [nachts], während die Leute schlafen, und ihr werdet in Frieden ins Paradies eingehen!“ (At-Tirmidhî). Und er (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) wurde nach den besten Taten gefragt und antwortete: „Die Hungernden speisen und denjenigen, die ihr kennt, sowie denjenigen, die ihr nicht kennt, den Friedensgruß entbieten.“ (Al-Buchârî und Muslim).

Erinnerst du dich an das eine Mal, als jemand, den du nicht kanntest, mit diesem starken Lächeln auf dich zukam … und dann genau an dir vorbeilief, damit er die Person direkt hinter dir enthusiastisch begrüßt? Stell dir vor, du wärest in dieser Weise begrüßt worden … insbesondere wenn man die Person nicht kennt! Und dann, wenn man danach gefragt werden würde, ob man diese Person kennt, würde er oder sie antworten: „Du bist mein Bruder/meine Schwester im Islâm!“ Wie würdest du dich dabei fühlen? Willkommen? Besonders? Akzeptiert? Stell dir die Belohnung dieser Person vor, die dich spüren lässt, dass du dazugehörst!

Wir rufen in unseren Gemeinden ständig zur Einheit auf. Wir rufen dazu auf, weltweit gemeinsam gegen Unterdrückung vorzugehen, doch was tun wir, um dabei zu helfen, Gemeinschaftsbande mit den Leuten in unseren eigenen Ortschaften zu pflegen? Was tun wir, um dabei zu helfen, unsere Beziehungen zu stärken, damit wir – so Allâh will – im Aufruf zur Gerechtigkeit vereint sind?

Lest die Weisheit des Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken): „Ihr werdet das Paradies erst betreten, wenn ihr glaubt. Und ihr werdet erst (vollkommen) glauben, wenn ihr euch gegenseitig liebt: Verbreitet den Friedensgruß untereinander!“ (Muslim). Sich einander zu lieben ist mit dem Friedensgruß verbunden! Wenn wir uns wirklich vereint fühlen wollen, um unserer Umma zu helfen - dann lasst uns mit dem beginnen, was der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) uns angewiesen hat – lasst uns den Friedensgruß verbreiten!

Außerdem können das Grüßen mit dem Friedensgruß und das Zusammenkommen mit anderen Gläubigen ein Mittel zur Vergebung unserer Sünden sein! Lasst uns darum bemüht sein, zusätzlich zu all dem Wangenküssen eine gesegnete Sunna zu etablieren – eine Sunna, durch die – so Allâh will – unsere Sünden vergeben werden!

Der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) teilte uns mit: „Wenn sich zwei Muslime treffen und die Hände schütteln, dann werden ihre Sünden vergeben, bevor sie auseinandergehen.“ (Abû Dâwûd).

Beobachtet euch das nächste Mal selbst, wenn ihr jemanden trefft und ihr automatisch dieses Umarmen und Wangenküssen praktiziert (1, 2, 3, 4 … 7 Mal? Jeder tut es auf eine andere Weise)! Schüttelt ihr jemals die Hände? Lasst uns zusätzlich zum Verbreiten all dieser körperlichen Zuneigung damit beginnen, uns die Hände zu reichen, in der Hoffnung, dass die Verbindung unserer Hände die Tilgung unserer Sünden sein wird!

Letztlich ist es wichtig, während man den Friedensgruß verbreitet, sich einer wichtigen Fiqh-Regel bewusst zu sein, die den gesegneten Gruß begleitet. Allâh sagt: „Und wenn euch ein Gruß entboten wird, dann grüßt mit einem schöneren (zurück) oder erwidert ihn. Gewiss, Allâh ist über alles ein Abrechner.“ (Sûra 4:86).

Wir sollten den Gruß zumindest mit einem gleichwertigen erwidern oder sogar mit einem schöneren zurückgrüßen.

Es ist eine Pflicht, jemandem, der einen gegrüßt hat, den Gruß zu erwidern, und es ist eine gesegnete Sunna, zuerst zu grüßen. Der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) teilte uns sogar mit: „Derjenige, der Allâh am nächsten steht, ist derjenige, der andere zuerst grüßt.“ (Abû Dâwûd).

Wer außer Allâh der Hocherhabene weiß, wer Ihm am Nächsten steht? Lasst uns darum wetteifern, zu diesen Nahestehenden zu gehören! Lasst uns versuchen, die Ersten zu sein, die den Friedensgruß entbieten!

Lasst uns mit Allâhs Barmherzigkeit diejenigen sein, die den Menschen dazu verhelfen, sich zu fühlen, als würden sie zur Moschee zurückeilen wollen, weil sie spüren, dass sie wahrhaftig ihr Zuhause ist!

Lasst uns lächeln, Hände schütteln und allen, die wir sehen, aufrichtige und herzliche Friedensgrüße entbieten! Möge Allâh dies durch Seine Barmherzigkeit zu einem Mittel machen, uns friedvoll ins Paradies eingehen zu lassen!

 

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