Ihtisâb: Handel der Aufrichtigen – Teil 1

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Es besteht kein Zweifel, dass der Lohn Allâhs des Erhabenen besser und beständiger ist als jeder irdische Gewinn. Der Erhabene sagt: „Was immer euch gegeben worden ist, ist Nießbrauch des diesseitigen Lebens. Was aber bei Allâh ist, ist besser und beständiger für diejenigen, die glauben und sich auf ihren Herrn verlassen“ (Sûra 42:36). Was für gute Taten ein Mensch auch immer tut, er wird seinen Lohn von Allâh in vollem Umfang und in vielfältiger Weise erhalten. Allâh sagt: „Und was ihr für euch selbst an Gutem vorausschickt, das werdet ihr noch besser und großartiger belohnt bei Allâh finden. Und bittet Allâh um Vergebung. Gewiss, Allâh ist Allvergebend und Barmherzig“ (Sûra 73:20). Darin liegt die große Bedeutung von Ihtisâb.

 
Was bedeutet Ihtisâb?
Ihtisâb bedeutet das Streben nach dem Lohn Allâhs. Es existieren verschiedene Formen oder Bedeutungen von Ihtisâb, darunter die folgenden:
1. Das Streben nach dem Lohn Allâhs des Erhabenen, wenn er Handlungen des Gehorsams nur um Seinetwillen vollbringt:
Wer bei der Ausübung von Handlungen des Gehorsams in sich selbst diese große Bedeutung in Erinnerung ruft, weist die falschen Gedanken der Prahlerei und ähnlicher Übel ab. Denn durch Prahlerei versucht man, andere zu beeindrucken, um Lob zu ernten. Solch ein Verhalten macht die guten Taten wertlos oder mindert ihren Lohn. Der Mensch sollte sich nämlich einzig um das Wohlgefallen Allâhs sorgen, um Seine Belohnung zu verdienen. Der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Wer auch immer aus dem Glauben heraus und in der Hoffnung auf die Belohnung Allâhs (ihtisâban) im Ramadân fastet, dem werden seine vergangenen Sünden vergeben“ (Muslim).
Abû Huraira (möge Allâh mit ihm zufrieden sein) überlieferte, dass der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Wer auch immer aus dem Glauben heraus und in der Hoffnung auf die Belohnung Allâhs dem Leichenzug eines Muslims folgt und bei ihm bleibt, bis das (Bestattungs-)Gebet für ihn verrichtet und die Bestattung beendet wurde, kehrt mit einer Belohnung in Höhe von zwei Qirâts zurück, die jeweils der Größe des (Berges) Uhud entsprechen“ (Al-Buchârî und Muslim).
Ein Muslim wird sogar dafür belohnt, dass er seine eigenen Familienmitglieder versorgt, selbst wenn er dazu verpflichtet ist. Dabei wird ihm dies als Almosen angerechnet, falls er es aus dem Glauben heraus und in der Hoffnung auf die Belohnung Allâhs tut. Hierzu heißt es im Hadîth: „Wenn der Muslim etwas für seine Familie ausgibt und den Lohn von Allâh erhofft, so ist dies für ihn Sadaqa.“
Von Abû Qatâda (möge Allâh mit ihm zufrieden sein) wird überliefert, dass der Gesandte Allâhs (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) unter seinen Gefährten aufstand und erwähnte, dass der Dschihâd auf Allâhs Weg und der Glaube an Allâh die verdienstvollsten Handlungen sind. Da stand jemand auf und fragte: „O Allâhs Gesandter, was meinst du, wenn ich auf Allâhs Weg getötet werde, werden dann meine Sünden gesühnt?” Allâhs Gesandter (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) antwortete ihm: „Ja, wenn du auf Allâhs Weg getötet wirst, dabei geduldig bist, auf Allâhs Belohnung hoffst, dich dem Feind zuwendest und ihm nicht den Rücken kehrst.” Hierauf fragte Allâhs Gesandter (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken): „Wie hast du gesagt?” Der Mann antwortete: „Was meinst du, wenn ich auf Allâhs Weg getötet werde, werden dann meine Sünden gesühnt?”, worauf Allâhs Gesandter (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) erwiderte: „Ja, wenn du auf Allâhs Weg getötet wirst, dabei geduldig bist, auf Allâhs Belohnung hoffst, dich dem Feind zuwendest und ihm nicht den Rücken kehrst. (Alles wird dir verziehen), außer du hast Geldschulden, denn das hat Dschibrîl (Gabriel – Friede sei auf ihm) mir gesagt” (Überliefert bei Muslim).
Siehst du, wie der Segen für gute Taten durch das Streben nach der Belohnung Allâhs vermehrt wird? Eine andere Überlieferung weist ebenso auf diese große Bedeutung hin. In Anlehnung an Ubayy ibn Ka‘b (möge Allâh mit ihm zufrieden sein) wurde Folgendes berichtet: „Es gab jemanden unter den Ansâr, dessen Haus sich am äußersten Ende von Medina befand, aber er versäumte nie ein Gebet zusammen mit dem Gesandten Allâhs (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken). Wir hatten Mitleid mit ihm, so sagte ich zu ihm: ‚O Soundso, warum kaufst du dir nicht einen Esel, um dir den brennenden Sand zu ersparen und dich vor den Reptilien der Erde zu schützen?‘ Er sagte: „Aber bei Allâh, ich mag es nicht, dass mein Haus neben dem Haus von Muhammad (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) liegt. Ubayy ibn Ka‘b nahm seine Antwort angesichts ihres geschmacklosen Wortlauts übel und ging zum Gesandten Allâhs, um ihn davon in Kenntnis zu setzen. Er (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) rief nach dem Mann. Dieser wiederholte, was er zuvor (zu Ubayy ibn Ka'b) gesagt hatte. Ferner erwähnte er, dass er für die Schritte eine Belohnung erhofft. Daraufhin sagte der Gesandte Allâhs: ‚Für dich ist fürwahr das, was du an Belohnung erhoffst.‘“

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