Kenne Allâh im Wohlstand, so kennt Er dich in der Not! Teil 1

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Der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) gab Ibn Abbâs (möge Allâh mit ihm zufrieden sein) und allen Muslimen nach ihm einen Rat: „Kenne Allâh im Wohlstand, so kennt Er dich in der Not!“ (Diese Aussage wurde dem Propheten zugeschrieben. At-Tirmidhî und andere erwähnten ihn in ihren Aufzeichnungen; etliche Gelehrte befanden ihn für sahîh.)

Dies ist ein kostbarer Ratschlag für dich, wenn du möchtest, dass Allâh der Erhabene dich in Zeiten der Not beschützt, dein Leben vor Unglück und deinen Glauben vor Versuchungen bewahrt, die dich fehlgehen lassen könnten. So erinnere dich an Allâh in Zeiten des Wohlstands. Wenn ein Diener Allâhs seinen Herrn in Zeiten des Wohlstands fürchtet, die von Ihm gesetzten Grenzen achtet, Seine Rechte wahrt, Seine Gebote einhält, Seine Verbote meidet und seinen Schöpfer zu allen Zeiten und in allen möglichen Situationen verherrlicht, erlangt er ein besonderes Wissen über Allâh und entwickelt eine innige Liebe zu Ihm. Diese Liebe führt dazu, dass der Diener Allâhs in Zeiten der Not den Schutz Allâhs gewährt bekommt.

Wer Gesundheit, Reichtum, Sicherheit, Wohlergehen, Geborgenheit in der Familie, Frieden im Eheleben, den Gehorsam seiner Kinder und einen reibungslosen Ablauf seiner Angelegenheiten genießt, der befindet sich in der Tat in Wohlstand und Glückseligkeit. All diese Wonnen sollten einen nicht davon abhalten, sich der Anbetung zu widmen, Allâh innig zu verehren, Seiner zu gedenken, den Qurân zu lesen und gute Taten zu vollbringen. Sei kein undankbarer Diener, der seinen Herrn nur in Zeiten der Not kennt. Sei kein undankbarer Diener, der seinen Herrn nur dann anfleht, wenn er in Bedrängnis gerät. Sobald ihm aber der Segen Allâhs gewährt wurde, vergisst er Ihn und gesellt Ihm falsche Götter bei! Mache es dir zur Gewohnheit, dich an Allâh zu wenden, bevor ein Unglück geschieht. Es ist keine Besonderheit, sich in Zeiten der Not an Allâh zu wenden, denn selbst die Götzendiener in der vorislâmischen Zeit und die Atheisten in der gesamten Menschheitsgeschichte taten dies in Zeiten der Not. Allâh der Erhabene sagt: „Wenn sie ein Schiff besteigen, rufen sie Allâh an, (wobei sie) Ihm gegenüber aufrichtig in der Religion (sind). Wenn Er sie nun ans Land errettet, gesellen sie sogleich (Ihm wieder andere) bei“ (Sûra 29:65).

Ein Bekannter erzählte uns, dass er einmal ein Flugzeug bestieg, das aus einer arabischen Stadt abhob und nach Moskau flog – in die weltweite Hochburg des Atheismus. Im Flugzeug befanden sich viele, die nicht an einen Gott glaubten. Während des Fluges geriet das Flugzeug in einen stürmischen Wind, so dass sich alle Passagiere ihres baldigen Ablebens sicher waren! Unser Bekannter sagte: „Jeder einzelne Passagier in diesem Flugzeug hob die Hände und bat Gott, ihn zu retten.“ Allâh der Erhabene spricht die Wahrheit, wenn Er sagt: „Er ist es, Der euch auf dem Festland und dem Meer reisen lässt. Wenn ihr dann auf den Schiffen seid und diese mit ihnen bei einem guten Wind dahinfahren und sie froh darüber sind, ein stürmischer Wind darüber kommt, die Wogen von überall über sie kommen, und sie meinen, dass sie rings umgeben werden, (dann) rufen sie Allâh an, (wobei sie) Ihm gegenüber aufrichtig in der Religion (sind): ‚Wenn Du uns nur hieraus rettest, werden wir ganz gewiss zu den Dankbaren gehören!‘“ (Sûra 10:22).

Wahres Heldentum

Heldentum besteht nicht in der Erinnerung an Allâh den Erhabenen in Zeiten der Not, des Elends und der Bedrängnis. Wie bereits erwähnt, sind alle gut darin. Wahres Heldentum besteht vielmehr darin, sich in Zeiten des Wohlstands an Ihn zu erinnern, Ihm für seine Segnungen zu danken, danach zu streben, Sein Wohlgefallen durch gute Taten zu erlangen, Seine Rechte zu wahren und dem geraden Weg zu folgen, den Er für die Menschen bestimmt hat.

Was jene betrifft, die ihren Herrn nur in Zeiten der Not kennen und Ihn in Zeiten der Gnadengaben vergessen, so rügt Allâh der Erhabene ihr Verhalten und tadelt sie in vielen Versen des Qurâns. Er sagt:

„Und wenn dem Menschen Unheil widerfährt, ruft er seinen Herrn an, indem er sich Ihm reuig zuwendet. Wenn Er ihm hierauf Gunst von Sich gewährt, vergisst er, worum er zuvor angerufen hat, und er stellt Allâh andere als Seinesgleichen zur Seite, um (die Menschen) von Seinem Weg ab in die Irre zu führen. Sag: Genieße deinen Unglauben ein wenig; du gehörst ja zu den Insassen des (Höllen)feuers“ (Sûra 39:8).
„Und wenn dem Menschen Unheil widerfährt, ruft er Uns auf der Seite (liegend), im Sitzen oder Stehen an. Wenn Wir ihm aber sein Unheil hinweggenommen haben, geht er vorbei, als hätte er Uns nicht wegen eines Unheils, das ihm widerfahren ist, angerufen. So ist den Maßlosen ausgeschmückt, was sie tun“ (Sûra 10:12).
„Und wenn Wir dem Menschen Gunst erweisen, wendet er sich ab und entfernt sich beiseite. Wenn ihm aber Schlechtes widerfährt, dann verfällt er in ausgedehntes Bittgebet“ (Sûra 41:51).

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