Ihre Angelegenheit vollzieht sich in Beratung – Teil 3

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Abû Bakr und die Schûrâ

Der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) verstarb und begab sich zum höchsten Gefährten. Er hinterließ den Muslimen keinen Herrscher, sondern überließ diese Angelegenheit der Gemeinschaft, damit sie über den geeignetsten unter ihnen beratschlagen könnten. Die Prophetengefährten (möge Allâh mit ihnen zufrieden sein) berieten sich und zum Segen ihrer Beratung gehört, dass Allâh sie dazu anleitete, den größten und vorzüglichsten zu wählen; denjenigen, der von Allâh und Seinem Gesandten am meisten geliebt wurde: den Anführer der Muslime Abû Bakr As-Siddîq (möge Allâh mit ihm zufrieden sein). Abû Bakr beschritt weiter aufs Genaueste den Weg des Propheten. Auch er beriet sich so, wie es der Gesandte (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) getan hatte.

Umar der Inspirierte

Umar wurde auf Vorschlag Abû Bakrs ernannt. Die Umma akzeptierte die Entscheidung Abû Bakrs und sie gaben Umar den Treueeid. Er blieb weiterhin auf der von seinen beiden Vorgängern beschrittenen Bahn. Ohne abzuirren, verfolgte er den gleichen Weg.

Er sagte ihnen nicht: „Ich verfüge über Inspiration (Ilhâm), da doch der Gesandte Allâhs gesagt hat: ‚Unter denen vor euch waren solche, die inspiriert wurden (Muhdathûn). Wenn in meiner Gemeinde so jemand ist, dann ist es Umar.‘ Und auch sagte er nicht: „Ich bin ein rechtgeleiteter Kalif, da der Gesandte Allâhs euch befohlen hat, mir zu folgen mit den Worten: ‚Euch obliegt meine Sunna und die Sunna der rechtgeleiteten Kalifen nach mir. Beißt euch an ihr fest mit den Backenzähnen!‘ Auch sagte Umar nicht: „Die richtige Meinung ist meine, weil euch durch den Gesandten Allâhs aufgetragen wurde, mir Folge zu leisten durch seine Aussage: ‚Folgt den beiden nach mir, Abû Bakr und Umar‘“.

Obwohl Umar ein rechtgeleiteter Kalif mit Eingebungen und Inspiration war und der Qurân ihm so oft rechtgegeben hatte, beharrte er nicht diktatorisch auf seiner Meinung, sondern beriet sich mit vernünftigen Menschen und großen Gefährten, den Angesehenen unter den Auswanderern und Anführern der Ansâr. Er nahm unter sie auch junge Leute mit Vernunft und Voraussicht auf. Ibn Sîrîn berichtet, dass Umar auch Frauen um Rat fragte und wenn er ihre Auffassung für gut befand, danach handelte.

Es gibt zahllose Beispiele, wo er in der Beratung sowohl mit wichtigen Menschen als auch mit einfachen übereinstimmte. Einmal beriet er sich über die Angelegenheit einer Frau, die nach 6 Monaten Schwangerschaft ihr Kind gebar. Er zog auch Hafsa, die Mutter der Mu’minûn, zu Rate in der Frage, wie lange einer Frau die Abwesenheit von ihrem Ehemann zuzumuten sei. Daraufhin erließ er eine Anordnung, dass die Soldaten nicht länger als während dieses spezifischen Zeitraumes von zu Hause weg sein dürften.

Einer seiner berühmtesten Beratungen fand statt, als er Syrien betreten wollte, aber von der dortigen Pest erfuhr. Er beriet sich mit den Menschen: erst mit den mekkanischen Auswanderern, dann mit den medinensischen Muslimen, dann mit anderen angesehenen Personen. Nach dieser Beratung entschied er sich umzukehren und Syrien nicht zu betreten. Ibn Auf sagte ihm damals: „Du fliehst vor der Bestimmung Allâhs?“ Darauf entgegnete Umar: „Wir fliehen vor der Bestimmung Allâhs weg und zur Bestimmung Allâhs hin.“ Es war ein Segen, dass darauf ein Prophetengefährte kam, um die Entscheidung Umars zu unterstützen, indem er sagte. „Ich hörte den Propheten (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagen: ‚Wenn ihr hört, dass in einem Land die Pest ausgebrochen ist, so betretet es nicht. Und wenn die Pest in einem Land ausgebrochen ist und ihr euch gerade dort befindet, so verlasst es nicht!‘ (Al-Buchârî, Muslim). Umar hörte nicht auf, sich mit den Menschen zu beraten, um in ihnen das Prinzip der Schûrâ zu verankern, bis er als „Stütze der Beratung“ bezeichnet wurde.

Schûrâ ist das Tor zu Barmherzigkeit und Segen. Sie verbreitet Vertrautheit und Liebe. Sie lässt diejenigen mit klarem Verstand hervortreten und macht die zutreffenden Auffassungen sichtbar. Somit können alle wichtigen Elemente einer Gesellschaft von Nutzen sein. Dies bringt Sicherheit, Stabilität, Wohlstand, Gerechtigkeit und Gleichheit und ist eines der wichtigsten Mechanismen gegen Unterdrückung, Tyrannei und Diktatur. Wo Beratung praktiziert wird, entsteht in diesem Staat und seinen Institutionen Zivilisation. Glück und Sicherheit verbreiten sich unter seinen Trägern. Wo sich Schûrâ zwischen den Menschen findet, da werden diese in ihren Angelegenheiten Vorzügliches und Passendes entwickeln.

Achtet auf die Schûrâ. Bemüht euch um Beratung und vernachlässigt dieses Prinzip nicht. Belebt sie wieder, verankert sie und praktiziert sie ausgewogen: in allen euren Angelegenheiten.

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