An-Nawawî sagte bei seiner Erklärung der Sammlung authentischer Hadîthe von Muslim: „Seine Worte (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken): Ich bin der Fürst der Nachkommen Adams am Tag der Auferstehung, der Erste, dessen Grab sich öffnet, der erste Fürbittende und der Erste, dem die Fürbitte gewährt wird. Al-Harawî sagte: Der Fürst (Sayyid) ist derjenige, der sein Volk im rechten Handeln übertrifft.“ Andere sagten: „Der Fürst ist derjenige, an den sich die Leute bei Schicksalsschlägen und Schwierigkeiten halten, er leitet sie, nimmt ihre Last auf sich und befreit sie davon.“ Am Tag der Auferstehung: Obwohl er ihr Oberhaupt im Diesseits und im Jenseits ist, lautet der Grund für die Beschränkung auf den Tag der Auferstehung, dass sein Vorzug am Tag der Auferstehung jedem Menschen offenbar wird, niemand wird dies dann noch leugnen oder aus Trotz abstreiten. Im Diesseits hingegen leugnen ihn die Herrscher der Islâm-Leugner und die Führer der Polytheisten. Die Gelehrten sagten: „Der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sprach die Worte Ich bin das Oberhaupt der Nachkommen Adams nicht aus Prahlerei. Vielmehr wies er die Prahlerei in einem anderen bekannten Hadîth neben dem von Muslim überlieferten von sich: Ich bin ohne Prahlerei der Fürst der Nachkommen Adams. Er sagte dies aus zwei Gründen. Der erste Grund ist, dass er den folgenden Worten Allâhs des Erhabenen Folge leistet: Und was die Gunst deines Herrn angeht, so erzähle (davon). (Sûra 93:11). Der zweite Grund ist, dass dies Teil der Verkündung ist, die er seiner Umma übermitteln musste, damit sie dies weiß, daran glaubt, danach handelt und ihn (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) gemäß seinem Rang würdigt, so wie Allâh der Erhabene sie angewiesen hat. Dieser Hadîth gilt als ein Beweis für seine Bevorzugung (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) vor allen Geschöpfen, denn die Auffassung der Sunniten ist, dass die Menschen, gemeint sind natürlich die Allâh gehorchenden und frommen, besser als die Engel sind, und dass der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) besser als die Menschen und alle übrigen Geschöpfe ist. Den Hadîth Bevorzugt nicht einige Propheten vor anderen! kann man (in diesem Kontext) unter fünf Gesichtspunkten erklären: Erstens: Der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte dies, bevor er wusste, dass er der Fürst der Nachkommen Adams ist. Als er dies erfuhr, teilte er dies mit. Zweitens: Er hat dies aus gutem Benehmen und aus Bescheidenheit gesagt. Drittens: Das Verbot gilt für den Vorzug auf Kosten der nicht Bevorzugten. Viertens: Das Verbot gilt für den Vorzug, der zum Streit und zum Aufruhr führt. Letzteres geht aus dem bekannten Anlass dieses Hadîthes hervor. Fünftens: Das Verbot bezieht sich darauf dem Prophetentum selbst etwas vorzuziehen, denn das Prophetentum selbst ist bei manchen nicht besser oder schlechter. Vielmehr bezieht sich die Vorzüglichkeit eines Propheten auf dessen Eigenschaften und andere Vorzüge. Man muss an die Bevorzugung einzelner Propheten glauben, weil Allâh der Erhabene sagt: Dies sind die Gesandten; einige von ihnen haben Wir vor anderen bevorzugt... (Sûra 2:253). Und Allâh weiß es am besten!“
Der Vorzug des Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) vor den anderen Gesandten wird durch viele seiner Eigenschaften bestätigt, von denen wir einige erwähnen, die im Qurân und in der Sunna stehen:
Allâh der Allmächtige und Majestätische bewahrt das ihm geoffenbarte ehrwürdige Offenbarungsbuch (den Qurân) – im Gegensatz zu allen anderen Offenbarungsbüchern. So sagt der Erhabene: „Gewiss, Wir sind es, die Wir die Ermahnung offenbart haben, und Wir werden wahrlich ihr Hüter sein.“ (Sûra 15:9). Bei den anderen Offenbarungsbüchern hingegen überließ Allâh ihren Besitzern die Verantwortung der Bewahrung. So sagt der Erhabene: „Gewiss, Wir haben die Tora hinabgesandt, in der Rechtleitung und Licht sind, womit die Propheten, die sich (Allâh) ergeben hatten, für diejenigen, die dem Judentum angehören, walten, und so auch die Leute des Herrn und die Gelehrten, nach dem, was ihnen von der Schrift Allâhs anvertraut worden war und worüber sie Zeugen waren...“ (Sûra 5:44).
