Eigenschaften des Gesandten

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Der edle Qurân sagt über den Propheten (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken): „Zu euch ist nunmehr ein Gesandter aus euren eigenen Reihen gekommen. Bedrückend ist es für ihn, wenn ihr in Bedrängnis seid, eifrig um euch bestrebt, zu den Gläubigen gnadenvoll und barmherzig” (Sûra 9:128).

Als Aischa (möge Allâh mit ihr zufrieden sein) über den Charakter des Propheten (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) befragt wurde, sagte sie: „Sein Charakter war der Qurân.“
 
Die Prophetengefährten haben auch sein Äußeres beschrieben: Er war schön anzusehen, von mittlerem Wuchs, sein Gesicht war rund und strahlte vor Licht. Sein Haar war dicht und er duftete angenehm.

Atâ ibn Yasâr überliefert: „Ich traf Abdullâh ibn Amr ibn Al-Âs und fragte ihn nach den Eigenschaften des Propheten (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken), wie sie in der (ursprünglichen) Thora vorkommen. Er sagte: „In der Thora wird er beschrieben wie im Qurân: „O Prophet, Wir haben dich gesandt als Zeugen, als Verkünder froher Botschaft und als Warner“, als eine Zuflucht für die Schriftunkundigen. Du bist mein Anbeter und Gesandter. Ich habe dich den Gottvertrauenden genannt. Nicht bis du schroff oder hartherzig, noch bist du ein Marktschreier. Nicht wehrst du das Schlechte mit Schlechtem ab, sondern vergibst und verzeihst. Allâh wird dich nicht abberufen, bis du ein abwendiges Volk wieder auf den geraden Weg geführt hast, indem sie sagen: ‚Keiner ist anzubeten außer Allâh‘. Damit werden geöffnet blinde Augen, taube Ohren und verschlossene Herzen.“

Der Prophet war mit allen lobenswürdigen Eigenschaften ausgestattet und mit jedem tugendhaften Charakterzug geschmückt, darunter zählen vor allem Aufrichtigkeit und Treue. Die Mekkaner kannten ihn mit diesen Eigenschaften schon vor der Entsendung. In den beiden Sahîh-Werken heißt es: „Als er seine Botschaft offen zu verkünden begann, fragte er sie: „Wenn ich euch mitteilen würde, dass Reiter im Tal (außerhalb Mekkas) sich anschickten, euch anzugreifen, würdet ihr mich bestätigen?“ Sie sagten: „Ja, noch nie haben wir anderes als Aufrichtigkeit von dir erfahren.“ In einer anderen Überlieferung ist der Wortlaut: „(…) nie haben wir von dir eine Lüge erfahren.“

Als der byzantinische Kaiser Herakleios das Schreiben des Propheten (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) erhielt, in der dieser ihn zum Islâm einlud, rief er nach Leuten aus seinem Volk, die ihn kannten, damit er sie befrage. Es wurde eine Gruppe zu ihm gebracht, unter ihnen Abû Sufyân ibn Harb. In diesem Treffen fragte Herakleios unter anderem: „Hattet ihr ihn der Lüge beschuldigt, bevor er mit seiner Botschaft begann?“ Abû Sufyân verneinte, woraufhin der Kaiser sagte: „Wenn er die Leute nicht belügt, wird er erst recht nicht über Allâh lügen.“

Der Prophet war ein Beispiel für Treue und redlichen Umgang mit ihm Anvertrauten (Amâna). Weil er dafür bekannt war, wurde er seit jungen Jahren As-Sâdiq Al-Amîn genannt: der Aufrichtige und Treue. Als er nach Medina auswanderte, ließ er Alî in Mekka zurück, damit dieser die anvertrauten Güter seinen Eigentümern zurückgebe.

Er war bescheiden. Wenn er mit seinen Gefährten auszog oder auf eine Reise ging, bemühte er sich darum, seinen Anteil bei den auf der Reise anfallenden Aufgaben zu übernehmen. Er mochte es nicht, wenn ihn seine Gefährten bevorzugten. Auch war er sich nicht zu schade, mit einem Bediensteten zusammen das Essen einzunehmen.

Der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) war der Mutigste der Menschen und Beispiele für seinen Mut sind viele. Hiervon berichtet Alî ibn Abû Tâlib, als er sagte: „Wenn eine Schlacht entbrannte und die Menschen gegeneinander antraten, so suchten wir Schutz beim Gesandten Allâhs (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken). Keinen gab es unter uns, der sich weiter vorwagte zum Gegner als er.“

In seiner Ausdrucksweise war er deutlich und genau. Wer ihm zuhörte, der konnte leicht bewahren, was er sagte. Aischa, die Mutter der Gläubigen (möge Allâh mit ihr zufrieden sein), sagte: „Der Gesandte Allâhs sprach nicht so schnell wie ihr es tut, sondern er sprach klar und deutlich, so dass jeder, der mit ihm saß, sich das Gesagte merken konnte.“

Er zeichnete sich durch Freigebigkeit aus, besonders im Monat Ramadân. In jener Zeit war er freigebiger als der wehende Wind. Er wurde beschrieben, dass er so frei verteilte, wie es nur jemand tut, der keine Angst vor Armut hat. Er war gerecht und richtete unter den Menschen so, wie es ihm Allâh anbefohlen hatte. Er war gerecht mit seiner Familie, den Muslimen und den Nichtmuslimen.

Gleichzeitig war der Prophet bedächtig und milde. Oftmals redeten ihn die Beduinen grob und ungeschliffen an, doch er (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) zeigte Geduld und Nachsicht mit ihnen. Und diese Milde ließ die Menschen ihn nur noch mehr lieben. Er war weichherzig und erleichterte stets die Aufgaben. Zwischen verschiedenen Alternativen wählte er gewöhnlich den leichteren Weg. Wer ihm begegnete, den lächelte er an.

Er grüßte alle Menschen und nie zog er beim Händeschütteln als Erster seine Hand zurück. Er wandte sich stets mit Aufmerksamkeit und Bedacht dem zu, der mit ihm sprach. Jeder, der ihn traf, meinte dadurch, beim Propheten die größte Nähe zu genießen. Eines seiner Bittgebete war: „O Allâh, wer in meiner Gemeinschaft eine Angelegenheit übernimmt, es aber dann den Menschen schwer macht, so mache es ihm schwer. Und wer in meiner Gemeinschaft eine Angelegenheit übernimmt und es den Menschen leicht macht, so mache es ihm leicht!“

Der Qurân beschreibt ihn auf die schönste Weise: als gnadenvoll (ra’ûf) und barmherzig (rahîm). Gnadenvoll war er mit seiner Gemeinschaft, weil er sie vor dem Irrweg bewahren und sie zum geraden Weg leiten wollte. Er war barmherzig zu ihnen und rief zur Barmherzigkeit unter den Menschen auf und erinnerte sie daran, sich in der Anbetung und Hingabe gegenüber Allâh nicht etwas aufzubürden, was sie nicht tragen könnten. Über den Vorzug der Barmherzigkeit sagte er: „Diejenigen, die untereinander barmherzig sind, mit ihnen wird der Barmherzige barmherzig sein. Erbarmt euch derer, die auf der Erde sind, so wird Er euch im Himmel barmherzig sein.“

Wie notwendig ist es für uns, dass wir uns mit seinen Eigenschaften ausstatten und seiner Sunna folgen, denn er ist das beste Geschöpf und der Sayyid (Ehrentitel des Propheten, wörtl. Herr, Gebieter) aller Menschen.

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