Kampf gegen drei Feinde

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Ibn Al-Qayyim () sagt im Vorwort seines Werkes Al-Wâbil As-Sayyib: „Wahrhaftig! Allâh der Hocherhabene erschafft diesen Menschen, wählt ihn unter den anderen Geschöpfen, macht sein Herz zum Gegenstand Seiner Schätze an Glauben, Monotheismus, Aufrichtigkeit, Zuneigung, Scham, Verherrlichung und Kontrolle und macht Seine Belohnung, wenn der Mensch sich diesen zuwendet, die vollkommenste und beste Belohnung, nämlich das Sehen Seines Gesichtes, das Erlangen Seines Wohlgefallens und Seine Nachbarschaft in Seinem Paradies. 

Trotzdem prüft Allâh den Menschen mit Begierde, Angst und Unachtsamkeit. Er prüft ihn auch mit seinem Feind Iblîs, der ihn nicht verlässt. Er kommt zu ihm durch die Tore, die seiner Seele und seiner Naturveranlagung gehören. So neigt seine Seele zu ihm, denn er bringt der Seele, was sie liebt. So verbündet sich Iblîs mit der Seele des Menschen und dessen Neigung gegen diesen: Es sind Drei, die Gewalt haben und Anweisungen geben. Sie weisen also die Gliedmaßen dazu an, ihre Bedürfnisse zu erfüllen, wobei die Gliedmaßen ein Gehorsam leistendes Instrument sind. So können sie nur Folge leisten. Dies ist sowohl die Angelegenheit dieser Drei als auch die Angelegenheit der Gliedmaßen. Sie leisten diesen Drei Gehorsam, was und wohin sie befehlen. Dies stellt den Zustand des Menschen dar.

Die Weisheit Allâhs des Allmächtigen und Allbarmherzigen erfordert, dass Er dem Menschen andere Helfer und andere Hilfe gewährt, durch die er diese Widersacher bekämpft, die ihn vernichten wollen. So schickte Er ihm Seinen Gesandten, offenbarte diesem Sein Offenbarungsbuch und stärkt ihn mit einem edlen Engel, der seinem Feind, nämlich dem Satan, entgegentritt. Wenn der Satan also dem Menschen etwas anweist, gibt ihm der Engel die Anweisung seines Herrn und erklärt ihm den Untergang, der im Gehorsam gegenüber dem Feind liegt. Dieser kommt einmal zu ihm und ein anderes Mal kommt jener zu ihm. Und der Sieger ist derjenige, dem Allâh der Allmächtige und Majestätische den Sieg gewährt, und der Bewahrte ist derjenige, den Allâh der Erhabene bewahrt.

Allâh verleiht dem Menschen eine ruhige Seele, im Gegensatz zu seiner Seele, die das Böse gebietet. Wenn ihn die Seele, die das Böse gebietet, anweist, verbietet ihm dies die Seele, die Ruhe gefunden hat. Und wenn ihn die Seele, die das Böse gebietet, am Guten hindert, weist ihm es die Seele an, die Ruhe gefunden hat. Er gehorcht also einmal dieser und ein anderes Mal jener, wobei er derjenigen gehört, die ihn unter den beiden überwindet. Vielleicht unterwirft sich eine der beiden Seelen insgesamt in einer Weise, bei der sie nie mehr aufsteht.

Im Gegensatz zur Neigung, die den Menschen zum Gehorsam gegenüber dem Satan und der Seele, die Ruhe gefunden hat, führt, gibt Allâh dem Menschen Licht, Verständnis und Vernunft, die ihn am Nachgeben der Neigung hindert. Jedes Mal, wenn er der Neigung folgen will, rufen ihn die Vernunft, das Verständnis und das Licht: „Warnung! Warnung!“ Die gefährlichen Dinge und das Verderben stehen vor deinen Händen, wobei du die Beute der Diebe und der Straßenräuber bist, wenn du diesem Führer hinterherläufst. 

Er folgt also einmal dem Ratgeber, der ihm seine Empfehlung erklärt, und ein anderes Mal dem Führer der Neigung, wobei man ihm die Straße sperrt, sein Geld nimmt, ihn seiner Kleidung beraubt und fragt: „Weißt du, woher du angegriffen wurdest?“

Es ist ein Wunder, dass er weiß, woher er angegriffen wurde, und den Weg kennt, der vor ihm versperrt ist, und dabei angegriffen wurde, wobei er ihn trotzdem beschreiten will, denn der Führer hat ihn überwunden und beherrscht ihn. Wenn der Mensch ihn dadurch schwächt, dass er sich ihm widersetzt, ihn zurückhält, wenn er ihn aufruft, und ihn bekämpft, wenn er ihn angreifen will, kann er ihn nicht überwinden. Der Mensch lässt jedoch den Satan ihn überwinden, indem er ihm dabei hilft. Er gilt also als der Mann, der seine Hand der Hand seines Feindes reicht. So nimmt er ihn gefangen und erlegt ihm eine böse Qual auf. Er bittet um Hilfe, aber niemand hilft ihm. So ist der Mensch, der vom Satan, von der Neigung und von seiner Seele, die das Böse gebietet, gefangen genommen wurde. Dann bittet er um Freilassung, zu der er jedoch unfähig ist.

Als der Mensch mit diesen Dingen geprüft wurde, wurde er mit Heerscharen, Ausrüstungen und Burgen unterstützt. Man sagte zu ihm: „Bekämpfe deinen Feind und mühe dich gegen ihn ab! Nimm an Helfern, was du willst! Trage von diesen Ausrüstungen, was du willst! Suche den Schutz bei jeder Befestigung, die du willst! Sei bereit bis zum Tod! Die Angelegenheit rückt näher und die Zeit der Bereitschaft ist sehr gering. Dann hat dir der größte König seine Gesandten geschickt, und sie haben dich zu seinem Haus gebracht. Dann hast du dich von diesem Einsatz um Allâhs willen befreit und dich von deinem Feind getrennt, woraufhin man dich ins Haus der Ehre brachte, in dem du dich hin und her drehst. Danach kommt dein Feind in das sicherste Gefängnis, wobei du ihn siehst. Er kommt also in das Gefängnis, in das er dich bringen wollte, und die Tore sind geschlossen. Er gab die Hoffnung auf das Verlassen und die Befreiung auf. Du befindest dich jedoch in dem, was du wünschst, und bist frohen Mutes, und zwar als Belohnung für deine Geduld in dieser geringen Zeit und für deine Bereitschaft. Dies dauert nur eine bestimmte Zeit und wird vorbei sein, als ob die schwierige Lage nicht vorhanden war.“

 

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