Unser edler Herr hat uns eine der wichtigsten rituellen Handlungen vorgeschrieben, die das Geheimnis der Glückseligkeit der Gläubigen ist und den Muslimen Ruhe, innere Ausgeglichenheit, Nähe zum Allbarmherzigen und eine Bindung zum Herrn der Welten und Schöpfer der gesamten Schöpfung bietet. Sie ist ein immenser Schatz für diejenigen, die sich Gedanken über die Geheimnisse dieser rituellen Handlung machen und nach dem Guten, der Frömmigkeit und der Erheiterung im Gebet suchen.
Es gibt einige Fragen, die sich im Vorfeld dieses Themas stellen: Wo wurde das Gebet vorgeschrieben? Wie viele Gebetsabschnitte wurden vorgeschrieben? Seit wann verrichten wir dieses Gebet? Wie viele Gebetsabschnitte haben wir also insgesamt verrichtet? Wie viele Niederwerfungen? Wie viele Bittgebete haben wir dabei gesprochen? Was hat das Gebet in unserem Leben verändert? Wir sollen uns diese erhellenden Betrachtungen gut überlegen, damit sie uns den Weg der Annäherung an diese rituelle Handlung erleuchten.
Hat das Gebet unsere Zeit gut organisiert?
Ein Blick auf die Zeiten der Pflichtgebete lässt uns klar und wahrhaft begreifen, dass zu den Gnadenerweisen Allâhs gegenüber den Muslimen dieses Gebet gehört, das ihre Zeit organisiert und gut einteilt.
Handhala Al-Usaidî – einer der Schreiber des Gesandten Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) – sagte: „Abû Bakr begegnete mir einst und fragte: Wie geht es dir, Handhala? Ich erwiderte: Handhala ist ein Heuchler geworden. Er sagte: Subhân Allâh! Was sagst du da!? Ich entgegnete: Wenn wir beim Gesandten Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sind, bringt er uns das Höllenfeuer und das Paradies so in Erinnerung, dass wir sie beide quasi mit eigenen Augen sehen, und wenn wir dann von ihm weggehen und uns mit unseren Kindern, unseren Frauen und unserem Eigentum beschäftigen, vergessen wir viel. Da sagte Abû Bakr: Bei Allâh, das ist auch bei uns der Fall! So machten ich und Abû Bakr uns auf dem Weg, bis wir beim Gesandten Allahs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) ankamen. Da sagte ich: Handhala ist ein Heuchler geworden, o Gesandter Allâhs! Der Gesandte Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) fragte: Wieso denn das? Ich erwiderte: O Gesandter Allâhs, wenn wir bei dir sind, bringst du uns das Höllenfeuer und Paradies so in Erinnerung, dass wir sie beide quasi mit eigenen Augen sehen, und wenn wir dann von dir weggehen und uns mit unseren Kindern, unseren Frauen und unserem Eigentum beschäftigen, vergessen wir viel. Da sagte der Gesandte Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken): Bei dem, in Dessen Hand meine Seele liegt! Wenn ihr so bleibt, wie ihr bei mir während des Erinnerns seid, werden euch die Engel auf euren Schlafplätzen und auf euren Wegen grüßen. Aber o Handhala, mal so und mal so! Und das sagte er dreimal.“ (Überliefert von Muslim) .
Das Gebet ruft ausdrücklich zur Sauberkeit sowie zur äußeren und inneren Reinheit auf:
Abû Huraira berichtete, dass der Gesandte Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte – in der Überlieferung von Bakr steht, dass er den Gesandten Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagen hörte: „Stellt euch vor, jemand von euch hätte vor seiner Haustür einen Fluss, in dem er fünfmal am Tage baden würde! Würde dann etwas von seinem Schmutz an ihm haften?" Die Leute antworteten: „Nichts von seinem Schmutz würde an ihm haften." Er (der Prophet) sagte: „Genauso ist es mit den fünf Gebeten, durch die Allâh die Sünden tilgt.“ (Überliefert von Muslim).
Da der Muslim auch angewiesen ist, sich zu jedem Gebet zu schmücken, ist das auch ein Aufruf dazu, dass der Muslim zu jeder Zeit gut aussieht. Allâh der Erhabene sagt: „O Kinder Adams, legt euren Schmuck bei jeder Gebetsstätte an“ (Sûra 7:31). Ibn Kathîr sagte: „Es ist erwünscht, zum Gebet die schönste Kleidung anzuziehen, sich zu parfümieren, da das Parfüm auch zum Schmuck gehört, sowie den Siwâk (das Zahnputzstäbchen) zu benutzen. Die beste Kleidung ist die weiße.“ (Aus: Tafsîr Ibn Kathîr).
Das Gebet erzieht uns zu Vollendung und weitestmöglicher Vollkommenheit in allen Angelegenheiten unseres Lebens:
Abû Huraira berichtete, dass der Gesandte Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Ein Mann könnte wahrhaftig sechzig Jahre lang beten, ohne dass von ihm ein einziges Gebet angenommen wird. Vielleicht vollendet er das Vorbeugen, aber nicht die Niederwerfung; oder er vollendet die Niederwerfung, nicht aber das Vorbeugen.“ (Von Al-Albanî als hasan eingestuft).
Abdullâh Ibn Anma berichtete: „Ich sah Ammâr ibn Yâsir die Moschee betreten und ein leichtes Gebet verrichten. Als er die Moschee verließ, folgte ich ihm und sagte: O Abû Al-Yaqdhân, ich sehe, du hast ein leichtes Gebet verrichtet! Er fragte: Meinst du, ich habe etwas von seinen Pflichtteilen nicht erfüllt? Ich antwortete: Nein! Er sagte: Ich bin dadurch der Unaufmerksamkeit durch den Satan zuvorgekommen, denn ich hörte den Gesandten Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagen: ‚Der anbetend Dienende verrichtet ein Gebet und nur ein Zehntel seines Gebets wird ihm gutgeschrieben, ein Neuntel, ein Achtel, ein Siebtel, ein Sechstel, ein Fünftel, ein Viertel, ein Drittel, die Hälfte.‘“ (Überliefert von Ahmad, und von Al-Albanî als hasan bezeichnet).