Alles Lob gebührt Allâh dem Erhabenen dem Einzigen. Frieden und Segen seien auf dem letzten Gesandten Allâhs (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken).
Viele Gläubige haben die Angewohnheit, spät zum Gebet in den Moscheen zu kommen. Zählt man die Zahl der Gläubigen in vielen Moscheen zur Zeit der Iqâma (Aufruf zu Gebetsbeginn), so sind es recht wenige. Nach und nach treffen immer mehr Gläubige ein, doch zu spät. Nach Beendigung des Gebets findet man möglicherweise mehrere Reihen von Nachzüglern, die das Gebet vervollständigen, obwohl der Muezzin nach dem Gebetsaufruf lange genug gewartet hatte, bis sich die Gläubigen in der Moschee versammelten, bevor die Iqâma gesprochen wurde.
Zweifellos entgehen diesen Gläubigen durch eine solche Verspätung große Belohnungen. In diesem Artikel werden wir einige der Belohnungen hervorheben, die diesen Nachzüglern entgleiten:
Erstens: Das Gefühl, nicht in Ruhe und Würde zum Gebet gehen zu können
Abû Huraira (möge Allâh mit ihm zufrieden sein) überlieferte, dass der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Wenn ihr die Iqâma hört, so geht in Ruhe und Würde, ohne Eile!“ (Al-Buchârî und Muslim). Die Nachzügler, die sich dem Gemeinschaftsgebet in der Moschee anschließen, versäumen es, auf ruhige und würdige Weise zum Gebet zu gehen, wie es ihnen aufgetragen wurde, und nehmen dementsprechend in einem Zustand der Erschöpfung und Atemlosigkeit am Gebet teil, wodurch ihr Chuschû (Demut und Konzentration im Gebet) beeinträchtigt wird.
Zweitens: Versäumnis, die Engel für diese Moscheegänger um Vergebung bitten zu lassen
Wenn ein Gläubiger zu spät zum Gebet kommt, verpasst er die Chance, die Engel für ihn um Vergebung bitten zu lassen, sich die Belohnung für das Warten auf das Gemeinschaftsgebet in der Moschee vor der Iqâma zu verdienen und (während dieser Zeit) als jemand, der sich im Gebet befindet, angesehen zu werden. Abû Huraira (möge Allâh mit ihm zufrieden sein) überlieferte, dass der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Das Gemeinschaftsgebet übertrifft das Gebet im eigenen Haus und das Gebet im eigenen Laden um fünfundzwanzig Stufen. Denn wahrhaftig! Wenn jemand von euch die Gebetswaschung vollzieht, dies gründlich tut und dann zur Moschee kommt, ohne etwas anderes als das Gebet (verrichten) zu wollen, dann geht er keinen Schritt, ohne dass Allâh ihn damit um eine Rangstufe erhöht und ihm eine Sünde erlässt, bis er die Moschee betritt. Und wenn er die Moschee betritt, ist er solange im Gebet, wie er darauf wartet. Die Engel beten für ihn, solange er an seinem Sitzplatz bleibt, an dem er betet (und sagen): O Allâh, vergib ihm! O Allâh, erbarme Dich seiner!, solange er nichts anderes tut“ (Al-Buchârî und Muslim). In einer anderen Variante dieser Überlieferung heißt es: „Ein jeder von euch befindet sich im Gebet, solange er auf das Gebet wartet.“
Drittens: Versäumnis der Segnungen und Belohnungen des Gebets in der ersten Reihe
Der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Wüssten die Menschen um die Belohnung für den Gebetsruf und die erste Reihe (beim Gemeinschaftsgebet) und würden sie keine andere Möglichkeit finden, als dies unter sich auszulosen, so würden sie es unter sich auslosen! Und wüssten sie um die Belohnung dafür, früh zum Gebet zu gehen, so würden sie darum wetteifern! Und wüssten sie um die Belohnung für die Verrichtung des Nachtgebets und des Morgengebets (in der Gemeinschaft), so würden sie sogar noch kriechend zu diesen Gebeten kommen!“ (Al-Buchârî und Muslim).
