Die psychischen Bedürfnisse von Kindern – Teil 1

  • Veröffentlicht:01.06.2021
  • Kategorie:Kinder
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Kinder haben vielfältige psychische Bedürfnisse und Wünsche, deren Erfüllung erforderlich ist, um ihr Gefühl der Familienzugehörigkeit und die Stabilität ihres sozialen Lebens zu gewährleisten. Kinder brauchen zum Beispiel Liebe und Zuneigung von ihren Eltern, da diese zu ihrer emotionalen Erfüllung beitragen. Sie brauchen auch elterliche Fürsorge und Anleitung, um eine angemessene psychische und physische Entwicklung zu gewährleisten und einen optimalen Wissensstand zu erlangen, der ihnen in der Zukunft zugutekommen wird.

Hinzu kommt das Bedürfnis der Kinder nach Freiheit, Unabhängigkeit, Selbstständigkeit und einem Gefühl der Verantwortung, das dadurch entwickelt wird, dass man ihnen einige Aufgaben zuweist, um diese Eigenschaft in ihnen zu fördern, damit sie in Zukunft ihrer Verantwortung voll gerecht werden können. Sie müssen auch die Verhaltensnormen lernen, die von ihnen in ihren Begegnungen mit anderen erwartet werden. Dies verdeutlicht, wie wichtig es ist, die Zugehörigkeit der Kinder zu ihrer Familie, Schule, Nachbarschaft, ihren Verwandten und Freunden zu pflegen. Außerdem sollten wir das Bedürfnis der Kinder nach Spiel als Voraussetzung für ihre kindliche Entfaltung nicht vernachlässigen, vor allem, wenn das Kind die Möglichkeit erhält, sich an Spielaktivitäten und Freizeitgestaltung zu beteiligen.
Liebe: Die Bedürfnisse des Kindes lassen sich in zwei Kategorien unterteilen: Die erste Kategorie umfasst die primären Bedürfnisse, mit denen das Kind geboren wird. Die Befriedigung dieser angeborenen Bedürfnisse steht und fällt mit den inneren physiologischen Bedingungen wie Hunger und Schlaf. Die zweite Kategorie bilden die sekundären äußeren Bedürfnisse, die als Folge von Kultur und Umgebung erworben werden, wie: Zuneigung, Wertschätzung und das Gefühl der Zugehörigkeit.
In den ersten Lebenswochen baut die Beziehung des Kindes zu seiner Mutter auf der Erfüllung seiner primären angeborenen Bedürfnisse auf. Seine Mutter ist die Quelle von Nahrung, Wärme und Geborgenheit. Doch mit der körperlichen und geistigen Entwicklung des Kindes ist es in der Lage, sich selbst von seiner Mutter zu unterscheiden. Dementsprechend wird eine neue Mutter-Kind-Beziehung entwickelt, die auf einer psychischen Ebene von Liebe und Zuneigung beruht. Deshalb ist es wichtig, unsere Liebe Ausdruck zu verleihen und dem Kind das Gefühl der Zuneigung durch Küsse, zärtliche Berührungen, Lächeln, liebevolle Blicke, körperliche Nähe und Fürsorge zu vermitteln.
Positive Förderung: Sie bezieht sich auf jede verbale Aussage oder Handlung, die ein bestimmtes Verhalten auslöst oder begünstigt. Sie umfasst alle erzieherischen Signale, verbale oder nonverbale, direkte oder indirekte, moralische oder materielle, die den Geist der Eigeninitiative, der Positivität und der Motivation von Kindern fördern. Es ist zu beachten, dass eine Unstimmigkeit im Hinblick auf die Einhaltung eines bestimmten Prinzips einen katastrophalen Fehler darstellt. Es ist die Pflicht der Eltern, dem Kind ein gutes Vorbild zu sein, wenn es um Worte und Taten geht. Wenn das Kind diese Abweichung von den Prinzipien seitens der Eltern bemerkt, verliert es das Vertrauen in sie.
Ferner müssen wir verstehen, dass unsere Kinder das nachahmen, was wir tun, und nicht das, was wir predigen. Deshalb sollten wir uns die angeborene Neigung des Kindes zunutze machen, seine Eltern in allem nachzuahmen, indem wir das praktizieren, was wir unseren Kindern beibringen wollen, sogar im Bereich der täglichen Gewohnheiten wie: Kleidung aufhängen, Geschirr nach dem Essen an ihren Platz zurückbringen, die grundlegende Hygiene beachten und die Ordnung aufrechterhalten.
Das Gleiche gilt für all die Werte, die wir ihnen einflößen wollen. Wir müssen diese Werte in Taten umsetzen, damit sie zunächst zu einer Selbstverständlichkeit für uns werden und wir nicht zu dem Volk gehören, das Allâh der Allmächtige geächtet hat: „O die ihr glaubt, warum sagt ihr, was ihr nicht tut? Welch schwerwiegende Abscheu erregt es bei Allâh, dass ihr sagt, was ihr nicht tut“ (Sûra 61:2-3).
Wissen: Die Versuche des Kindes, seine Umwelt zu erforschen, sind ein wichtiger Faktor, der die Entwicklung seiner Fähigkeiten begünstigen kann, wenn man weise vorgeht. Daher ist die Erfüllung dieses Bedürfnisses im Erziehungsprozess von entscheidender Bedeutung.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, das Wissensbedürfnis des Kindes zu befriedigen. Eine davon ist die Beschäftigung mit spielerischen Aktivitäten. Nach Ansicht von Psychologen ist das Spiel eine wesentliche Grundlage für den Lernprozess. Die Bedeutung des spielerischen Lernens beschränkt sich jedoch nicht nur auf die Erziehung der Eltern zu Hause. Auch die Schule sollte den Kindern helfen, von diesem wirksamen Mittel zu profitieren. Wenn die Eltern zu Hause und die Erzieher in der Schule sich damit zufriedengeben, dass das Kind ausschließlich auswendig lernen muss, um sich Wissen anzueignen, dann wird das Kind zu einem engstirnigen und kurzsichtigen Menschen, der nicht in der Lage ist, Wissen zu erlangen, zu verarbeiten und zu verinnerlichen.

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