Wie sich die Aufzeichnung des edlen Qurâns entwickelte

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Allâh der Erhabene hat die Gemeinschaft Muhammads (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) geehrt, indem er ihr die Bewahrung des edlen Qurâns anvertraut hat. So sagt Er: „Gewiss, Wir sind es, die Wir die Ermahnung offenbart haben, und Wir werden wahrlich ihr Hüter sein“ (Sûra 15:9).

Allâh bewahrt den Qurân in den Herzen der Menschen und in schriftlicher Form. Die Bewahrung in den Herzen geschah in der Zeit des Propheten. Er las und bewahrte jeden Vers, der auf ihn herabgekommen war. Dann lernten seine Gefährten diese Verse auswendig und der Prophet ermunterte sie dazu. Von ihnen lernte die Generation der Nachfolger und sie hinterließen der Umma den Qurân über die verschiedenen Generationen, ohne dass nur ein Buchstabe dabei verloren ging. Die vortreffliche Überlieferungskette reicht damit zurück bis zu Allâh, dem Herrn der Macht und der Würde. Die schriftliche Bewahrung des Qurâns vollzog sich in drei Schritten:


1. Stufe: Verbindung aus Memorieren und Verschriftlichung

Zur Zeit des Propheten (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) ermunterte dieser die Menschen, den edlen Qurân auswendig zu lernen und niederzuschreiben. Er beauftragte Schreiber, alles festzuhalten, was herabgekommen war. Zu diesen Schreibern gehörten die späteren vier Kalifen, Zaid ibn Thâbit, Abdullâh ibn Rawâha, Ubayy ibn Ka’b und andere Prophetengefährten (möge Allâh mit ihnen zufrieden sein).

Der Qurân wurde damals auf Blätter, Stoffe, Steine und andere Materialien geschrieben. Damals ging es darum, einzelne Verse aufzuschreiben und sie anzuordnen. Da es noch kein vollständiges Qurânexemplar gab, musste man wissen, zu welcher Sûra welcher Vers gehörte.

2. Stufe: Die Zusammenstellung des Qurâns

Dies geschah in der Zeit von Abû Bakr As-Siddîq (möge Allâh mit ihm zufrieden sein). Nach dem Ableben des Propheten (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagten sich viele Beduinenstämme vom Islâm los und es kam zu Kriegen. Abû Bakr bemühte sich in seiner Regierungszeit, diese zurückzugewinnen. An den Schlachten nahmen auch viele Hâfidhe, die den gesamten Qurân auswendig beherrschten, teil. Eine große Anzahl von ihnen starb dabei. Daher befürchteten die Prophetengefährten, es könne etwas vom edlen Qurân verloren gehen, weil die Leser und Bewahrer weniger wurden. Sie diskutieren untereinander, berieten sich und einigten sich schließlich darauf, den Qurân in einem einzigen Band zu sammeln. Dies war nach der Schlacht von Yamâma im Jahre 12 der Hidschra.
 
Diese Aufgabe wurde dem Prophetengefährten Zaid ibn Thâbit (möge Allâh mit ihm zufrieden sein) anvertraut, da er ein hervorragender Hâfidh und bekannter Wahy-Schreiber war. Er war auch bekannt für seinen klaren Verstand, seine Gottesfurcht und Zuverlässigkeit. Er sammelte den edlen Qurân auf das Genaueste und nach den sieben grundlegenden Lesearten („Sieben Ahruf“), auf die der Qurân herabgekommen war. Die Umma hat seine Sammlung konsensmäßig angenommen und in ununterbrochenen Überlieferungsketten weitergegeben. Der Qurân wurde in dieser Stufe als Mushaf bezeichnet. Es war der rechtgeleitete Kalif Abû Bakr As-Siddîq (möge Allâh mit ihm zufrieden sein), der als Erster den gesamten Qurân sammelte und ihm den Namen Mushaf verlieh.

3. Stufe: Einigung auf einen einzigen Mushaf und Vervielfältigung

Dies geschah in der Zeit von Uthmân ibn Affân (möge Allâh mit ihm zufrieden sein), als sich das Herrschaftsgebiet des islâmischen Reichs ausgebreitet und die Prophetengefährten und ihre Nachfolger sich in den verschiedenen großen Städten und Zentren niedergelassen hatten. Sie verbreiteten das Wort Allâhs des Erhabenen und lehrten es den Menschen, wobei jeder sich auf eine Art unter den 7 Lesearten (Ahruf) stützte, auf die der Qurân herabgekommen war. Mit der Zeit nahmen Diskussionen und Unstimmigkeiten unter den Qurânrezitatoren über die Zulässigkeit der jeweils unterschiedlichen Arten zu. Uthmân ibn Affân (möge Allâh mit ihm zufrieden sein) wandte sich daher an die Menschen und befahl ihnen, alle Qurânexemplare zu sammeln, die in der Zeit von Abû Bakr As-Siddîq (möge Allâh mit ihm zufrieden sein) erstellt worden waren.

Uthmân beauftragte eine Kommission unter den Prophetengefährten mit der Erstellung einer Anzahl von Exemplaren. Die Möglichkeit anderer Lesungen wurde dadurch ermöglicht, dass es in diesen Abschriften keine Zusatzzeichen gab, welche bestimmte Lesungen ausschlossen, wenn es mehr als eine erlaubte Rezitationsart dazu gab. Als die Exemplare fertig waren, schickte Uthmân ibn Affân (möge Allâh mit ihm zufrieden sein) jeweils ein Exemplar in eine der großen Städte und behielt eines bei sich. Zusätzlich zum geschriebenen Exemplar entsandte er noch einen Prophetengefährten, der den Menschen vorrezitierte und ihnen den Qurân beibrachte.

Dies sind die drei Schritte der Niederschrift des Qurâns. Mit ihnen bewahrte Allâh sein ehrenvolles Wort. Nichts Falsches kommt über dieses Wort – weder von vorne noch von hinten.
 

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