Er (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte auch: „Die besten Reihen für Männer sind die ersten Reihen, die schlechtesten die letzten“ (Muslim). Darüber hinaus entgehen einem solchen Nachzügler die Segnungen und Belohnungen, die mit einem Platz auf der rechten Seite der Reihen verbunden sind. Âischa (möge Allâh mit ihr zufrieden sein) überlieferte, dass der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Allâh und Seine Engel sprechen wahrlich Segnungen für die rechte Seite der Reihen (im Gebet)“ (Abû Dâwûd und Ibn Mâdscha).
Viertens: Versäumnis der regelmäßigen Sunna-Gebete vor dem Gemeinschaftsgebet
Ein Nachzügler verpasst die regelmäßigen Sunna-Gebete vor dem Pflichtgebet, wie das vor Fadschr und Dhuhr. Âischa (möge Allâh mit ihr zufrieden sein) überlieferte, dass der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Die beiden Gebetseinheiten vor Fadschr sind besser als die ganze Welt und was darin enthalten ist“ (Muslim).
Der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) verrichtete vor dem Dhuhr-Gebet zwei und manchmal vier Gebetseinheiten, wie von At-Tirmidhî in Anlehnung an Alî und Âischa überliefert wird – möge Allâh mit ihnen zufrieden sein. Außerdem wurde von Umm Habîba (möge Allâh mit ihr zufrieden sein) überliefert, dass der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Wer vier Gebetseinheiten vor Dhuhr und vier Gebetseinheiten nach Dhuhr betet, dem verwehrt Allâh das Höllenfeuer“ (At-Tirmidhî).
Fünftens: Verpassen einer der Zeiten, in denen Bittgebete besonders erhört werden
Eine der gesegneten Zeiten, in denen Bitten erhört werden, ist die Zeit zwischen Adhân und Iqâma. Der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Das Bittgebet zwischen Adhân und Iqâma wird nicht abgelehnt“ (Abû Dâwûd und At-Tirmidhî; hasan Hadîth).
Außerdem sollte man wissen, dass das frühe Kommen zum Gebet und die damit verbundene Aufmerksamkeit beweist, dass das Herz an den Moscheen hängt. Dementsprechend würde man zu den sieben Kategorien von Menschen gehören, die Allâh im Schatten Seines Thrones an jenem Tag beschützen wird, an dem es keinen anderen Schatten als den Schatten Seines Thrones geben wird, so wie dies in einem in Sahîh Al-Buchârî und Sahîh Muslim verzeichneten Hadîth erwähnt wird.
Wenn man zu spät zum Gebet kommt, verpasst man die Gelegenheit, vor dem Gebet Dhikr (Gedenken an Allâh) oder Bittgebete zu sprechen und den Qurân zu rezitieren. Der Betende schließt sich dem Gebet mit einem Herzen an, das mit Sorgen und Kummer beschäftigt ist, und versäumt es dementsprechend, das Gebet konzentriert zu verrichten.
Im Laufe dieser Gewohnheit kann die Verspätung so weit zunehmen, dass man sogar das Gemeinschaftsgebet ganz verpasst. Es kann auch vorkommen, dass der Satan ihn dazu verleitet, das Gebet so sehr hinauszuzögern, bis seine Zeit abgelaufen ist. Er würde somit zu denen gehören, über die Allâh der Allmächtige sagt: „Wehe nun den Betenden, denjenigen, die auf ihre Gebete nicht achten“ (Sûra 107:5). Vielleicht gehört er auch zu denen, über die der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Die Menschen fallen so lange zurück, bis Allâh sie zurückfallen lässt“ (Muslim).
Wir bitten Allâh den Allmächtigen, uns und alle Muslime zu all dem zu führen, was gut ist. Möge Allâh Seinem Diener und Gesandten Muhammad, seiner ganzen Familie und seinen Gefährten Frieden und Segen schenken.