Der Mahner Allâhs im Herzen – Teil 1

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An-Nawwâs ibn Sam’âm (möge Allâh mit ihm zufrieden sein) überlieferte, dass der Gesandte Allâhs (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Allâh prägt ein Gleichnis: ein gerader Weg, der auf beiden Seiten von zwei Mauern umgeben ist. In den Mauern sind offene mit Vorhängen bedeckte Türen. Am Tor des Weges steht ein Ausrufer, der sagt: ‚Ihr Menschen! Tretet alle ein in den Weg und weicht nicht von ihm ab.‘ Unterdessen warnt ein Ausrufer über dem Weg. Wann immer ein Mensch eine der Türen öffnen will, sagt er (der Ausrufer): ‚Wehe dir! Öffne sie nicht! Wenn du sie öffnest, wirst du hindurchgehen!‘ Der gerade Weg ist der Islâm. Die zwei Mauern sind die Grenzen Allâhs. Die offenen Türen sind die Verbote Allâhs. Der Ausrufer zu Beginn des Weges ist das Buch Allâhs, und der Ausrufer über dem Weg ist der Mahner Allâhs im Herzen eines jeden Muslims“ (Ahmad).

Ibn Taimiyya (Allâh erbarme sich seiner) sagte: „Wer diesen Hadîth kennt, wird daraus großen Nutzen schöpfen. Ist er erfolgreich, kommt er ohne das Erlernen zahlreicher Wissensdisziplinen aus, da im Herzen eines jeden Gläubigen ein Mahner ist. Und Ermahnung bedeutet: Gutes gebieten, Schlechtes verbieten, zu guten Taten anspornen und vor schlechten Taten warnen.“ Al-Hasan Al-Basrî (Allâh erbarme sich seiner) sagte: „Dem Diener Allâhs geht es gut, solange er einen inneren Mahner hat …“ Er sagte auch: „Wer einen inneren Mahner hat, wird von Allâh geschützt. Möge Allâh sich desjenigen erbarmen, der sich selbst und seine Familie ermahnt ...“ Ibn Sirîn (Allâh erbarme sich seiner) sagte: „Wenn Allâh Gutes für einen Diener will, gewährt Er ihm einen Mahner im Herzen, der Gutes gebietet und Schlechtes verbietet.“

Dieser Warner im Herzen eines Gläubigen regt dazu an, Gutes zu tun und Schlechtes, Unsittlichkeit, Ungerechtigkeit und Sünde zu meiden. Ein arabischer Dichter sagte: „Das Ego schreckt nicht vor Sünde, es sei denn, er hat einen inneren Mahner.“ Das liegt daran, dass ein solcher Mahner als Hüter dient, der ständig über den Menschen wacht und ihn nie verlässt. Dabei werden die Handlungen überwacht und mit einer genauen Waage abgewogen, die Gut von Böse und Rechtschaffenheit von Sünde unterscheidet. Dieser innere Mahner ist das Gewissen, das die Handlungen eines Muslims lenkt. Das Gewissen ist der dem Menschen innewohnende verborgene Charakter, der von Allâh dem Allmächtigen für die Abrechnung am Tag der Auferstehung sichtbar gemacht wird. Allâh sagt: „Am Tag, da die geheimsten Gedanken geprüft werden“ (Sûra 86:9).

Sobald dieser Mahner im Herzen des Gläubigen erstarkt, veranlasst er den Menschen, Allâh zu gehorchen, Seine Gebote zu befolgen und Seine Verbote zu meiden. Allâh der Erhabene wird ihm Erfolg gewähren und ihn mit einem Engel unterstützen, der Gutes in seinem Herzen weckt. Der innere Mahner ist es, der einen Menschen ständig daran denken lässt, dass Allâh der Erhabene ihn sieht und in allen seinen Lebenslagen beobachtet. Allâh sagt:

„Gewiss, Allâh ist Wächter über euch“ (Sûra 4:1).
„Und Er ist mit euch, wo immer ihr auch seid. Und was ihr tut, sieht Allâh wohl“ (Sûra 57:4).
„Weiß er denn nicht, dass Allâh sieht?“ (Sûra 96:14).

Schaich Hasan Al-Banna (Allâh erbarme sich seiner) sagte: „Der Islâm gab die Wachsamkeit des Gewissens, das Feingefühl und die Lebendigkeit des Herzens als Unterstützer für die Redlichkeit des Individuums. Sie dienen als Hüter, die ständig die Ideen, Gedankenwelt, Worte, Aussagen, Handlungen und das Verhalten des Einzelnen überwachen.“

Ferner festigt das Gewissen das Bewusstsein für die Anwesenheit der Schreiberengel, die alles aufzeichnen, was der Mensch sagt oder tut. Diese schriftliche Auflistung aller Taten und Worte wird uns am Tag des Jüngsten Gerichts vorgelegt. Der Mensch wird mit eigenen Augen darin lesen und für das, was festgehalten wurde, zur Rechenschaft gezogen. So wird er für seine Taten und Worte entweder belohnt oder bestraft. Allâh der Erhabene sagt:

„Über euch sind wahrlich Hüter (eingesetzt), edle, die (alles) aufschreiben und die wissen, was ihr tut“ (Sûra 82:10-12).
„Dies ist Unser Buch, das mit der Wahrheit gegen euch spricht. Wir ließen (alles) niederschreiben, was ihr zu tun pflegtet“ (Sûra 45:29).
„Kein Wort äußert er, ohne dass bei ihm ein Beobachter bereit wäre“ (Sûra 50:18).
„Alles, was sie getan haben, (steht) in den Schriften. Alles, ob klein oder groß, wird in Zeilen niedergeschrieben“ (Sûra 54:52-53).
„Jedem Menschen haben Wir sein Vorzeichen an seinem Hals befestigt. Und am Tag der Auferstehung bringen Wir ihm ein Buch heraus, das er aufgeschlagen vorfinden wird: ‚Lies dein Buch! Du selbst genügst heute als Abrechner über dich‘“ (Sûra 17:13-14).
„Und das Buch wird hingelegt. Dann siehst du die Übeltäter besorgt wegen dessen, was darin steht. Sie sagen: ‚O wehe uns! Was ist mit diesem Buch? Es lässt nichts aus, weder klein noch groß, ohne es zu erfassen.‘ Sie finden (alles), was sie taten, gegenwärtig, und dein Herr tut niemandem Unrecht“ (Sûra 18:49).
 

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