Er ist das Siegel der Propheten und Gesandten. Der Erhabene sagt: „Muhammad ist nicht der Vater irgendjemandes von euren Männern, sondern Allâhs Gesandter und das Siegel der Propheten...“ (Sûra 33:40).
Er zeichnet sich dadurch aus, dass er zu allen Menschen geschickt wurde. Der Erhabene sagt: „Segensreich ist Derjenige, Der Seinem Diener die Unterscheidung offenbart hat, damit er für die Weltenbewohner ein Warner sei.“ (Sûra 25:1).
Zu den Besonderheiten des Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) im Jenseits gehört Folgendes:
Er ist der Besitzer der lobenswerten Rangstellung (Al-Maqâm Al-Mahmûd) am Tag der Auferstehung. Der Erhabene sagt: „Und (einen Teil) der Nacht, verbringe ihn damit, zusätzlich für dich. Vielleicht wird dich dein Herr zu einer lobenswerten Rangstellung erwecken.“ (Sûra 17:79). Ibn Dscharîr At-Tabarî sagte: „Die meisten Exegeten sagten: Dabei handelt es sich um die Stellung des Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken), die er ob der Fürbitte am Tag der Auferstehung hat, damit ihnen ihr Herr in ihrer schwierigen Lage an diesem Tag Erleichterung verschafft.“ (Tafsîr Ibn Kathîr, Bd. 5, S. 103).
Er ist gemäß dem obigen Hadîth der Fürst der Schöpfung.
Er ist der Erste, der mit seiner Umma am Tag der Auferstehung den Sirât (die Brücke über der Hölle) überquert. Al-Buchârî überlieferte diesbezüglich einen langen von Abû Huraira überlieferten Hadîth, indem Folgendes steht: „Ich werde der erste Gesandte sein, der mit seiner Umma den Sirât überquert.“ (Kapitel Der Gebetsruf in Al-Buchârî, S. 764, fehlt i.d. deutschen Ausgabe). Zu den deutlichen Beweisen dafür, dass er der beste Prophet ist, gehört, dass zunächst kein Prophet Fürsprache einlegt und jeder die Menschen an einen anderen Propheten verweist, bis sie Jesus an Muhammad (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) verweist und dieser sagt: „Ich bin dazu bereit.“ Dann legt er für alle Fürbitte ein. So danken ihm die Ersten, die Letzten, die Propheten und die übrigen Geschöpfe dafür.
In den Qurân-Versen und in den authentischen Hadîthen sind viele seiner Besonderheiten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) überliefert. Wir können in diesem kurzen Artikel nicht alle erwähnen, doch gibt es genügend Bücher über dieses Thema.
Siehe das Buch Chasâis Al-Mustafâ salla Allâhu alaihi wa sallam baina-l-Ghuluww wa Al-Dschafâ von As-Sâdiq ibn Muhammad (S. 33-97)!
Zusammenfassung: Wir bevorzugen unseren Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) vor anderen Propheten und Menschen aufgrund der hierüber überlieferten Beweise. Doch wahren wir auch die Rechte aller Propheten und Gesandten, glauben an sie und würdigen sie. Und Allâh der Erhabene weiß es am besten!