Die drei Feinde des Glaubens – Teil 2

1970 354

Allâh der Allmächtige sagt: „Gewiss, der Satan ist euch ein Feind; so nehmt ihn euch zum Feind. Er ruft ja seine Anhängerschaft nur dazu auf, zu den Insassen der Feuerglut zu gehören“ (Sûra 35:6). In Wahrheit ruft Satan nie einen Menschen zur Gerechtigkeit auf und führt ihn auch nicht zur Errettung. Allâh der Allmächtige sagt: „(…) und folgt nicht den Fußstapfen des Satans! Er ist euch ja ein deutlicher Feind“ (Sûra 2:208). Der Qurân unterstreicht mehrmals die Tatsache, dass Satan der eingeschworene Feind der Kinder Adams ist, und dass er unerbittlich versucht, sie in die Irre zu führen, um sicherzustellen, dass sie sich ihm im Höllenfeuer anschließen. Daher sollte ein vernünftiger Mensch im Kampf gegen Satan danach trachten, sich von seinem Übel zu befreien.

Das irdische Leben und seine Versuchungen

Von Abû Sa‘îd (möge Allâh mit ihm zufrieden sein) wurde berichtet, dass der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Diese Welt ist fürwahr süß und verführerisch (…)“ (Muslim). Das Ego gerät von Natur aus durch den Schimmer vergänglicher Freuden (des Diesseits) in Versuchung und gibt ihnen den Vorzug vor den verborgenen, aber immerwährenden Freuden (des Jenseits). Dies bedeutet jedoch nicht, dass der Genuss erlaubter irdischer Freuden, die uns von Allâh dem Erhabenen geschenkt wurden, zwangsläufig verurteilt wird. Vielmehr geht es darum zu unterstreichen, dass die Beschäftigung mit diesen erlaubten Freuden den Gläubigen davon abhalten kann, sich gebührend auf das Jenseits vorzubereiten. Demzufolge hängt das Herz an solch kurzlebigen Freuden, was schließlich zur Schwächung des Glaubens führt. Imâm Ibn Al-Qayyim (Allâh erbarme sich seiner) sagte: „Je stärker der Wunsch nach dem irdischen Leben und die mit ihm verbundene Zufriedenheit sind, desto lustloser wird man, Allâh zu gehorchen und nach dem Jenseits zu verlangen.“

Aus diesem Grund sorgte sich der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) um sein Volk vor den Versuchungen der irdischen Freuden. Er (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „(…) Bei Allâh! Es ist nicht die Armut, derentwegen ich um euch fürchte! Vielmehr befürchte ich für euch, dass euch das Diesseits zu Füßen liegt, wie es schon den anderen vor euch zu Füßen lag, und dass ihr darum wetteifert, wie jene einst darum wetteiferten – aber auch, dass es euch zu Grunde richtet, wie es einst jene zu Grunde richtete“ (Al-Buchârî und Muslim). Wenn die Herzen den irdischen Freuden entsagen, streben sie den immerwährenden Freuden im Jenseits nach. Und je mehr die Herzen an das irdische Leben gebunden sind, desto schwächer wird ihre Bindung an das Jenseits, was wiederum den Glauben schwächt.

Schlechte Freunde

Es gehört zu den schädlichsten Einflüssen auf den eigenen Glauben, schlechte Freunde zu haben, die die eigene Religiosität verwässern und einen dazu bringen, in der Anbetung nachlässig zu werden und den Gehorsam gegenüber Allâh zu unterlassen. Sufyân (Allâh erbarme sich seiner) sagte: „Nichts wirkt sich mehr auf die Verderbtheit oder Redlichkeit eines Mannes aus als seine Gefährten.“

Ein schlechter Kumpel wünscht nicht Gutes für seinen Freund. Er möchte ihn auf die schiefe Bahn bringen und seine Überzeugung und seinen Glauben schwächen. Deshalb warnte uns der Gesandte Allâhs (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) vor solchen üblen Weggefährten und lehrte die Muslime, dass Freunde einen starken Einfluss auf das Handeln und die Religiosität eines Menschen haben. Er (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Das Gleichnis eines guten und eines schlechten Menschen im geselligen Beisammensein ist wie der Moschushändler und der Arbeiter am Blasebalg (eines Schmieds): Vom Moschushändler kannst du entweder eine Duftprobe bekommen, etwas kaufen oder einen angenehmen Geruch finden. Der Arbeiter am Blasebalg versengt dir entweder deine Kleidung oder du findest bei ihm einen üblen Geruch“ (Al-Buchârî und Muslim).

Das waren die drei Feinde des Glaubens, die im Schatten lauern und auf den passenden Moment der Achtlosigkeit warten, um unsere Herzen zu erobern und uns unseres Glaubens zu berauben. Alles, was wir sagen, ist: O Wandler der Herzen, mach unsere Herzen standhaft im Hinblick auf Deine Religion!

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