Durch Arbeit entwickeln sich die Vِölker – Teil 1

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Einmal kam ein Mann zum Propheten (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken). Die Gefährten des Propheten sahen an ihm Stärke und Aktivität. Sie sagten: „O Gesandter Allâhs, wenn er auf dem Wege Allâhs wäre!“ Der Gesandte sagte: „Wenn er auszieht und sich um sein kleines Kind bemüht, so ist er auf dem Wege Allâhs. Wenn er auszieht für seine Eltern, die in hohem Alter sind, so ist er auf dem Wege Allâhs. Und wenn er auszieht, um sich selbst keusch zu halten, so ist er auf dem Wege Allâhs. Wenn er aber auszieht aus Augendienerei und um gelobt zu werden, so ist es auf dem Wege des Satans“ (At-Tabarânî).

In diesen kurzen Sätzen und prägnanten Worten hat der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) zusammengefasst, was man ansonsten nur in dicken Bänden über den Wert der Arbeit sagen könnte. Der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) entwirft hier Grundsätze von äußerster Erhabenheit. Jede Tätigkeit, egal was ihr Umfang ist, erhält ihren Wert aus ihrem Anlass, ihrer Motivation und ihren Zielen.

Für den Propheten, der das deutlichste Vorbild in religiösen Riten und Gottesverehrung war und der die Fahne der Religion hoch hielt, war diese Welt nur eine Übergangsstation zum Jenseits, die er mit Taten anfüllte und willkommen hieß, um sie für Ibâda, rituelle Verehrung und Annäherung auf dem Wege Allâhs zu nutzen. Der Gesandte Allâhs (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) liebte die Arbeit und spornte seine Gemeinschaft dazu an. Er verabscheute die Untätigkeit und Faulheit und warnte seine Gemeinschaft davor. Er ermunterte seine Anhänger dazu, sich von dem zu ernähren, was man mit der eigenen Hand verdient. Er beschrieb dies sogar als die beste Form des Lebensunterhalts, indem er sagte: „Keiner von euch nimmt bessere Speise zu sich, als wenn er von dem isst, was seine Hand erarbeitet hat. Und wahrlich der Prophet Allâhs Dâwûd aß von dem, was seine Hand erarbeitet hatte“ (Al-Buchârî).

Es ist ein großartiges Beispiel von Edelmut und Größe, wenn man von dem isst, was man mit den eigenen Händen erwirtschaftet hat. Dies bestätigte er auch mit folgenden Worten: „Es ist besser für einen von euch, dass er ein Seil nimmt und ein Bündel Holz macht, das er dann verkauft. Damit schützt Allâh sein Antlitz. Dies ist besser für ihn, als dass er die Menschen anbettelt, und man ihm gibt oder es ihm verweigert“ (Al-Buchârî).

Es mag sich um eine Arbeit handeln, die in den Augen der Menschen als unwürdig erscheint oder mit der man selbst nicht zufrieden ist, doch auf der wahrhaftigen Waage ist es eine große Tätigkeit. Sie dient der eigenen Redlichkeit, der Bewahrung der eigenen Würde und schützt den Menschen davor, der Erniedrigung der Bettelei ausgesetzt zu werden. Keine Gemeinschaft wurde solchermaßen auf die Wichtigkeit der Arbeit hingewiesen wie die islâmische Umma. Allâh der Erhabene hat die Erde dem Propheten Adam gefügig gemacht, damit die Menschen durch Arbeit und Anstrengung aus ihren Schätzen Nutzen zögen. Der Erhabene sagt: Er ist es, Der euch die Erde fügsam gemacht hat. So geht auf ihrem Rücken einher und esst von dem, womit Er (euch) versorgt. Und zu Ihm wird die Auferstehung sein (Sûra 67:15). Er hat das Meer mit Segnungen an Nahrung und Schmuck gefüllt. Die Schiffe fahren auf ihm schwer beladen dahin und darin gibt es viele weitere Arten von Nützlichem. Er sagte: Und Er ist es, Der euch das Meer dienstbar gemacht hat, damit ihr frisches Fleisch daraus esst und Schmuck aus ihm hervorholt, den ihr anlegt. Und du siehst die Schiffe es durchpflügen, damit ihr nach etwas von Seiner Huld trachtet und auf dass ihr dankbar sein möget! (Sûra 16:14).

Der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) erreichte durch menschliche Bemühungen Größeres und Gewaltigeres als alle Gaben und Belohnungen dieser Welt, indem er diese Bemühung mit dem jenseitigen Lohn verknüpfte – einem Lohn, der andauert und nicht vergeht: „Wer den Abend erschöpft von der Arbeit seine Hände verbringt, dem wird an diesem Abend verziehen“ (schwach nach Al-Albânî).

Erlaubte Arbeit ist, auch wenn sie sehr mühsam ist, nach der Scharîa vorzüglicher, als sich der Bettelei hinzugeben. Der Gefährte des Propheten Qabîsa berichtete, was zwischen ihm und dem Propheten (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) passiert war und sagte: „Ich hatte Schulden und kam zum Propheten, der mir sagte: ‚Warte, Qabîsa, bis wir Spenden erhalten, dann werden wir dir etwas davon geben.‘ Dann sagte er: ‚Qabîsa, Betteln ist nicht erlaubt außer in einem dieser drei Fälle: Einem Mann, der eine finanzielle Last trägt und dafür bürgt. Diesem ist es erlaubt, um Geld zu bitten. Er darf bitten, bis er etwas bekommt, dann muss er aufhören. Und ein Mann, den eine Katastrophe heimgesucht hat, die sein Vermögen aufgezehrt hat. Er darf um Geld bitten, bis er etwas für seinen Lebensunterhalt hat (bzw. bis er seinen Lebensunterhalt sichert). Und ein Mann, den Armut trifft, und für den drei vernünftige Menschen aus seinem Volk bestätigen, dass ihn Armut getroffen hat. So jemand darf betteln, bis er etwas für seinen Lebensunterhalt hat (bzw. bis er seinen Lebensunterhalt sichert), dann muss er aufhören. Was darüber hinausgeht, Qabîsa, ist verboten. Und wer sich davon ernährt, ernährt sich von Verbotenem‘“ (Muslim).

Manche Menschen wenden sich leichtfertig der Bettelei zu und betrachten es sogar als vorzüglicher, als die Bürde schwerer Arbeit auf sich zu nehmen. Solche Leute werden immer gieriger und der Wunsch, vom Vermögen anderer mehr zu erlangen, nimmt überhand. Wir sehen, wie der Gesandte Allâhs (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) das ungebührliche Anbetteln anderer Menschen scharf kritisiert, indem er sagte: „Wer die Menschen um ihr Vermögen anbettelt, der bittet um ein Stück Glut. Wer mehr haben will, soll mehr haben und wer weniger will, soll weniger haben“ (Muslim). Er hat würdevolles Verhalten, bei dem man sich nicht herablässt, andere Menschen zu bitten, zu den Eigenschaften des Mu’min erklärt, indem er sagte: „Seine Ehre ist es, unbedürftig gegenüber anderen zu sein.“

 

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